Nationalgalerie (Berlin)

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Alte Nationalgalerie, Kunst des 19. Jahrhunderts (2012)
Friedrichswerdersche Kirche, Skulpturen des 19. Jahrhunderts
Neue Nationalgalerie, Kunst des 20. Jahrhunderts (Foto: 2010)
Hamburger Bahnhof, Zeitgenössische Kunst (Foto: 2017)
Stülerbau Sammlung Berggruen (Foto: 2006)

Die Nationalgalerie in Berlin ist eine Sammlung von Kunst des 19., 20. und 21. Jahrhunderts unter dem Dach der Staatlichen Museen zu Berlin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Bestandsübersicht

Folgende Sammlungen bzw. die ihnen zugeordneten musealen Gebäude bilden in ihrer Gesamtheit die Bestände der Nationalgalerie Berlin[1]:

in Planung: Museum des 20. Jahrhunderts

Historische Entwicklung

Die Nationalgalerie Berlin wurde 1861 aus Anlass einer Schenkung des Bankiers Joachim Heinrich Wilhelm Wagener gegründet und sollte der Sammlung moderner Kunst dienen. 1876 zog die Sammlung in die damals neugebaute Nationalgalerie, die heutige Alte Nationalgalerie ein.

Die Sammlung vergrößerte sich im Laufe der Zeit fortwährend durch Zukauf und weitere Schenkungen. Ab 1919 richtete Ludwig Justi im Kronprinzenpalais eine Galerie für moderne Kunst ein.

1937 wurden etwa 500 Werke dieser Sammlung von den Nationalsozialisten als Entartete Kunst beschlagnahmt. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Sammlungen zum Schutz vor Bomben ausgelagert und das Gebäude der Nationalgalerie zerstört. Die Bestände wurden geteilt.

Nach dem Krieg wurde ein Teil der Bestände in der wiederaufgebauten Nationalgalerie auf der Museumsinsel gezeigt. Die in West-Berlin verbliebenen Teile der Sammlung wurden ab 1968 in der neuerbauten Neuen Nationalgalerie auf dem Kulturforum gezeigt.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurden auch die geteilten Bestände der Nationalgalerie wieder zusammengeführt und teilweise neu geordnet. Aufgrund ihres Umfangs ist die Sammlung heute auf fünf Museumsbauten aufgeteilt. Während die Kunst des 19. Jahrhunderts in der Alten Nationalgalerie und Kunst des 20. Jahrhunderts von der Klassischen Moderne bis zur Kunst der 1960er Jahre in der Neuen Nationalgalerie untergebracht sind, ist die Gegenwartskunst im Hamburger Bahnhof, dem 1996 gegründeten Museum für Gegenwart – Berlin, zu sehen. Im Museum Berggruen im westlichen Stülerbau gegenüber dem Schloss Charlottenburg befindet sich die Sammlung Berggruen, mit Werken Pablo Picassos und anderer Künstler der Klassischen Moderne. Der östliche Stülerbau beherbergt mit der Sammlung Scharf-Gerstenberg eine Kollektion surrealistischer Kunst, die seit dem 10. Juli 2008 der Öffentlichkeit zugänglich ist. Skulpturen des frühen 19. Jahrhunderts sind in der Friedrichswerderschen Kirche ausgestellt. Ein Teil der Bestände der Nationalgalerie, beispielsweise die DDR-Kunst, befindet sich auch heute noch aus Platzmangel in den Depots.

Der 1929 von Ludwig Justi gegründete FördervereinVerein der Freunde der Nationalgalerie“ stellte im Zweiten Weltkrieg seine Aktivitäten ein. 1977 wurde er von Peter Raue wiederbegründet und unterstützt seither die Nationalgalerie wieder in Form von Kunstankäufen und der Finanzierung und Realisierung von Sonderausstellungen.

Direktoren der Nationalgalerie

Direktoren bis 1945

Direktoren der Nationalgalerie in Ost-Berlin (Staatliche Museen zu Berlin)

Direktoren der Nationalgalerie in West-Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz)

Direktoren ab 1992

Kittelmann ist Kurator vieler Ausstellungen im In- und Ausland und Herausgeber sowie Autor zahlreicher Sachbücher und anderer Veröffentlichungen über zeitgenössische und moderne Kunst. Darüber hinaus wirkte Kittelmann unter anderem im Beirat für Bildende Kunst des Goethe-Instituts.

Kittelmann kuratierte auf der Kunstbiennale von Venedig 2013 den russischen Pavillon und war damit der erste nichtrussische Kommissar des Pavillons. Er zeigte Vadim Zakharov.[3]

Literatur

  • Yvette Deseyve und Ralph Gleis (Hrsg.): Kampf um Sichtbarkeit, Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919. Katalog zur Ausstellung in der Alten Nationalgalerie Berlin vom 11. Oktober 2019 bis 8. März 2020. Reimer, Berlin 2019, ISBN 978-3-496-01634-2.
  • Dieter Honisch: Die Nationalgalerie Berlin, Verlag Aurel Bongers, Recklinghausen, 1979.
  • Udo Kittelmann / Birgit Verwiebe / Angelika Wesenberg (Hrsg.): Die Sammlung des Bankiers Wagener. Die Gründung der Nationalgalerie. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 2011, ISBN 978-3-86502-274-5.
  • Adolf Rosenberg: Die Berliner National-Gallerie. In: Die Gartenlaube. Nr. 15, 1879, S. 254–258 (wikisource.org).
  • Claudia Rückert, Sven Kuhrau (Hrsg.): »Der Deutschen Kunst«. Nationalgalerie und nationale Identität, 1876–1998. Verlag der Kunst, Amsterdam 1998, ISBN 90-5705-093-5.
  • Peter-Klaus Schuster (Hrsg.): Die Nationalgalerie. DuMont, Köln 2001, ISBN 978-3-8321-7004-2.

Anmerkungen

  1. Stand: August 2008
  2. Stiftung Preussischer Kulturbesitz News vom 21. August 2019: Udo Kittelmann verlässt die Nationalgalerie im Oktober 2020 auf eigenen Wunsch, abgerufen am 21. August 2019
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.monopol-magazin.de monopol. Magazin für Kunst und Leben Kunstticker, 2. Oktober 2012

Weblinks