Natriumhexacyanidoferrat(II)

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Strukturformel
Strukturformel von Natriumhexacyanidoferrat(II)
Allgemeines
Name Natriumhexacyanidoferrat(II)
Andere Namen
  • Natriumferrocyanid
  • Gelbnatron
  • Natrium-hexakis-cyanoferrat
Summenformel Na4[Fe(CN)6][2]
Kurzbeschreibung

gelbe, geruchlose, monokline Kristalle (Decahydrat)[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 237-081-9
ECHA-InfoCard 100.033.696
PubChem 26129
ChemSpider 19957180
Eigenschaften
Molare Masse 303,91 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,46 g·cm−3[2]

Löslichkeit

gut in Wasser (363 g·l−1 bei 20 °C[3])[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [3]
Toxikologische Daten

1600–3200 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumhexacyanidoferrat(II), Natriumferrocyanid beziehungsweise Gelbnatron, Natrium-hexakis-cyanoferrat ist das Natriumsalz der Hexacyanidoeisen(II)-säure mit der Konstitutionsformel Na4[Fe(CN)6]. Man findet noch häufig die Bezeichnung Natriumhexacyanoferrat(II) nach älterer Nomenklatur der IUPAC.

Darstellung

Natriumhexacyanidoferrat(II) kann durch Ausfällung von Calciumcarbonat aus einer Lösung von Calciumhexacyanidoferrat(II) durch Zusatz von Soda oder direkt aus Eisen(II)-chlorid und Natriumcyanid oder aus Eisenhexacyanidoferrat(II) und Natriumcyanid gewonnen werden.[2]

Eigenschaften

Natriumhexacyanidoferrat ist ein als Decahydrat gelber Feststoff mit monoklinen Kristallen. Ab 81,5 °C ist es wasserfrei und farblos. Es ist in Wasser und Aceton gut, in Ethanol und Ether nicht löslich. Die Cyanidionen sind sehr fest an das Eisen gebunden (Durchdringungskomplex) und werden erst durch starke Säuren abgespalten.[2] In wässriger Lösung (besonders in sehr verdünnter) zersetzt es sich in geringem Maße im Licht.

Verwendung

In der Lebensmittelindustrie wird es als Trennmittel (genauer als Rieselhilfe) für pulverförmige Lebensmittel eingesetzt. In der EU ist es, wie auch Kaliumhexacyanidoferrat(II) (E 536) und Calciumhexacyanidoferrat(II) (E 538) als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 535 für Kochsalz und Kochsalzersatz mit einer Höchstmengenbeschränkung von maximal 20 mg/kg zugelassen.[5] Außerdem werden Hexacyanidoferrate(II) zur Schönung von Wein verwendet; in der EU ist von den dreien hierfür allerdings nur das Kaliumhexacyanidoferrat(II) (E 536) zugelassen.

Giftigkeit

Die im Darm nur gering absorbierbare Substanz ist nicht genotoxisch oder karzinogen und zeigte in Tierversuchen bei sehr hohen Konzentrationen eine geringfügige nephrotoxische (nierenschädigende) Wirkung durch marginale Freisetzung von Blausäure. Das NOAEL liegt bei 4,4 mg / kg Körpergewicht – Faktor 100 über der erlaubten Tagesdosis (ETD) von 0,03 mg Ferrocyanid / kg Körpergewicht.[6] Die ETD kann z. B. für einen 75 kg schweren Erwachsenen in 165 g Salz als Rieselhilfe (maximal) enthalten sein.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu E 535: Sodium ferrocyanide in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. a b c d e f Eintrag zu Hexacyanidoferrate. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 6. Juni 2014.
  3. a b c Datenblatt Sodium hexacyanoferrate(II) decahydrate, 99% bei AlfaAesar, abgerufen am 19. Dezember 2019 (PDF) (JavaScript erforderlich).
  4. Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives (JECFA), Monograph für CALCIUM, POTASSIUM, SODIUM FERROCYANIDE, abgerufen am 15. September 2015.
  5. ZZulV: Anlage 4 (zu § 5 Abs. 1 und § 7) Begrenzt zugelassene Zusatzstoffe
  6. Peter Aggett, Fernando Aguilar, Riccardo Crebelli, Birgit Dusemund, Metka Filipič, Maria Jose Frutos, Pierre Galtier, David Gott, Ursula Gundert‐Remy, Gunter Georg Kuhnle, Claude Lambré, Jean‐Charles Leblanc, Inger Therese Lillegaard, Peter Moldeus, Alicja Mortensen, Agneta Oskarsson, Ivan Stankovic, Ine Waalkens‐Berendsen, Rudolf Antonius Woutersen, Matthew Wright and Maged Younes.: Re‐evaluation of sodium ferrocyanide (E 535), potassium ferrocyanide (E 536) and calcium ferrocyanide (E 538) as food additives. In: EFSA Journal. 16, Nr. 7, 2018. Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.