Naturschutzgebiet und Biogenetisches Reservat Karlstifter Moore

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Die Große Heide ist das größte der fünf Teilmoore des Naturschutzgebietes Karlstifter Moore.

Das Naturschutzgebiet und Biogenetische Reservat Karlstifter Moore umfasst fünf Teilgebiete im Bereich von Karlstift (Gemeinde Bad Großpertholz). Diese fünf Hochmoorflächen bzw. Teile davon (Sepplau, Große Heide, Kleine Heide, südliches Wurzelsteigmoor und Lattenwegau) wurden 1981 als Naturschutzgebiet „Karlstifter Moore“ ausgewiesen[1]. Die Fläche wurde 1998 mit 64,1 ha[2] und aktuell mit 61,1 ha angegeben[3].

Die Moorflächen wurden 1989 vom Europarat auch als Biogenetisches Reservat ausgewiesen. Die Reservatsfläche ist mit 64,1 ha angegeben.[4]

Moortypen und Bedeutung

Bei den Naturschutzgebietsflächen handelt es sich um sauer-oligotrophe Regenmoore, die fast gänzlich mit Moorspirken (Pinus mugo subsp. rotundata), einer besonderen Form der Latsche (Pinus mugo), bestanden sind. Zwei dieser Moore wurden in der höchsten Kategorie "von internationaler Bedeutung" eingeordnet[5].

Charakteristische Flora und Fauna

Als charakteristische Elemente von Flora und Fauna werden genannt:

Auerhuhn (Tetrao urogallus), Birkhuhn (Tetrao tetrix syn. Lyrurus tetrix), Kreuzotter (Vipera berus), Hochmoor-Laufkäfer (Carabus menetriesi ssp. pacholei), Hochmoorgelbling (Colias palaeno), Hochmoor-Bläuling (Plebejus optilete), Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Zwerg-Birke (Betula nana), Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia), Siebenstern (Trientalis europaea), Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), unterschiedliche Arten von Torfmoose wie Sphagnum fallax, Sphagnum fuscum, Sphagnum nemureum, Sphagnum magelanicum u. a.[4][6]

Schutzkategorien

Die Naturschutzgebietsflächen sind zusätzlich Teil weiterer Schutzgebiete:

  • Important Bird Area „Freiwald“[7]
  • Natura 2000-Vogelschutzgebiet „Waldviertel“[8]
  • FFH-Gebiet „Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft“[9]
  • Ramsar-Gebiet „Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaft“ (Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung)[10]
  • Grünes Band Europas[11].

Eingriffe

Im Jahr 2000 wurde für das Teilgebiet Große Heide in einer Studie des WWF festgehalten: "Die Große Heide ist in der unmittelbaren Umgebung durch Forststraßenbau und weiterhin wirksame Entwässerungsgräben stark beeinträchtigt, obwohl sie zusätzlich vom Europarat als Biogenetisches Reservat ausgewiesen wurde."[12].

Im Jahr 2002 wurde das Ramsar-Gebiet, in dem die Karlstifter Moore liegen, vom Umweltbundesamt untersucht und die Untersuchungsergebnisse vom Rechnungshof aufgegriffen. Das Umweltbundesamt stellte "in den Karlstifter Mooren forstliche Nutzung ohne Naturschutzauflagen sowie teilweise touristische Übererschließung des Gebiets fest." und der Rechnungshof verlangte, das gesamte Ramsar-Gebiet zumindest als Naturschutzgebiet auszuweisen, um einen entsprechend nachhaltigen Schutz zu erreichen[13], was bis heute (Stand: 1. Mai 2014) nicht erfolgte[14].

Danach gab es weitere Eingriffe in den Moorlebensräumen von Karlstift.[15][16][17]

Einzelnachweise

  1. Niederösterreichische Landesregierung: Verordnung über die Naturschutzgebiete, LGBl. 5500/13.
  2. Tiefenbach, M. (1998): Naturschutz in Österreich. Umweltbundesamt, Monographien Band 91, 136 Seiten.
  3. Energie- und Umweltagentur Niederösterreich: Eintrag zum Naturschutzgebiet Karlstifter Moore, abgerufen am 1. Mai 2014. [HTML]
  4. a b Klaffl et al. (1999): Biogenetische Reservate und Biosphärenreservate in Österreich. Umweltbundesamt Reports Band 161, 238 pp., abgerufen am 1. Mai 2014. [PDF]
  5. Steiner, G. M. (1992): Österreichischer Moorschutzkatalog, 509 Seiten + Karten.
  6. Buchner, P. (2005): Schmetterlingsfunde in den Karlstifter Mooren. In: Lepiforum (URL: www.lepiforum.de), abgerufen am 1. Mai 2014.
  7. Nadler, K. (1995): Freiwald. In: Dvorak, M. & Karner, E.: Important Bird Areas in Österreich, BirdLife Österreich und Umweltbundesamt, 457 Seite.
  8. Niederösterreichischen Landesregierung: § 12 der Verordnung der über die Europaschutzgebiete, LGBl. 5500/6.
  9. Niederösterreichischen Landesregierung: § 21 der Verordnung der über die Europaschutzgebiete, LGBl. 5500/6.
  10. Umweltbundesamt (2001): Karte zum Ramsargebiet „Teich-, Fluss- und Moorlandschaft Waldviertel“. (Memento des Originals vom 17. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmlfuw.gv.at [PDF]
  11. IUCN et al. (2007): Karte 6 zum Grünen Band Europas, abgerufen am 1. Mai 2014. [PDF]
  12. Uhl et al. (2000): Vogelschutz, Landschaftserhaltung und Tourismus in der Grenzregion Freiwald. WWF, Interreg II-Projekt. 228 Seiten.
  13. Umsetzung der Ramsar-Konvention. In: Wahrnehmungsbericht des österreichischen Rechnungshofes, Reihe Niederösterreich 2004/2. 110 Seiten.
  14. Niederösterreichischen Landesregierung: Verordnung über die Naturschutzgebiete, LGBl. 5500/13.
  15. Anzeige des Naturschutzbundes Niederösterreich vom 11. Oktober 2013, abgerufen am 1. Mai 2014. (Memento des Originals vom 12. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.noe-naturschutzbund.at [PDF]
  16. Artikel „Schwere Eingriffe in Moorlebensräume“, abgerufen am 1. Mai 2014. [HTML]
  17. Artikel „Gefahren für das Grüne Band in Niederösterreich“. In: Natur & Land, Heft 4-2013, Seite 30-31. (Memento des Originals vom 12. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/naturschutzbund.at [PDF]