Nefertem

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Nefertem in Hieroglyphen
kurz

<hiero>F35-X1:U15</hiero>
Nefertem
Nfrtm
Vollkommen an Sein und Nichtsein[1]

oder
mit Determinativ

<hiero>F35-X1:U15</hiero><hiero>A40</hiero>

oder

<hiero>F35-X1:U15-R16</hiero>
Nefertem
Nfrtm

oder

<hiero>F35-I9:D21-X1:U15-G17</hiero>

oder
mit Determinativ

<hiero>F35-I9:D21-X1:U15-G17</hiero><hiero>A40</hiero>

Nefertem (auch Nefertum, Nefer-Tem, Nefer-Temu) ist eine Gottheit in der altägyptischen Mythologie. Er war Schutzgott der Salben, Salböle und Düfte, jedoch vorrangig der jugendliche Gott der Lotosblüte.

Ikonographie

Die Darstellung des Nefertem erfolgt als jugendlicher Gott, die sehr verschieden sein kann: Zum einen als Mensch mit Lotosblüte auf dem Kopf, gelegentlich auf einem liegenden Löwen stehend oder mit Sichelschwert in der linken Hand; zum anderen aber auch mit einem menschlichen Körper mit Löwenkopf oder ganz als Löwe.[2] Charakteristisch für Nefertem ist jedoch vorwiegend der blaue Lotos.

typische Darstellungen des Nefertem

Mythologie

Der ägyptischen Mythologie zufolge tauchte aus dem Urgewässer die Lotosblüte auf, deren Gott Nefertem war. So wurde der Gott nicht nur mit dem blauen Lotos gleichgesetzt, sondern auch mit dem Sonnengott, der ebenfalls aus der Pflanze hervorging. Viele Darstellungen zeigen ihn deshalb auf einer Lotosblüte sitzend, aus der er hervorging. So entstand zur Zeit des Alten Reiches die Verbindung zu Re. In den Pyramidentexten heißt es zu Nefertem: Lotosblume an der Nase des Re.[3][4]

Er ist der Sohn des Ptah, seine Mutter ist entweder Sachmet oder Bastet und bildet zusammen mit Sachmet und Ptah die Triade von Memphis. In Buto sah man Nefertem hingegen als Sohn der Schlangengöttin Uto. Weiter finden sich Verbindungen zu den Göttern Month, Horus und Sokar, in der Spätzeit sogar zu Bes.

Kult

Nefertem war aufgrund seiner mythologischen Charakteristika vorrangig der Gott königlicher und göttlicher Denkmäler. Im Vergleich zu anderen Gottheiten wurde er sehr viel weniger verehrt, jedoch vermehrt als Sohn der Sachmet gefürchtet. So sind aus der Dritten Zwischenzeit beispielsweise göttliche Dekrete in Form von Amuletten erhalten, die zur Geburt eines Kindes gefertigt wurden, um dieses unter anderem vor Erscheinungsformen des Gottes Nefertem zu schützen. Allerdings gab es auch schützende Amulette mit dem Bildnis des Nefertem.[5] Seit dem Neuen Reich tritt der Verstorbene im Gefolge des Nefertem auf.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Hans Bonnet: Nefertem. In: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 508–510.
  • Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Nefertem. In: Kleines Lexikon der Ägyptologie. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0, S. 199.
  • Richard H. Wilkinson: Die Welt der Götter im Alten Ägypten. Glaube – Macht – Mythologie. Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1819-6, S. 133–135.

Weblinks

Commons: Nefertum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Katalog zur Ausstellung Tutanchamun. 1980, S. 40.
  2. a b Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. 2. erweiterte und verbesserte Auflage. R. Felde Eigenverlag, Wiesbaden 1995, S. 40.
  3. Kurt Sethe: Die altägyptischen Pyramidentexte nach den Papierabdrücken und Photographien des Berliner Museums... Band 1 Leipzig 1908–1922. Reprints: Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1960, Hildesheim: Olms 1969, Spruch 266, S. 188.
  4. Raymond O. Faulkner: The Ancient Egyptian Pyramid Texts, Translated into English. Clarendon Press, Oxford 1969, ISBN 978-0-19-815437-2, S. 61.
  5. Richard H. Wilkinson: Die Welt der Götter im alten Ägypten: Glaube – Macht – Mythologie. Stuttgart 2003, S. 135.