Netzsperre

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Netzsperre gegen U-Boote im Zweiten Weltkrieg
Funktionsweise einer Netzsperre
Karte mit Lage der Netzsperren in Scapa Flow

Netzsperren (auch Sperrnetze) sind militärische Sperren von geringer Bedeutung, die überwiegend in flachen Gewässern eingesetzt werden, beispielsweise vor kleineren und mittleren Hafenanlagen. Die Netzsperren sollen vor allem Kampftaucher, U-Boote, Schiffe und Torpedos abwehren oder das Eindringen in die Häfen erschweren, um Zeit für die weitere Abwehr zu gewinnen.

Die beschwerten Netze aus Kunststoff mit Verstärkung aus dünnen, austenitischen Drähten werden quer zur Hafeneinfahrt verlegt. Die Maschen der Netze sind so eng, dass weder Personen noch Torpedos durch sie hindurch kommen. Da Torpedos zudem meist mit einem Aufschlagzünder versehen sind, ist die Gefahr einer Explosion im Netz gering.

Zur Durchfahrt von Schiffen wird die Netzsperre je nach Konstruktion entweder in Richtung See weggeklappt und auf den Grund gelegt oder mit Hilfe eines Schleppers zur Seite gezogen. Einrichtung, Überwachung, Unterhalt und Betrieb von deutschen Netzsperren in wichtigen Häfen oblag im Zweiten Weltkrieg den von der Kriegsmarine dazu eingerichteten Sperrkommandanturen.

Stahlnetze, die noch im Ersten und Zweiten Weltkrieg insbesondere zur Absperrung von U-Boot-Bunkern und Seehäfen verwendet wurden, kommen heute praktisch nicht mehr zum Einsatz, da sie zu schwer und zu unhandlich sind.

Dass Netze als Schutz von Liegeplätzen keine hundertprozentige Sicherheit bieten, zeigte sich in Scapa Flow, wo es trotz mehrfacher Netzreihen dem deutschen U-Boot U 47 gelang, in den Stützpunkt einzudringen, seine Torpedos abzuschießen und auch wieder aus dem Stützpunkt zu entkommen.

Im Juni 2007 kam eine rund 4,5 km lange Abriegelung des Ostseebads Heiligendamm anlässlich des Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs der G8 zur Anwendung.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Anti-submarine nets – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien