Neu- und Ausbaustrecke Mannheim–Karlsruhe

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Die Neu- und Ausbaustrecke Mannheim–Karlsruhe bezeichnet ein Ausbauprojekt im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans zur Erweiterung der Eisenbahninfrastruktur zwischen Mannheim und Karlsruhe um zwei weitere Gleise. Das Projekt befindet sich seit 2019 in der Planungsphase.

Hintergrund

Mit der Steigerung des Eisenbahnverkehrs, insbesondere des Güterverkehrs, auf der Eisenbahnachse entlang des Rheins zwischen den Nordseehäfen, der Schweiz und Italien (Achse Nr. 24 der Transeuropäischen Netze) entstand die Notwendigkeit, die Eisenbahninfrastruktur in diesem Korridor auszubauen. Mit der Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar entstehen in den kommenden Jahren zwei zusätzliche Gleise nördlich von Mannheim-Waldhof, mit der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel zwei zusätzliche Gleise südlich von Karlsruhe. Im Rahmen der Korridorstudie Mittelrhein[1] wurde 2015 festgestellt, dass zwischen Mannheim und Karlsruhe, insbesondere zwischen Graben-Neudorf und Karlsruhe, die vorhandene Schieneninfrastruktur nicht ausreicht, um die erwarteten zusätzlichen Verkehre aufzunehmen. Daher wurde ein Projekt zum viergleisigen Ausbau dieses Streckenabschnitts in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Im Zuge weiterer Kapazitätsuntersuchungen im Raum Mannheim/Karlsruhe wurde festgestellt, dass auch zwischen Mannheim und Graben-Neudorf kritische Kapazitätsengpässe zu erwarten sind, so dass das Ausbauprojekt auf die Gesamtstrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe ausgedehnt wurde.

Räumliche Abgrenzung

Die Planung erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung von Mannheim-Waldhof, dem Endpunkt der Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar bis zum Güterbahnhof Karlsruhe, wo Anschluss an die weiterführenden Strecken nach Süden besteht. In Ost-West-Richtung wurde ein Suchraum für eine mögliche Streckenführung definiert, der vom Pfälzer Wald im Westen bis zum Kraichgau im Osten reicht.[2]

Projektablauf

Im Jahr 2019 starteten die Planungen für das Projekt. Zunächst soll eine Vorzugsvariante für die Streckenführung gesucht werden.[2] Hierzu wurde bis März 2021 eine Raumwiderstandsanalyse durchgeführt und aus den Bereichen vergleichsweise geringeren Raumwiderstandes Grobkorridore für mögliche Trassen bestimmt[3]. Anschließend wurden durchgängige Trassenvarianten konstruiert und am 21. September 2022 insgesamt 20 Varianten vorgestellt, die in den vertieften Variantenvergleich eingehen sollen[4]. Diese Varianten verlaufen alle zwischen der Bundesstraße 9 im Westen und der Bundesautobahn 5 im Osten und sind überwiegend mit der B9, der B36, der A5 sowie der Bestandsstrecke Schwetzingen−Graben-Neudorf gebündelt.

Weblinks

Einzelnachweise