Neuapostolische Kirche Schweiz
Neuapostolische Kirche Schweiz | |
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Kirchenpräsident | Bezirksapostel Jürg Zbinden |
weitere Apostel |
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gegründet | 1905 |
Mitglieder | 57.000[1] |
Gemeinden | 400[1] |
Anschrift |
Neuapostolische Kirche |
Website |
Die Neuapostolische Kirche Schweiz ist ein Verwaltungsbezirk der Neuapostolischen Kirche und betreut nach eigenen Angaben ca. 57.000 Mitglieder in 15 Ländern. Kirchenpräsident ist der Bezirksapostel Jürg Zbinden
Gebietskirche
Am 3. Juni 2018 beauftragte Stammapostel Jean-Luc Schneider, den Bezirksapostelhelfer Jürg Zbinden als neuen Bezirksapostel der Gebietskirche Schweiz.
Schweiz
Ältestenbezirk | Gemeinden | Apostel | Bischof |
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Basel | 8 | Philipp Burren | Thomas Wihler |
Bern-Nord | 10 | Thomas Deubel | René Engelmann |
Bern-Süd | 9 | Thomas Deubel | Thomas Wihler |
Graubünden | 8 | Matthias Pfützner | Reto Keller |
Mittelland | 12 | Philipp Burren | Thomas Wihler |
Romandie | 18 | Thomas Deubel | René Engelmann |
Schaffhausen | 8 | Thomas Deubel | Rudolf Fässler |
St. Gallen | 6 | Matthias Pfützner | Reto Keller |
Thun | 8 | Thomas Deubel | Thomas Wihler |
Ticino | 5 | Rolf Camenzind | Rolf Camenzind |
Wil SG | 10 | Matthias Pfützner | Reto Keller |
Winterthur | 10 | Thomas Deubel | Rudolf Fässler |
Zürich-Nord-Ost | 7 | Thomas Deubel | Rudolf Fässler |
Zürich-Nord-West | 7 | Thomas Deubel | Rudolf Fässler |
Zürich-Süd | 13 | Thomas Deubel | Rudolf Fässler |
Die schweizerische Entität zählte selbst 31.643 versiegelte Mitglieder per Ende des Jahres 2018[2]. Die tatsächliche Zahl dürfte entweder niedriger liegen oder wegen Distanzierung formeller Anhänger überschätzt wirken. Das Bundesamt für Statistik (BFS) ging in seiner Volkszählung im Jahr 2000 bereits nur noch von 27.781 neuapostolischen Christen im religionsmündigen Alter aus.[3] Laut den jährlichen stichprobenartigen Strukturerhebungen zählt das BFS für die Jahre 2016 bis 2018 noch durchschnittlich 19.514 für die Anhängerschaft aller „apostolischen Gemeinden“ in Bezug auf dieselbe Grundgesamtheit.[4] Die Angehörigkeit zur NAK in der Schweiz basiert auf einfacher Vereinsmitgliedschaft, da die Gemeinschaft dort keinen Status als Landeskirche genießt.
Der neuapostolische Historiker Karl-Peter Krauss führt in seiner Analyse der Mitgliederentwicklung während des Zeit des Nationalsozialismus an, dass die NAK in der Schweiz während der 1950er Jahre noch um die 50.000 Mitglieder zählte.[5] Der Religionswissenschaftler Georg Otto Schmid bezifferte die Anzahl Mitglieder für die 1980er Jahre noch bei 39.000; außerdem sei die aktive Partizipation am kirchlichen Leben seit dann stark zurückgegangen.[6] Die rückläufige Entwicklung spiegelt sich auch im Immobilienbestand der NAK wider – laut Marktkennern fiel sie 2019 neben der evangelisch-methodistischen Kirche durch ein besonders hohes Verkaufsvolumen bei Sakralgebäuden auf.[7]
Weitere betreute Gebiete
Die Gebietskirche Schweiz betreut außerdem die Gemeinden und neuapostolischen Christen in folgenden Ländern:
- Bulgarien
- Gibraltar
- Italien inkl. San Marino
- Kuba
- Liechtenstein
- Moldawien
- Rumänien
- Slowenien
- Slowakei
- Spanien inkl. Balearen, Kanarische Inseln und Exklaven
- Tschechien
- Ungarn
Österreich
Zum Bezirksapostelbereich Schweiz gehört ebenfalls der Apostelbereich Österreich. Apostel Matthias Pfützner betreut zusammen mit Bischof Peter Jeram etwa 5.000 Mitglieder in 52 Gemeinden. Ebenfalls werden von Österreich aus die Gemeinden in Slowenien, Tschechien und Ungarn betreut.
Einrichtungen
Von der Gebietskirche Schweiz ist die Stiftung NAK-Humanitas eingerichtet worden. Die Aufgabe der Organisation ist die Unterstützung und Förderung von Hilfsprojekten in der Schweiz und in den von der Gebietskirche betreuten Ländern. Bei Kriegs- und Katastrophenszenarien unterstützt sie Hilfsleistungen weltweit.[8]
Ökumene
Die NAK Schweiz ist seit 2014 Gastmitglied der dortigen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz. Ein wichtiges Kriterium zur Aufnahme war die Unterzeichnung der Charta Oecumenica, die die Leitlinien zur Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in Europa festhält[9]. Damit dürfte sie die erste neuapostolische Gliedkirche sein, die diesen Schritt der Annäherung an die ökumenische Bewegung unternommen hat. Auch regional ist die NAK Schweiz in der Ökumene aktiv, so z. B. im Kanton Zürich[6].
In Österreich ist die NAK seit 2012 als Beobachter im Ökumenischen Jugendrat vertreten[10], wo sie sich bereits mehrfach an ökumenischen Gottesdiensten beteiligte[11][12]. 2014 veröffentlichten der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und die dortige NAK eine gemeinsame Orientierungshilfe[13].
Geschichtsaufarbeitung
Im Jahr 1954 spalteten sich die ausgeschlossenen Apostel Otto und Ernst Güttinger aufgrund von Konflikten um die Stellung des Stammapostelamts und die „Botschaft“ von Stammapostel Bischoff von der NAK Schweiz ab und gründeten mit zahlreichen anderen Mitgliedern die Vereinigung Apostolischer Christen Schweiz (VAC).
Die anfängliche Haltung der NAK Schweiz kann durchaus als feindlich bezeichnet werden. Der damalige Bezirksapostel und spätere Stammapostel Ernst Streckeisen wehrte Überzeugungsversuche der VAC nach dem Tod Bischoffs und damit der Nicht-Erfüllung seiner Botschaft ab, indem er Schriften jener Seite mit „schmutzigem Wasser“ gleichsetzte, „lebensgefährlich“ nannte und unter anderem gar zum Verbrennen von Pamphleten aufrief[14]. Während es unter den Stammaposteln Hans Urwyler und Richard Fehr vereinzelt wieder zu freundlichen Kontakten zur VAC kam, erfolgte 2005 unter der Leitung von Bezirksapostel Armin Studer die erste offizielle Entschuldigung und Versöhnungserklärung an die Adresse der VAC[15] und überhaupt eine der ersten an „Botschafts“-Abspaltungen in der Geschichte der NAK.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b nak.ch: Administration
- ↑ Neuapostolische Kirche Schweiz: Jahresbericht 2019. 2019, S. 58 (nak.ch).
- ↑ Martin Baumann, Jörg Stolz: Eine Schweiz - viele Religionen. transcript Verlag, Bielefeld, 2007, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Bundesamt für Statistik: Religionszugehörigkeit, 2016-2018 kumuliert, (revidierte Daten, 25.3.2021). 2021, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Karl-Peter Krauss: Die Mitgliederentwicklung der Neuapostolischen Kirche in der NS-Zeit: Decodierung einer Meistererzählung? Hrsg.: Peter Lang Verlag. 2017, ISBN 3-631-73539-1.
- ↑ a b Oliver Demont: Alles bleibt anders: Neuapostolische Kirche will die Ökumene. In: ref.ch. Reformierte Kirche Schweiz, 2. September 2015, abgerufen am 27. August 2019.
- ↑ Dölf Barben: Was mit überzähligen Kirchen geschieht, wissen die Götter. In: swissinfo.ch. 10. Januar 2019, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Stiftung NAK-Humanitas
- ↑ Aufnahme der Neuapostolischen Kirche Schweiz in den Gaststatus der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Schweiz. In: agck.ch – Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz. 9. April 2014, abgerufen am 23. April 2014.
- ↑ Neuapostolische Kirche Österreich: Neuapostolische Jugend erhält Beobachterstatus beim Ökumenischen Jugendrat. In: nak.at. 4. Juni 2012, abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ Th.Zadrazil & J. Siekmann: Damit sie alle eins seien: Ökumenischer Jugendgottesdienst in der Jugendkirche im 5. Wiener Gemeindebezirk. In: nak.at. 8. Februar 2016, abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ Neuapostolische Kirche Österreich: Feier des Weltgebetstags der Kinder in Wien. In: nak.at. 4. März 2016, abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ Neuapostolische Kirche Österreich: ÖRKÖ und Neuapostolische Kirche intensivieren Gespräche. In: nak.at. 23. April 2014, abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ Ernst Streckeisen: An die priesterlichen Aemter des Apostelbezirkes Schweiz: Betrifft Propaganda der Gegner. 28. Juli 1960, abgerufen am 22. September 2019.
- ↑ Walter Baltisberger & Armin Studer: Erste Schritte zur VERSÖHNUNG. (PDF) VAC & NAK Schweiz, 20. April 2005, abgerufen am 22. September 2019.