Nicht alle Tassen im Schrank haben

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Von jemandem, den man für verrückt hält, sagt man, dass er nicht alle Tassen im Schrank habe. Auch in weiteren Redewendungen ist Tasse im Sinne von Verstand oder auch Gemüt gebräuchlich. Man spricht bei einem langweiligen Menschen auch davon, er sei eine trübe Tasse. Die Redewendung, dass jemandes Tasse einen Sprung (genauer gesagt: 'einen Sprung in der Schüssel') habe, ist heute nur noch wenig gebräuchlich. In all diesen Wendungen hat der Ausdruck Tasse nichts mit dem homonymen Wort Tasse als Trinkgefäß zu tun, wie beispielsweise in der Wendung Hoch die Tassen; vielmehr leitet sich die Wendung von dem jiddischen Wort toshia her, das so viel wie Verstand bedeutet.

Siehe auch

Wiktionary: nicht alle Tassen im Schrank haben – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

  • Kurt Krüger-Lorenzen: Deutsche Redensarten und was dahinter steckt, mit Zeichnungen von Franziska Bilek, Wilhelm Heyne Verlag, München 2001, 2. Auflage, Seite 465, ISBN 3-453-18838-1.
  • Wolf, S.A.: Der hat ja nicht alle Tassen im Schrank – Erklärung einiger Berliner Redensarten. In: Muttersprache, 66. Jahrgang (1956), p. 6458