Niederländische Karibik

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Caribisch deel van het Koninkrijk
(Nederlandse Cariben / Nederlandse Caraïben)
Niederländische Karibik
Datei:Dutch Caribbean location map.svg
  • Aruba
  • Curaçao
  • Sint Maarten
  • Karibische Niederlande (von West nach Ost):
    BonaireSabaSint Eustatius
  • Die Niederländische Karibik (niederländisch Nederlandse Cariben oder Nederlandse Caraïben, offiziell: Caribisch deel van het Koninkrijk; englisch Dutch Caribbean) umfasst die in der Karibik gelegenen zum Königreich der Niederlande gehörenden autonomen Länder Aruba, Curaçao und Sint Maarten sowie die (als Besondere Gemeinden) zum Land Niederlande gehörenden Inseln Bonaire, Sint Eustatius und Saba. Seit 1816 waren diese Inseln durch "endgültige" Regelungen der europäischen Mächte in niederländischem Kolonial-Besitz, dies seit 1877 unter dem Namen Curaçao en Onderhorigheden.

    Die Gesamtheit der Niederländischen Karibik ist also zu unterscheiden von den Karibischen Niederlanden (niederländisch Caribisch Nederland; englisch Caribbean Netherlands), die nur die drei Besonderen Gemeinden Bonaire, Sint Eustatius und Saba umfassen.[1]

    Territorium

    Zur Niederländischen Karibik gehören:

    Flagge Name Hauptort Koordinaten Fläche
    km²
    Ein-
    wohner
    Bevölkerungs-
    dichte pro km²
    Währung Gegenwärtiger Status
    ArubaAruba Aruba Oranjestad 12° 31′ N, 69° 58′ W 180 106.050
    (2009)
    589
    (2009)
    Aruba-Florin autonomes Land im Königreich
    seit 1. Januar 1986
    BonaireBonaire Bonaire Kralendijk 12° 11′ N, 68° 16′ W 288 12.877
    (2009)
    45
    (2009)
    US-Dollar Besondere Gemeinde
    seit 10. Oktober 2010
    Curaçao Curaçao Willemstad 12° 11′ N, 68° 59′ W 444 141.766
    (2009)
    319
    (2009)
    Antillen-Gulden autonomes Land im Königreich
    seit 10. Oktober 2010
    SabaSaba (Insel) Saba The Bottom 17° 38′ N, 63° 14′ W 13 1.601
    (2009)
    123
    (2009)
    US-Dollar Besondere Gemeinde
    seit 10. Oktober 2010
    Sint EustatiusSint Eustatius Sint Eustatius Oranjestad 17° 29′ N, 62° 58′ W 21 2.768
    (2009)
    132
    (2009)
    US-Dollar Besondere Gemeinde
    seit 10. Oktober 2010
    Sint MaartenSint Maarten Sint Maarten Philipsburg 18° 1′ N, 63° 3′ W 34 40.917
    (2009)
    1203
    (2009)
    Antillen-Gulden autonomes Land im Königreich
    seit 10. Oktober 2010

    f1Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

    Geographische Lage

    Alle Inseln gehören zu den Kleinen Antillen. Sint Maarten, Sint Eustatius und Saba, auch als SSS-Inseln bezeichnet, gehören zu den Inseln über dem Winde in der nordöstlichen Karibik. Aruba, Bonaire und Curaçao, auch als ABC-Inseln bezeichnet, gehören zu den Inseln unter dem Winde in der südlichen Karibik.

    Geschichte

    Erstmals niederländisch wurden die Inseln durch die Eroberungen der Niederländischen Westindien-Kompanie im 17. Jahrhundert, beginnend mit Curaçao, Aruba und Bonaire im Jahr 1634. Im Anschluss wechselten die Inseln unterschiedlich oft die Zugehörigkeit zu Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden.[2]

    Durch den Britisch-Niederländischen Vertrag von 1814 kamen die Inseln 1816 endgültig in niederländischen Besitz. Zunächst wurden zwei Kolonien aufgestellt. Die Kolonie Curaçao en Onderhorigheden umfasste Curaçao, Aruba und Bonaire, die Kolonie Sint Eustatius en Onderhorigheden umfasste Sint Eustatius, Sint Maarten und Saba. 1828 wurden diese mit der Kolonie Suriname zu einer Kolonie Gouvernement-Generaal van's rijks West-Indische bezittingen zusammengelegt und von Paramaribo in Suriname aus verwaltet. 1845 wurde diese Kolonie wieder aufgespalten. Die Kolonie Curaçao en Onderhorigheden umfasste fortan Curaçao, Aruba, Bonaire, Sint Eustatius, Sint Maarten und Saba.[2][3][4]

    1863 wurde im Königreich die Sklaverei abgeschafft. Am 1. Juli dieses Jahres wurden in der Kolonie 12.000 Menschen in die Freiheit entlassen.[5]

    1936 wurde die Kolonie Curaçao en Onderhorigheden umbenannt in Gebiedsdeel Curaçao (dt. Gebietsteil Curaçao). 1948 erfolgte eine erneute Umbenennung, die Kolonie hieß fortan Nederlandse Antillen (Niederländische Antillen).[6]

    Ende 1954 erhielt die Kolonie Niederländische Antillen durch das Statuut voor het Koninkrijk der Nederlanden (deutsch: Charta des Königreichs der Niederlande, nicht zu verwechseln mit dem Grundgesetz für das Königreich der Niederlande) den Status eines nach innen autonomen Landes des Königreichs.[7]

    Ende des Jahres 1985 schied Aruba aus dem Land Niederländische Antillen aus und wurde ein eigenes nach innen autonomes Land des Königreichs (status aparte, deutsch: gesonderter Status).[8] Seit dem Jahr 1998 ist das niederländische Innenministerium für die Beziehungen zu den anderen Ländern verantwortlich und heißt seitdem Ministerie van Binnenlandse Zaken en Koninkrijksrelaties.

    Am 10. Oktober 2010 wurde das Land Niederländische Antillen aufgelöst. Es entstanden die innerhalb des Königreichs nach innen autonomen Länder Curaçao und Sint Maarten sowie die zum Land Niederlande gehörenden Besonderen Gemeinden Bonaire, Sint Eustatius und Saba. Die Gesamtheit der Niederländischen Karibik heißt seither offiziell Caribisch deel van het Koninkrijk.[9]

    Sprachen

    Die Amtssprachen der Niederländischen Antillen sind seit 2007 Niederländisch, Englisch und Papiamentu.[10] Papiamentu ist die Volkssprache auf den Inseln unter dem Winde, es ist eine kreolische Sprache, die auf Portugiesisch basiert mit vielen niederländischen und auch englischen, französischen und spanischen Einflüssen.

    Englisch ist die Volkssprache auf den Inseln über dem Winde. Die Unterrichtssprache war immer Niederländisch, aber in den 2000er Jahren wurde beschlossen, Papiamentu und Englisch als Unterrichtssprache an den Grundschulen einzuführen. Die Sekundarschulen verwenden weiterhin Niederländisch, weil sie die gleiche zentrale schriftliche Abschlussprüfung wie in den Niederlanden verwenden und weil viele Schüler nach dem Abitur eine höhere Ausbildung in den Niederlanden absolvieren. Seit dem Schuljahr 2008/09 wird in Curaçao auch in Grundschulen Niederländisch unterrichtet.

    Die Literatur ist vornehmlich in Niederländisch und Papiamentu, ein kleiner Teil auch in Englisch und Spanisch.

    Die Alphabetisierung (über 15-jährige können lesen und schreiben) beträgt 96,7 % (2001).

    Meist gesprochene Sprache in Prozent der Bevölkerung[11]
    Gebiet Papia­mentu Eng­lisch Nieder­ländisch Spa­nisch An­dere
    Aruba 69 8 6 13 3
    Bonaire 75 3 9 12 2
    Curaçao 81 3 8 6 2
    Saba 1 88 2 5 4
    Sint Eustatius 2 83 4 6 6
    Sint Maarten 2 68 4 13 13
    Durchschnitt 65 16 7 6 5
    (Zahlen gerundet, Summen deshalb tw. ≠ 100)

    Zuständigkeiten

    Datei:Struktur des Königreichs der Niederlande.svg
    Struktur des Königreichs der Niederlande. Blau hinterlegt: die Niederländische Karibik

    Zuständigkeiten des Königreichs für die gesamte Niederländische Karibik sind Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Staatsbürgerschaftsangelegenheiten.[12]

    Es bestehen weitere gemeinsame Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen für die Niederländische Karibik, wie z. B. die gemeinsame Küstenwache,[13] die gemeinsame Naturschutzorganisation Dutch Caribbean Nature Alliance,[14] eine gemeinsame Staatsanwaltschaft (nicht zuständig für Aruba)[15] und den Gemeinsamen Gerichtshof von Aruba, Curaçao, Sint Maarten und von Bonaire, Sint Eustatius und Saba (Gemeenschappelijk Hof van Justitie van Aruba, Curaçao, Sint Maarten en van Bonaire, Sint Eustatius en Saba).[16]

    Weblinks

    Commons: Niederländische Karibik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Literatur

    • Cornelis Ch. Goslinga: The Dutch in the Caribbean and on the Wild Coast. 1580–1680. University Press of Florida, Gainesville FL 1971, ISBN 0-8130-0280-X.
    • Gert Oostindie, Inge Klinkers: Decolonising the Caribbean. Dutch Policies in a Comparative Perspective. Amsterdam University Press, Amsterdam 2003, ISBN 90-5356-654-6.
    • Gert Oostindie: Paradise overseas. The Dutch Caribbean. Colonialism and its transatlantic legacies. Macmillan, Oxford 2005, ISBN 1-4050-5713-0.

    Einzelnachweise

    1. Ministerie van Binnenlandse Zaken en Koninkrijksrelaties: Caribisch deel van het Koninkrijk - Onderwerp - Rijksoverheid.nl. In: rijksoverheid.nl. Abgerufen am 8. Januar 2017 (niederländisch).
    2. a b Westfälische Wilhelms-Universität Münster NiederlandeNet: NiederlandeNet – Geschichte - Niederländische Antillen und Surinam - Chronologie der Beziehungen. In: uni-muenster.de. www.uni-muenster.de, abgerufen am 9. Januar 2017.
    3. Gert Oostindie, Inge Klinkers: Decolonising the Caribbean: Dutch Policies in a Comparative Perspective. Amsterdam University Press, 2003, ISBN 978-90-5356-654-1.
    4. De administratieve afscheiding tusschen Suriname en Curaçao voor honderd jaren. In: uoc.cw. dcdp.uoc.cw, abgerufen am 9. Januar 2017.
    5. Westfälische Wilhelms-Universität Münster NiederlandeNet: NiederlandeNet – Geschichte - Entwicklungszusammenarbeit - Die Niederlande und der Sklavenhandel. In: uni-muenster.de. www.uni-muenster.de, abgerufen am 9. Januar 2017.
    6. Universität Leiden
    7. wetten.nl - Regeling - Statuut voor het Koninkrijk der Nederlanden - BWBR0002154. In: overheid.nl. wetten.overheid.nl, abgerufen am 9. Januar 2017.
    8. Aruba Overheid: Historie van het Koninkrijk en Aruba. In: overheid.aw. Abgerufen am 9. Januar 2017.
    9. Ministerie van Algemene Zaken: Waaruit bestaat het Koninkrijk der Nederlanden? - Vraag en antwoord - Rijksoverheid.nl. In: rijksoverheid.nl. Abgerufen am 9. Januar 2017 (niederländisch).
    10. Universität Leiden
    11. Volkszählung 2001
    12. Ministerie van Binnenlandse Zaken en Koninkrijksrelaties: Verantwoordelijkheden Nederland, Aruba, Curaçao en Sint Maarten - Caribisch deel van het Koninkrijk - Rijksoverheid.nl. In: rijksoverheid.nl. Abgerufen am 9. Januar 2017 (niederländisch).
    13. Operatiegebied - Coastguard Dutch Caribbean. In: kustwacht.org. Archiviert vom Original am 13. Mai 2016; abgerufen am 9. Januar 2017.
    14. Over DCNA – Dutch Caribbean Nature Alliance. In: dcna.nl. Dutch Caribbean Nature Alliance, abgerufen am 9. Januar 2017 (amerikanisches Englisch).
    15. Over het OM - Openbaar Ministerie-Curacao-Sint Maarten-BES Islands. In: openbaarministerie.org. Openbaar Ministerie-Curacao-Sint Maarten-BES Islands, abgerufen am 9. Januar 2017.
    16. Gemeenschappelijk Hof van Justitie. In: openbaarministerie.org. www.rechtspraak.nl, abgerufen am 10. März 2019.