Niklas Schrader

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Niklas Schrader (2017)

Niklas Schrader (* 25. Oktober 1981 in Berlin) ist ein deutscher Politiker (Die Linke) und Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin seit dessen Wahl am 18. September 2016.

Biografie

Niklas Schrader absolvierte sein Abitur in Berlin-Steglitz und leistete seinen Zivildienst beim Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige. Im Anschluss studierte er Sozialwissenschaften in Berlin und London. Nach seinem Studium war er für die Fraktion Die Linke im Abgeordnetenhaus als Referent für Innen- und Rechtspolitik, Verfassungsschutz und Datenschutz sowie auch für Flüchtlingspolitik tätig. Schrader ist in der Basisorganisation 44 im Bezirksverband Neukölln der Partei Die Linke aktiv.[1]

Er ist Mitglied bei der Humanistischen Union, der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di,[2] der Law Enforcement Against Prohibition, sowie Fördermitglied des Antifaschistischen Pressearchivs und Bildungszentrums.

Abgeordneter

Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin wurde er über die Landesliste seiner Partei in das Abgeordnetenhaus gewählt.[3] Er ist Mitglied des Fraktionsvorstands und ist Sprecher für die Fraktion zu den Themenfeldern Innenpolitik und Drogenpolitik. Am 22. Januar 2019 wurde Schrader, zum Nachfolger von Hakan Taş, als innenpolitischer Sprecher der Fraktion bestätigt[4] und die neue Funktion mit seiner vorangegangenen Sprechertätigkeit für Verfassungsschutz zusammengefasst. Wiederum übernahm Sebastian Schlüsselburg, im Auftrag der Berliner Linksfraktion, am 21. Mai 2019 die Funktion als datenschutzpolitischer Sprecher von Schrader.[5]

Schrader sitzt für seine Fraktion in den Ausschüssen für Inneres, Sicherheit, Ordnung und für Verfassungsschutz. Mit der konstituierenden Sitzung am 14. Juli 2017 ist er ebenso Mitglied im 1. Untersuchungsausschuss „Terroranschlag Breitscheidplatz“. Er kandidiert zur Abgeordnetenhauswahl 2021 für die Berliner Linkspartei auf Platz 18 deren Landesliste und tritt in Berlin-Neukölln im Direktwahlkreis 6 an.

Politische Positionen

Niklas Schrader vertritt mit der Forderung nach Abkehr von Null-Toleranz-Zonen für den Verkauf und Konsum von Cannabis eine Liberalisierung der Drogenpolitik, die neben dem staatlich kontrollierten Verkauf von Cannabis wie in Kalifornien, die Entstehung von Cannabis Social Clubs und den Ausbau von Suchtprävention, sowie den Abbau von Repressionen gegen Suchtkranke bevorzugt.[6] In diesem Zusammenhang ist er auch Mitglied beim LEAP (Law Enforcement Against Prohibition) Deutschland e. V., welcher sich für die Legalisierung von Drogen einsetzt.[7]

Im Rahmen der bundesweiten Aufklärung der NSU-Terrorserie plädiert Schrader für eine bessere Aufarbeitung des extrem rechten Netzwerkes und die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses in Berlin.[8]

Ebenso plädiert er im Zusammenhang mit der Debatte um die Verschärfung von Polizeigesetzen für eine Überprüfung der Wirksamkeit von neu geschaffenen Eingriffsbefugnissen in die Bürgerrechte oder für eine Verhältnismäßigkeitskontrolle der Eingriffe unter Berücksichtigung deren Risiken,[9] wie z. B. durch flächendeckende Videoüberwachung beim Recht auf informationelle Selbstbestimmung.[10]

Weblinks

Commons: Niklas Schrader – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise