Nikolai Gurjewitsch Tschetajew
Nikolai Gurjewitsch Tschetajew (russisch Николай Гурьевич Четаев, englische Transkription Nikolay Gur'yevich Chetaev; * 23. Novemberjul. / 6. Dezember 1902greg. in Karaduli, Ujesd Laischewo; † 17. Oktober 1959 in Moskau) war ein russischer Physiker, Mathematiker und Hochschullehrer.[1][2]
Leben
Tschetajew studierte an der Universität Kasan (KGU) mit Abschluss 1924. Nach der dreijährigen Aspirantur bei Dmitri Nikolajewitsch Seiliger[1] wurde er Kandidat der physikalisch-mathematischen Wissenschaften. Es folgte 1929 ein Praktikum am Institut für Aerodynamik der Universität Göttingen.
1930 wurde Tschetajew Professor an der Universität Kasan. Seine Arbeitsgebiete waren die Analytische Mechanik[3] und die Theorie der Differentialgleichungen. Er begründete eine Schule für Theorie der Stabilität der Bewegung in der Nachfolge von Alexander Michailowitsch Ljapunow.[1][4] Zu den Schülern gehörten Nikolai Nikolajewitsch Krassowski, Joel Giljewitsch Malkin und Walentin Witaljewitsch Rumjanzew. 1932 gründete Tschetajew mit anderen das Kasaner Aeronautik-Institut, dessen Vizedirektor er neben seiner Lehrtätigkeit an der KGU wurde. 1933–1937 leitete er den Lehrstuhl für Aerodynamik des neuen Instituts. 1939 wurde er zum Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften promoviert.
1940 wurde Tschetajew Professor der Universität Moskau (bis 1959) und arbeitete daneben im Institut für Mechanik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR).[1] 1943 wurde er Korrespondierendes Mitglied der AN-SSSR.[5] Er gehörte zu den ersten Mitgliedern des 1956 gegründeten Nationalen Komitees der UdSSR für Theoretische- und Angewandte Mechanik.
Tschetajew war zweimal verheiratet und hatte jeweils einen Sohn aus jeder Ehe. Tschetajew wurde auf dem Moskauer Deutschen Friedhof begraben.
Ehrungen, Preise, Mitgliedschaften
- Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Orden des Roten Banners der Arbeit (1945)
- Leninorden (1953)
- Leninpreis (1960 postum) für Arbeiten zur Bewegungsstabilität in der Analytischen Mechanik (1952–1958)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Боголюбов А. Н.: Математики. Механики. Биографический справочник. Наукова думка, 1983, S. 521–522.
- ↑ Летопись Московского университета: Четаев Николай Гурьевич (abgerufen am 7. Dezember 2017).
- ↑ Четаев Н. Г.: Теоретическая механика. Nauka, Moskau 1987.
- ↑ Четаев Н. Г.: Устойчивость движения. 3. Auflage. Nauka, Moskau 1965.
- ↑ RAN: Четаев Николай Гурьевич (abgerufen am 7. Dezember 2017).
Personendaten | |
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NAME | Tschetajew, Nikolai Gurjewitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Четаев, Николай Гурьевич (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Physiker, Mathematiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1902 |
GEBURTSORT | Karaduli, Ujesd Laischewo |
STERBEDATUM | 17. Oktober 1959 |
STERBEORT | Moskau |