Nikolai Konrad

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Konrads Geburtshaus
Konrads Grab

Nikolai Josifowitsch Konrad (russisch Николай Иосифович Конрад; geboren 1. März 1891 in Riga, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich; gestorben 30. September 1970 in Moskau) war ein deutsch-russischer Orientalist.

Leben und Wirken

Nikolai Konrad wurde im damals russischen Riga als Sohn eines baltendeutschen Vaters geboren, der Eisenbahningenieur war. Seine Mutter war die Tochter eines Priesters aus dem Gouvernement Orjol. 1912 schloss er sein Studium an der Universität Sankt Petersburg an der Abteilung für Chinesisch-Japanisch der Fakultät für östliche Sprachen ab. 1912 und dann von 1914 bis 1917 – bis zum Sturz der russischen Monarchie – bildete er sich in Japan weiter. Er wurde Leiter der Abteilung für Japanisch und japanische Literatur seiner Alma Mater, dann von 1922 bis 1938 am „Leningrader Orientalischen Institut“ (Ленинградский восточный институт, Leningradski wostotschny institut) und von 1941 bis 1949 am „Moskauer Institut für Orientalische Studien“ (Московский институт востоковедения, Moskowski institut wostokowedenija).

Konrad publizierte eine Grammatik der japanischen Alltagssprache, eine Grammatik des Japanischen in der Literatur und verfasste Schriften zur chinesischen und japanischen Geschichte. Er gründete eine Schule für die wissenschaftliche Übersetzung von Texten und Kommentaren klassischer japanischer Literatur. Er war Herausgeber des zweibändigen „Großen japanisch-russischen Lexikons“ (Больший японо-русский словарь, Bolschoi japono-russki slowar), das 1970 erschien.

1954 wurde Konrad mit dem Leninorden, 1969 mit dem japanischen Orden der aufgehenden Sonne ausgezeichnet.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Konrad, Nikolai Iosifovich. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 826.

Weblinks