Nioboxidtrichlorid

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Kristallstruktur
Strukturformel von NbOCl3
_ Nb5+ 0 _ O2− 0 _ Cl
Allgemeines
Name Nioboxidtrichlorid
Andere Namen
  • Niob(V)-oxychlorid
  • Nioboxychlorid (mehrdeutig)
Verhältnisformel NbOCl3
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13597-20-1
Eigenschaften
Molare Masse 215,3 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,05 g·cm−3[2]

Löslichkeit
  • Zersetzung in Wasser[2]
  • löslich in Schwefelsäure[2]
  • unlöslich in Salzsäure[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nioboxidtrichlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Niobs aus der Gruppe der Oxychloride.

Gewinnung und Darstellung

Nioboxidtrichlorid kann durch Reaktion von Niob(V)-chlorid mit Sauerstoff bei 150 °C[1]

oder durch Hydrolyse gewonnen werden.

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Niob(V)-oxid mit Thionylchlorid bei 200 °C.[1]

Oder durch Reaktion von Niob(V)-oxid und Niob(V)-chlorid:

Erhitztes Niob(V)-oxid in einem Strom aus Chlor bei 800–850 °C ergibt ebenfalls Nioboxidtrichlorid:

Eigenschaften

Nioboxidtrichlorid liegt in Form von farblosen Nadeln vor. Oberhalb von 350 °C beginnt die Zersetzung in Niob(V)-chlorid und Niob(V)-oxid. Es ist, wie auch das entsprechende gelbe Nioboxidtribromid und schwarze Nioboxidtriiodid, sehr feuchtigkeitsempfindlich. In älterer Literatur wurde für die Verbindung eine tetragonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P42/mnm (Raumgruppen-Nr. 136)Vorlage:Raumgruppe/136, a = 1087 pm; c = 396 pm, angenommen[1], wobei neuere Untersuchungen eine nichtzentrosymmetrische Raumgruppe P421m (Nr. 113)Vorlage:Raumgruppe/113 (Wegfall der Spiegelebenen senkrecht zu den Doppelsträngen) ergaben.[4]

Neben diesem Oxychlorid des Niobs ist auch noch Nioboxiddichlorid bekannt.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band III. Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1457.
  2. a b c d Roger Blachnik (Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Band III: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. begründet von Jean d’Ans, Ellen Lax. 4., neubearbeitete und revidierte Auflage. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-60035-3, S. 632 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Christian Kusterer: Reaktionen, Strukturen und Eigenschaften von Oxidhalogeniden und Halooxometallaten des Niobs und Wolframs. Dissertation, Universität Bonn, 2006. urn:nbn:de:hbz:5N-07896.