Norbert Rethmann

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Norbert Rethmann (* 14. September 1939 in Selm, Deutschland) ist ein deutscher Unternehmer und Mitgründer der Rethmann-Gruppe.[1]

Herkunft und Ausbildung

Rethmann kam als drittes Kind des Fuhrunternehmers Josef Rethmann (1904–1986) in Westfalen zur Welt. Er wuchs gemeinsam mit seinem vier Jahre älteren Bruder Josef und seiner um ein Jahr jüngeren Schwester Maria in einer katholischen Unternehmerfamilie auf. Fünf Jahre vor seiner Geburt hatte der Vater ein kleines Fuhrunternehmen erworben und besaß dadurch vier Pferde und fünf Pferdewagen. Damit transportierte die Spedition Bier, Post, Brennstoffe und war ab 1940 auch als Müllabfuhr tätig.[1]

Rethmann machte nach seiner Schulzeit eine Ausbildung zum Schlosser und schloss diese 1958 ab.

Berufliches Wirken

Drei Jahre nach seinem Lehrabschluss trat er in das Fuhrunternehmen seines Vaters ein. 1963 wurde dieses in die zwei Bereiche Müllabfuhr und Spedition geteilt. Rethmann hatte nach der Teilung die Müllabfuhr inne, sein Bruder Josef übernahm die Spedition. 1969 schied der Vater aus dem Familienunternehmen aus und übergab die Verantwortung vollständig Rethmann. Dieser erweiterte noch im selben Jahre die Geschäftsfelder um die Bereiche Schlammabfuhr und Kanalreinigung.[2] Später kamen auch Dienstleistungen im Entsorgungs- und Recyclingbereich, die Städtereinigung und Schlachtabfallverwertung hinzu.[3] Rethmann baute das Unternehmen sukzessive durch Beteiligungen und der Gründung neuer Niederlassungen im In- und Ausland aus. 1989 gründete er infolge einer Umstrukturierung die Familien-Holding Rethmann AG & Co. 1993 trat er seinen Vorstandsvorsitz an Hermann Niehues ab und wurde Aufsichtsratsvorsitzender der Rethmann AG.[2] 1994 kaufte er im Dorf Wamckow, das 50 Kilometer von Schwerin entfernt liegt, ein heruntergewirtschaftetes DDR-Staatsgut und sanierte neben diesem die Dorfkirche und die Infrastruktur des Dorfes.[3] Ab 1999 war Rethmann Bürgermeister von Kobrow in Mecklenburg-Vorpommern.[2] Ende 2020 trat Rethmann seinen Posten als Aufsichtsratsmitglied der Rethmann-Gruppe an seinen Enkel Lukas Rethmann ab. Nach wie vor hat er die Rolle als Ehren-Aufsichtsratsvorsitzender inne.[4]

Mitgliedschaften und Ehrenamt

  • 1984–1990: Präsident des Bundesverbandes der Dt. Entsorgungswirtschaft
  • 1984–1990: Präsident der Europäischen Föderation der Abfallwirtschaft[5]
  • ab 1991: Aufsichtsratsvorsitzender der INTERSEROH AG
  • 1993–1997: Aufsichtsratsmitglied des Dualen Systems Deutschland
  • ab 1996: Verbandsvorsitzender des Abfallentsorgungs- und Altlastensanierungsverbandes NRW

Auszeichnungen

  • 2015: Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Selm[6]
  • 2019: "Norbert-Rethmann-Platz" in Selm offiziell eingeweiht[7]
  • 2020: Europamedaille der CDU/CSU-Fraktion[5]

Privates

Rethmann hat 4 Söhne: Martin, Ludger, Klemens und Georg. Er ist CDU-Mitglied.[3]

Mit seiner Frau wohnt er in Mecklenburg-Vorpommern.[6]

Weblinks

Einzelnachweise