Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege
Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege | |
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Rechtsform | Stiftung |
Gründung | 1986 |
Gründer | Land Nordrhein-Westfalen |
Sitz | Düsseldorf |
Zweck | Umwelt- und Naturschutz, Kulturpflege und Denkmalschutz |
Vorsitz | Eckhard Uhlenberg (Präsident) |
Website | www.nrw-stiftung.de |
Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, kurz NRW-Stiftung, mit Sitz in Düsseldorf ist eine 1986 von der Landesregierung zum 40. Geburtstag des Bundeslandes NRW gegründete Stiftung privaten Rechts. Sie hilft gemeinnützigen Vereinen, Verbänden und ehrenamtlich arbeitenden Gruppen, die sich in NRW für den Naturschutz und die Heimat- und Kulturpflege einsetzen.
Aufgabenbereiche laut Satzung
Schwerpunkt im Naturschutzbereich ist der Erwerb schutzwürdiger Gebiete, um gefährdeten Tieren und Pflanzen einen geeigneten Lebensraum auf Dauer zu erhalten. Beispiele reichen von der Weser-Niederung im Kreis Minden-Lübbecke über die Lippe-Aue in den Kreisen Soest, Unna und Wesel bis zum Perlenbachtal in der Eifel.
In der Heimat- und Kulturpflege gibt es eine weit gespanntes Engagement für kleinere und mittlere Baudenkmäler mit kultur-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung. Dazu gehören zum Beispiel denkmalgeschützte Mühlen, historische Hofanlagen oder Fördertürme ehemaliger Zechenanlagen, die als weithin sichtbare Wahrzeichen Geschichte anschaulich machen.
Des Weiteren unterstützt die Stiftung aber auch landesweit Institutionen wie das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg, RELíGIO – Westfälisches Museum für religiöse Kultur in Telgte oder das Deutsche Glasmalerei-Museum im rheinischen Linnich. Die gegenwärtig größte Aufgabe dieser Art war der Erhalt und Ausbau von Schloss Drachenburg in Königswinter am Rhein.
In allen Themenfeldern arbeitet die Stiftung mit Vereinen, Verbänden und Organisationen zusammen, die ebenfalls im Sinne dieses Stiftungszweckes am gleichen Strang ziehen. Nebenbei begleitet die NRW-Stiftung treuhänderisch private Natur- und Kulturstiftungen, die unter ihrem Dach gegründet wurden. Im Jahre 2018 hat die NRW-Stiftung mehr als 100 Natur- und Kulturprojekte gefördert.[1]
Finanzierung und Strukturen
Finanzielle Grundlage der Stiftung sind neben dem Stiftungskapital überwiegend die Einkünfte aus Lotterieerträgen (Westdeutsche Lotterie) in NRW. Dazu kommen Mitgliedsbeiträge und Spenden, mit denen die Mitglieder des Fördervereins NRW-Stiftung die Ziele der Nordrhein-Westfalen-Stiftung unterstützen. Dieser Förderverein veranstaltet u. a. Besichtigungen und Exkursionen zur „Erdung“ der Anliegen und Mitglieder.
Darüber hinaus haben die Mitglieder des Fördervereins ermäßigten oder sogar freien Eintritt in zahlreichen von der Stiftung unterstützten Projekten, und sie erhalten regelmäßig das Magazin Die NRW-Stiftung, das über die aktuellen Entwicklungen und die Projekte der NRW-Stiftung berichtet.
Die Erfolgsbilanz ist beachtlich: Rund 243 Mio. Euro beträgt die Förderbilanz der Nordrhein-Westfalen-Stiftung 28 Jahre nach ihrer Gründung am 9. September 1986. Mit dieser Summe wurden landesweit insgesamt 2665 Maßnahmen gefördert, mit denen die NRW-Stiftung ehrenamtliche Vereine und Gruppen im Naturschutz und in der Heimat- und Kulturpflege unterstützt (Stand: 2014).
Im Herbst 2017 löste der ehemalige Landesminister und ehemalige Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg den ehemaligen Landesminister Harry Voigtsberger in seiner Funktion als Präsident der NRW-Stiftung ab.
Britischer „National Trust“ als Vorbild
Charakteristisch für die Arbeit der NRW-Stiftung ist die thematische Verbindung von Natur und Kultur. Dies ist unter dem Dach einer Stiftung deutschlandweit nicht sehr verbreitet. Der ganzheitliche Ansatz, der seit Ende des 19. Jahrhunderts typisch für die Begründer der Heimatbewegung in Deutschland war, ist der bürgerschaftlich getragene Einsatz für Natur und Landschaft, für den Erhalt von Denkmälern und kultureller, regionaler Vielfalt.
Ausgeprägt findet sich dieser Ansatz beim britischen National Trust, der „zum Wohle der Nation die dauernde Erhaltung von Land und Gebäuden fördert, die sich durch besondere Schönheit oder historisches Interesse auszeichnen“ (Satzung). Dieser hat in der Gegenwart landesweit über 2 Millionen Mitglieder. Als Vorbild stand der National Trust bei der Gründung der NRW-Stiftung Pate.
Literatur
- NRW-Stiftung (Hrsg.): Unser NRW. Reiseführer zu Kultur- und Naturdenkmälern. Klartext Verlag, 2011.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ dpa: «Museum der verlorenen Heimat»: Von NRW-Stiftung gefördert. Abgerufen am 23. Januar 2019.