Normtatsachen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Normtatsachen sind Fakten, die ein Gericht kennen muss, um juristische Obersätze zu bilden oder um unbestimmte Rechtsbegriffe und Generalklauseln auslegen zu können (z. B. übliche Vergütung, Verkehrssitte, Sittenwidrigkeit, verkehrserforderliche Sorgfalt iSd § 276 Abs. 2 BGB, Handelsbräuche iSd. § 346 HGB).[1]

Über Normtatsachen hat das Gericht nach § 293 ZPO von Amts wegen Beweis zu erheben.[2]

Literatur

  • Eike Schmidt: Der Umgang mit Normtatsachen im Zivilprozeß. In: Christian Broda (Hrsg.): Festschrift für Rudolf Wassermann zum sechzigsten Geburtstag. Luchterhand, Neuwied/ Darmstadt 1985, ISBN 3-472-05102-7, S. 807–818.
  • Jürgen H. A. Sander: Normtatsachen im Zivilprozeß. Duncker & Humblot Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-428-09241-4. (= Schriften zum Prozessrecht, PR 139)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Musielak/Voit, ZPO 12. Auflage 2015, § 284, Rn. 3
  2. BAG Urteil vom 13. April 2010 - Az. 9 AZR 113/09