Novak Harmonikas
Die Firma Novak Harmonikas, eigentlich Rudolf Novak Musikinstrumenteerzeugung GmbH,[1] ist ein Instrumentenbauunternehmen in Klagenfurt, Kärnten.
Firmengeschichte
Die Firma wurde im Jahr 1874 durch Josef Novak in Klagenfurt gegründet. Josef Novak war Uhrmacher und begann mit dem Bau von Harmonikas und baute Josef Novak Harmonikas.
Rupert, Sohn von Josef Novak, führte den Betrieb bis 1926 weiter. Ihm folgte Rudolf Novak. Dieser übernahm unter anderem um 1955 die Linzer Orgelbaufirma Gebrüder Mauracher.[2] Rudolf folgte sein gleichnamiger Sohn; dieser leitete den Betrieb von 1973 bis 1995. Nun wurde die Firma in eine GmbH umgewandelt, Arno Sussitz übernahm die Geschäftsführung. Die Firma beschäftigt derzeit 17 Mitarbeiter im Harmonikabau. Jährlich werden bis zu 500 Instrumente gefertigt.
Instrumente
1874, zur Zeit der Firmengründung, wurde in der Firma das Wiener Modell erzeugt. Erst etliche Jahre später wurden hauptsächlich Steirische Harmonikas gefertigt, anfangs das dreireihige Modell. Rupert Novak baute aber bereits um 1900 fünfreihige Steirische Harmonikas.
Eine Abbildung auf einem Firmenprospekt zeigt Rupert Novak mit einem fünfreihigen Instrument, das aber nicht dem hier präsentierten Bild entspricht. Die Abbildung seitlich zeigt ein Instrument, das eher älteren Wiener Modellen nahekommt. Das am Firmenprospekt abgebildete Instrument weist Ähnlichkeit mit Modellen von Hlavacek auf. Der Balg hatte abgerundete Metallecken wie bei Josef Hlaváček, er war mit Haken an den Gehäuseteilen verriegelt. Ansonsten wiesen die Modelle bereits alle Merkmale heutiger traditioneller Modelle auf, wie:
- abgestufte Holzmechanik am Diskant, bestehend aus zwei übereinander montierten Teilen
- Tasten ohne Versatz
- Metallverdeck und Metall-Dekorbänder am Balg
- Metallverzierung um die Basstasten mit Drachenkopf-Dekor
- Metallhörner am Bassteil
- Das Firmenschild hatte keine Engel als Dekor
- Intarsien auf beiden Gehäuseteilen
Orgelbau
Rudolf Novak der Ältere übernahm 1955 die Orgelbaufirma Gebrüder Mauracher und baute dann Orgeln.
- 1955: Pfarrkirche Herz Mariä in Wimpassing im Schwarzatale
- 1956: Filialkirche hl. Leonhard in Reyersdorf
- 1958: Pfarrkirche hl. Herz Jesu in Ternitz
- 1959: Pfarrkirche hl. Georg in Keutschach am See
- 1960: Pfarrkirche hl. Maria Magdalena und Rupert in Scheiblingkirchen
- 1963: Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer in Blumau an der Wild
- 1962: Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer in Deutsch-Wagram
- 1964: Pfarrexpositur Sieding in Ternitz
- 1965: Pfarrkirche Probstdorf
- 1965: Pfarrkirche Deutsch-Haslau
- 1967: Filialkirche Aderklaa
- 1968: Pfarrkirche am Keplerplatz in Wien-Favoriten
- 1970: Pfarrkirche Dürnkrut hl. Jakobus der Ältere
- 1970: Pfarrkirche hl. Peter in Schleinbach
- 1971: Pfarrkirche Hohenwarth
Rudolf Novak der Jüngere leitete den Betrieb von 1973 bis 1995.
- 1975: Orgelpositiv in der Filialkirche hl. Johannes Nepomuk in Traunfeld
- 1977: Pfarrkirche hl. Dreifaltigkeit in St. Veit an der Glan
- 1981: Churhauskapelle Mariä Vermählung am Stephansplatz 3 in Wien[3]
- 1983: Dom/Chororgel in Gurk (Kärnten)
Literatur
- Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990, Neun Nennungen zum Orgelbauer Rudolf Novak im Künstlerverzeichnis, S. 1374.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ [1] Firmenwebseite: Rudolf Novak Musikinstrumenteerzeugung GmbH; abgerufen am 1. Okt. 2012
- ↑ K. Schütz: Mauracher, Matthias. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 156 f. (Direktlinks auf S. 156, S. 157).
- ↑ Novak Orgel: Churhauskapelle in Wien (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.