Nox atra rerum contegit

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Nox atra rerum contegit
Nox atra rerum contegit (Choir psalter 1499).png
Allgemeines
Gebrauch: Hymnus
Liturgischer Kalender: Matutin/Lesehore für Feria V./Donnerstag
Textherkunft: Ambrosius oder Gregor dem Großen zugeschrieben
Modus: Vierter Ton
Choralbuch: Liber Hymnarius, 1983 S. 201

Nox atra rerum contegit ist ein lateinischer Hymnus.

Text

Latein Übersetzung Nachdichtung von G. A. Königsfeld[1]

Nox atra rerum contegit
terrae colores omnium:
nos confitentes poscimus
te, iuste iudex cordium,

Ut auferas piacula
sordesque mentis abluas,
donesque, Christe, gratiam
ut arceantur crimina.

Mens, ecce, torpet impia,
quam culpa mordet noxia;
obscura gestit tollere
et te, Redemptor, quaerere.

Repelle tu caliginem
intrinsecus quam maxime,
ut in beato gaudeat
se collocari lumine.

Sit, Christe, rex piissime,
tibi Patrique gloria
cum Spiritu Sancto Paraclito,
in sempiterna saecula. Amen.

Die finstere Nacht deckt
die Farben aller Erdendinge zu:
bekennend wenden wir uns
an dich, gerechter Richter der Herzen,

dass du die Sühnegebete annehmen,
den Schmutz des Geistes abwaschen
und, Christus, Gnade geben mögest,
damit die Anklagen abgewehrt werden.

Siehe, der ruchlose Geist ist erstarrt,
an dem die schlimme Schuld nagt;
er sehnt sich, das Dunkle wegzuschaffen
und dich, Erlöser, zu suchen.

Vertreibe du die Finsternis
tief im Innern aufs vollständigste,
dass er sich freue,
ins selige Licht versetzt zu werden.

Dir, Christus, gütigster König,
und dir, dem Vater, sei Ehre
mit dem Beistand, dem Heiligen Geist,
in alle Ewigkeit. Amen.

Die Welt umhüllet dunkle Nacht,
Und deckt der Erde Farbenpracht,
In Reue suchen wir versenkt,
Dich Richter, der die Herzen lenkt.

Befreie uns von aller Fehl’,
Und tilg die Flecken uns’rer Seel’,
Und Christus du verleih in Huld,
Daß von uns ferne alle Schuld!

Die sünd’ge Seele starret fast,
Gefoltert von der Schulden Last,
Die Nacht zu tilgen müht’ sie sich,
Und suchet, o Erlöser, dich.

O sorge, daß das Dunkel flieht,
Das unser Inneres umzieht,
Damit auch wir uns können freu’n
An deines Lichtes wonn’gem Schein.

Geschichte

Der Text wird sowohl Papst Gregor dem Großen als auch Ambrosius zugeschrieben, ist aber wohl unbekannter Herkunft. Er wird traditionell im Stundengebet zur Matutin bzw. der Lesehore am Donnerstag gesungen. Der Hymnus findet sich daneben auch im Sarum-Usus.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gustav Adolf Königsfeld: Lateinische Hymnen und Gesänge aus dem Mittelalter, deutsch, unter Beibehaltung der Versmaße: mit beigedrucktem lateinischem Urtexte. Eduard Weber, Bonn 1847, S. 12–15 (Digitalisat).