Nullserie

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AWZ P 50 „Trabant“ aus der Nullserie verlassen im Januar 1958 das Werk

Mit Nullserie werden Produkte bezeichnet, die in der Einführungsphase einer Serienproduktion zu letzten Erprobungszwecken angefertigt werden. Sie ist damit Bestandteil der Ausarbeitungsphase einer Produktentwicklung.

Im Rahmen des Produktentstehungsprozesses muss ein Produkt ausgiebig erprobt werden, bevor es die Serienreife erlangt hat und in den Verkauf gelangen kann. Noch vor der Nullserie wird (meist) eine Pilotserie, engl. (

pilot run

) gefertigt, um die generelle Baubarkeit eines Produktes zu überprüfen. Die Nullserie dient der letzten Überprüfung, um möglicherweise noch bestehende Produktfehler, die durch die Fertigungsmethode auftreten, zu erkennen und beseitigen zu können. Nullserie und Pilotserie werden beide auch als Vorserie bezeichnet.

Die Fertigungsmethode der Nullserie entspricht genau der, die später auch für die zum Verkauf vorgesehenen Produkte eingesetzt wird. Die Produkte aus der Nullserie gelangen jedoch üblicherweise nicht in den Verkauf. Sollte dennoch ein Produkt einer Nullserie auf den freien Markt gelangen, erzielt dieses in einigen Produktgruppen teilweise einen enorm hohen Liebhaberpreis.

Nullserien werden bei nahezu allen Produkten gefertigt, von der einfachen Tasse über Fotoapparate bis hin zu Automobilen. Die Nullserie schließt die Phase der Vorserienfertigung ab und leitet zur Serienfertigung über. Sie hat daher auch einen zentralen Stellenwert im Rahmen der Produktionsplanung und -steuerung. In der Automobilindustrie gibt es inzwischen standardisierte Prozesse für den Serienanlauf, die von den Herstellern und Lieferanten im Rahmen des VDA abgestimmt werden.[1]

Zu beachten ist allerdings, dass die Begriffe keiner Norm o. ä. unterworfen sind. So können die Bezeichnungen unterschiedlich verwendet werden wie z. B. Nullserie ist die erste Hauptserie. Die Bezeichnung Nullserie bezieht sich dann z. B. auf eine erhöhte Test- oder Prüfabdeckung, wobei die gefertigten Güter normal auf den Markt gelangen.

Literatur

  • Wilmjakob Herlyn: PPS im Automobilbau. Produktionsprogrammplanung und -steuerung von Fahrzeugen und Aggregaten. Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-41370-2.

Einzelnachweise

  1. Herlyn: PPS im Automobilbau. 2012, S. 204 ff.

Weblinks