RKK Energija
RKK Energija (russisch
– Raketno-Kosmitscheskaja Korporazija Energija imeni S.P. Koroljowa; englisch: S.P. Korolev Rocket and Space Corporation Energia) ist der größte Raumfahrtkonzern Russlands.
Geschichte
Das Unternehmen wurde im Jahre 1946 zur Zeit der Sowjetunion gegründet. Es trägt den Namen seines ehemaligen Chefkonstrukteurs Sergei Pawlowitsch Koroljow, seit es 1994 teilprivatisiert wurde. Im Jahr 2007 kaufte Roskosmos und damit wieder der Staat Russland Unternehmensanteile zurück.[1] Es beschäftigte in den 2000er Jahren um die 25.000 Menschen.
Der Unternehmenssitz befindet sich in Koroljow nördlich von Moskau.
Seit der Gründung wurden verschiedene Bezeichnungen für diese Einrichtung verwendet:
- 1946–1966: Experimental-Konstruktionsbüro 1 (OKB-1)
- 1966–1974: Zentrales Konstruktionsbüro für Experimentalen Maschinenbau (ZKBEM, russisch ЦКБЭМ, englisch TsKBEM)
- 1974–1994: NPO Energija
- seit 1994: RKK Energija
Die Einrichtung wurde bzw. wird durch die folgenden Direktoren (bis 1977), Generaldirektoren (1977–1994) bzw. Präsidenten (seit 1994) geleitet:
- Sergei Koroljow (1946–1966)
- Wassili Mischin (1966–1974)
- Walentin Gluschko (1974–1977)
- Wachtang Watschnadse (1977–1991)
- Juri Semjonow (1991–2005)
- Nikolai Sewastjanow (2005–2007)
- Witali Lopota (2007–2014)
- Wladimir Solnzew (2014–2018)
- Igor Osar
Entwicklungen und Projekte
RKK Energija entwickelte und produzierte zahlreiche sowjetische bzw. russische Trägersysteme und Raumfahrzeuge, unter anderem:
- R-7, Interkontinental- und Trägerrakete
- Sputnik 1, erster künstlicher Satellit
- R-9, Interkontinentalrakete
- Oberstufe Block D für die Proton-Rakete und Sea Launch
- N-1, Trägerrakete für die geplante bemannte Mondlandung der UdSSR
- Energija, Trägerrakete für die Raumfähre Buran
- Sojus-Raumschiff
- Progress-Raumfrachter
- Jamal-Kommunikationssatelliten
- DOS-Raumstationen: Saljut 1, Saljut 4, Saljut 6, Saljut 7
- Basismodule für die Raumstationen Mir und ISS (ursprünglich Mir-2) sowie der Betrieb dieser Raumstationen
- Mnogozelewoi laboratorny modul (Modul der ISS)
- Raumschiff Kliper (gescheitertes Projekt)
- Zenit-Aufklärungssatelliten
- interplanetare Raumsonden wie Lunik, Venera und Mars
Weblinks
- Homepage von RKK Energija (englisch/russisch)
Einzelnachweise
- ↑ FliegerRevue Juni 2010, S. 54–59, Russlands neues Raumschiff