OYAK
OYAK (Abk. für türkisch Ordu Yardımlaşma Kurumu) ist der Pensionsfonds der türkischen Streitkräfte. Finanziert wird der Fonds durch eine Pflichtabgabe aller Offiziere in Höhe von 10 % ihres Solds. Das Militär betont, dass der Fonds ausschließlich den Familien im Dienst getöteter oder verletzter Soldaten ein Auskommen sichern und den Übergang von Soldaten in den Ruhestand durch eine Einmalzahlung erleichtern soll: “
”[1]
Das Geld aus den Gehältern wird in eine Holding investiert, zu der über 30 Unternehmen aus den verschiedensten Branchen gehören, die insgesamt über 30.000 Menschen beschäftigen. OYAK gehört damit zu den drei oder vier größten wirtschaftlichen Konglomeraten im Land und ist aufgrund seiner Steuer- und Abgabenbefreiung eines der profitabelsten.[2] Zu den Tochterunternehmen gehört in Deutschland die OYAK Anker Bank mit Sitz in Frankfurt am Main.
Seit 2005 besitzt OYAK eine Mehrheitsbeteiligung von 52,8 % der Anteile an Erdemir, dem größten türkischen Stahlhersteller.[3]
2015 übernahm OYAK den angeschlagenen deutschen Aluminiumkonzern Almatis.[4] Im Sommer 2019 liefen Verhandlungen zur Übernahme des bankrotten Konzerns British Steel.[5]
Weblinks
- Michael Thumann: Militär in der Türkei: Die Geldmaschine der Armee. In: Die Zeit. Nr. 32, 28. Juli 2016 (zeit.de [abgerufen am 28. August 2018]).
Einzelnachweise
- ↑ Mehmet Ali Birand: Shirts of Steel. IB Tauris, S. 148 (englisch).
- ↑ Eric Rouleau: Turkey's Dream of Democracy. In: Foreign Affairs. Nr. 79, 2000, ISSN 0015-7120, S. 109 (englisch, foreignaffairs.com [abgerufen am 28. August 2018]): “OYAK, among the three or four largest holding companies in Turkey, is unquestionably one of the most profitable. And with good reason: the group is exempt from duties and taxes.”
- ↑ 2001 – 2010. OYAK, abgerufen am 28. August 2018 (englisch, Corporate History).
- ↑ Almatis: Türkischer Pensionsfonds kauft angeschlagen Aluminiumhersteller. In: handelsblatt.com. 14. Juli 2015, abgerufen am 28. August 2018.
- ↑ fdi/dpa: British Steel: Türkischer Pensionsfonds will insolventen Stahlproduzenten kaufen. In: Spiegel Online. 16. August 2019, abgerufen am 16. Mai 2020.