Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346

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Die Titelseite des Oberbayerischen Landrechts zeigt Kaiser Ludwig auf einem Thron. In den Händen hält er Zepter und Reichsapfel. Oberbayerisches Landrecht, um 1346, Bayerische Staatsbibliothek München (Cgm 1506)

Das Oberbayerische Landrecht von 1346 wurde von Kaiser Ludwig dem Bayern als Landrecht für das Herzogtum Oberbayern erlassen.

Geschichte

In den 1330er Jahren begann Ludwig eine Intensivierung seiner Landesherrschaft, unter anderem eine Sammlung von Rechtsnormen, die 1334 bis 1336 entstand. Mit der Überarbeitung der Sammlung, dem Oberbayerischen Landrecht von 1346 entstand ein Gesetzbuch, das Rechtsgrundlage für alle Gerichtsentscheidungen in Oberbayern sein sollte. Das Landrecht war in deutscher Sprache verfasst. In Oberbayern wurde das „Buch“ 1518 reformiert; eine einheitliche Rechtsprechung für ganz Bayern erfolgte erst Anfang des 17. Jahrhunderts unter Maximilian I. In einzelnen Gebieten wie in den später tirolisch gewordenen Ämtern Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg hatte Ludwigs oberbayerisches Landrecht bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts Gültigkeit.

Literatur

  • Hans Schlosser, Ingo Schwab: Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346. Edition, Übersetzung und juristischer Kommentar. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2000, ISBN 3-412-04300-1.
  • Wilhelm Volkert: Rechtsbücher Kaiser Ludwigs des Bayern von 1334/36 und 1346. publiziert am 26. März 2012; in: Historisches Lexikon Bayerns [1], abgerufen am 20. Januar 2018.
  • Wilhelm Volkert (Hg.): Das Rechtsbuch Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346. Hg. von W. Volkert unter Verwendung der Vorarbeiten von Walter Jaroschka (†) und Heinz Lieberich (†) (Bayerische Rechtsquellen 4), München 2010.
  • Martin Clauss: Ludwig IV. der Bayer. Herzog, König, Kaiser. Regensburg 2014, S. 89.

Weblinks