Oberstixner
Oberstixner Gemeinde Missen-Wilhams Koordinaten: 47° 35′ 31″ N, 10° 9′ 43″ O
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Höhe: | 910 m |
Einwohner: | 3 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 87547 |
Vorwahl: | 08320 |
Die Einöde Oberstixner (mundartlich: Obəschtiksnar, nüs dsum Obəschtiksnar[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Missen-Wilhams im Landkreis Oberallgäu.
Geographie
Oberstixner liegt im Bergstättgebiet zwischen der Knottenrieder Höhe (Stixner Joch) und dem Missener Tal.
Ortsname
Der Ortsname bezieht sich auf den Flurnamen Sticksner, der sich wiederum auf den Familiennamen Stixner oder das neuhochdeutsche Verb sticksen für stehlen bezieht. Der Ortsname bedeutet somit (Siedlung am) Wald des Sticksner.[2] Eine andere Quelle führt das Wort Stixner auf Stieg (steiler Anstieg)[3] zurück.
Geschichte
Der (Ober-)Stixnerhof war lange Zeit der einzige Bauernhof weit und breit, bis 1806 im Zuge der Missener Vereinödung der Unterstixnerhof errichtet wurde. Die Einöde Stixner wurde 1486 als „aus dem Stuchsner“ erstmals urkundlich erwähnt.[3]
Wann genau der Stixner besiedelt wurde, lässt sich geschichtlich nicht greifen. Da der Stixnerhof seit dem Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert zum Ortsbereich Knottenried gehörte, ist dessen Geschichte eng mit der der Pfarrei Knottenried verwoben.[4] So unterstand das Gebiet im Mittelalter der Gerichtsbarkeit und Kirchenpatronat des Klosters Weingarten.
Der Stixner wurde 1520 zusammen mit der Pfarrei Knottenried ein Lehen der Edlen von Prassberg. Im Jahre 1538 verkaufte das Kloster Weingarten das Amt und Niedergericht Zaumberg-Knottenried an die Herrschaft Montfort-Rothenfels.[5][6]
Anstatt mit umsichtigem Haushalten seine Schuldenlast zu reduzieren verkauft Ulrich IX. von Monfort 1567 die Herrschaft Rothenfels mit Stiefenhofen und Immenstadt an seinen Schwager Jakob Freiherr von Königsegg-Aulendorf.[7]
Am 19. Januar 1804 tauschte Graf Franz Fidel zu Königsegg-Rothenfels, hoch verschuldet und von Krankheit gezeichnet, mit dem Kaisertum Österreich die Grafschaft Rothenfels gegen Krongüter in Ungarn.[8]
Von 1804 bis 1805 gehörte die Einöde zu Vorderösterreich, mit den Verträgen von Brünn (10. bis 16. Dezember 1805) wurde der Stixnerhof schließlich bayerisch
Im Zuge des Gemeindeedikts von 1818 durch Maximilian Joseph von Montgelas schloss man die bis dahin eigenständigen Hauptmannschaften Knottenried und Diepolz zur politischen Gemeinde Diepolz zusammen.[9]
Erst 1938 bahnte sich eine Umgemeindung des zu Knottenried in der Gemeinde Diepolz gehörigen Anwesens Oberstixner (Knottenried, Haus Nr. 13) an, als der damalige Besitzer einen Antrag zur Eingemeindung in die Gemeinde Missen stellte. Die Verhandlungen zogen sich 10 Jahre hin.[10] Die Forderung der Gemeinde Diepolz auf Abfindung in Höhe von 750,- DM wurde am 27.03.1949 vom Gemeinderat Missen einstimmig genehmigt. Die Gemeinde Missen zahlte 350 DM und der Oberstixner 400 DM. Außerdem lieferte der Oberstixner der Gemeinde Missen 10m³ Kies. Die Eingemeindung trat zum 01.10.1949 in Kraft..[11]
Ortsnamen im Wandel der Zeit
1486 aus dem Stuchsner, 1497 Stuxner, 1573 im Stichsner, 1585 ufm Stiegsner, 1619 und 1626 (Hurterkarten) Stichlars, 1663 im Stüxner, 1677 zum Stixners, 1877 Oberstixner.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Gebietsstand: 25. Mai 1987. München 1991, S. 415.
- ↑ a b c Historische Ortsnamen von Bayern - Oberstixner. Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
- ↑ a b Richard Dersch: Historisches Ortsnamenbuch, Landkreis Sonthofen. 1974, S. 172.
- ↑ Georg von Mayr: Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Hrsg.: Bayern. Statistisches Bureau. Ackermann, 1877, S. 1521.
- ↑ Götz Freiherr von Pölnitz: Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben. In: Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte. Band 17. Konrad, 2010.
- ↑ Karin Berg, Bernd Wiedmann: Die Grafen von Montfort: Geschichte und Kultur. 1982, S. 202.
- ↑ Grafen von Montfort. Abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur (Hrsg.): Adel im Wandel - Oberschwaben von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Band 3, 2006.
- ↑ Intelligenzblatt des königlich Bayerischen Oberdonaukreises. Nr. 17. Augsburg 20. Juni 1820.
- ↑ Werner Grundmann: Der Oberstixnerhof. In: Oberallgäuer Erzähler.
- ↑ Andreas Mahler: Auszüge aus den Protokoll- und Beschlussbüchern des Gemeinderates Missen (Missen-Wilhams) im Zeitraum 7. September 1945 – 30. April 1984.