Oboe da caccia
Die Oboe da caccia [ˈɔːbo.e da ˈkattʃa] (Plural Oboi da caccia) oder Jagdoboe ist ein Holzblasinstrument und eine tiefere Unterart der Barockoboe in Altlage. Die Oboe da caccia ist in F gestimmt, klingt also eine reine Quinte tiefer als die Oboe.
Sie geht zurück auf den Leipziger Holzblasinstrumentenbauer Johann Eichentopf, der vermutlich im Auftrag von Johann Sebastian Bach diese Variante der Oboe erstmals herstellte.[1] Die beiden von ihm erhaltenen Da-caccia-Instrumente (in den Museen zu Stockholm und Kopenhagen) sind aber nicht mehr spielbar. Die Oboe da caccia ist gekrümmt, mit Leder überzogen und hat eine (bei Eichentopf) innen schwarz lackierte Messingstürze, ähnlich wie das Jagdhorn (Corno da caccia), woher wohl auch der Namensbestandteil da caccia stammt.
Die Oboe da caccia wird in Bachs Passionen, manchen Bachkantaten und in seinem Weihnachtsoratorium eingesetzt. Weitere Komponisten für die Oboe da caccia sind Johann Friedrich Fasch, Johann Christoph Graupner und Giovanni Battista Ferrandini. Später wurde sie zum Englischhorn weiterentwickelt, das heute häufig als Ersatz für die seltener anzutreffende Oboe da caccia verwendet wird.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Martin Stadler erklärt BWV 119: Einführung auf Schweizerdeutsch (mit englischen Untertiteln)