Oelhag
Die Allgemeine Ölhandelsgesellschaft (kurz Oelhag) war ein deutsches Mineralölunternehmen mit eigener Tankstellenkette der 1920er und 1930er Jahre.
Geschichte
1921 legten die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) und der Haniel-Konzern zu gleichen Anteilen ihre Ölinteressen zusammen. Der Hauptsitz der Gesellschaft wurde Hamburg. Neben einer Großtankanlage in Hamburg wurden in ganz Deutschland Benzindepots sowie Zapfstellen errichtet.
Zur Ölversorgung wurde die Atlantic Refining Corp. (später Atlantic Richfield Company, ARCO) aus Philadelphia, eine der Folgegesellschaften des zerschlagenen Standard Oil Trusts, gewonnen. Diese übernahm in den 1920er Jahren von den bisherigen Alleinanteilseignern 50 % der Anteile.
Während der Weltwirtschaftskrise gingen die Anteile von MAN und Haniel vollständig an die Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft (DAPG) und Rhenania-Ossag. Auch Atlantic gab so viele Anteile ab, dass die drei Unternehmen zu jeweils einem Drittel Anteilseigner wurden.
Neben den bisherigen selbstentwickelten Ottokraftstoffen Rekordin (Benzin), Rekordal (Benzin-Benzol-Gemisch) und Leichtbenzin wurden auch Treibstoffe der neuen Anteilseigner in sogenannten Gemeinschaftstankstellen vertrieben.
1935 war die Oelhag in Deutschland die sechstgrößte Tankstellenkette mit 953 Zapfsäulen (1,7 %) und einer Absatzquote von 4,2 %.[1]
1938 übernahmen die DAPG und Rhenania-Ossag mit Hilfe ihrer nicht aus Deutschland ausführbaren Devisenreserven die Oelhag je zur Hälfte komplett.
Literatur
- Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859–1974. Verlag C. H. Beck, München, 2003. ISBN 3-406-50276-8.
- Joachim Kleinmanns: Super, voll! Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle. Jonas Verlag, Marburg, 2002. ISBN 3-89445-297-8.
Einzelnachweise
- ↑ Joachim Kleinmanns: Super, voll! Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle. Jonas Verlag, Marburg, 2002. S. 46.(zitiert nach Walter Ade: Das Tankstellenproblem in Deutschland. Hamburg, 1936.)