Offertorium

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Das Offertorium (von lat. offerre, ‚entgegentragen‘, ‚entgegenbringen‘, ‚darreichen‘, ‚reichen‘ ‚darbieten‘) ist ein liturgischer Gesang zur Gabenbereitung bei der heiligen Messe. Während des Offertoriums werden die Gaben Brot und Wein zum Altar gebracht und die Kollekte gesammelt. Darauf folgen die Gabenbereitung, das Lavabo und das Gabengebet.

Das Offertorium gehört zum Proprium, also den nach dem Tag oder der Zeit im Kirchenjahr wechselnden Texten der heiligen Messe. Es ist eine lateinische Antiphon, zu der von der Schola ursprünglich ein Psalm als Begleitung der Prozession zur Gabenbereitung vorgetragen wurde. Im Offertorium Domine Jesu Christe der Totenmesse (Missa pro defunctis) ist die längere Form mit Versikel und Wiederholung der Antiphon erhalten, da in solchen Gottesdiensten der Opfergang aller Gläubigen bis in die Neuzeit stattfand und anfangs vom Gesang des Offertoriums begleitet wurde.[1]

Die lateinischen Offertorien im Gregorianischen Choral wurden 1975 als Offertoriale Triplex nach den Editionsprinzipien des Graduale Triplex mit Neumen herausgegeben.[2] In Messfeiern in der Landessprache wird heute oft ein Lied zur Gabenbringung anstelle des Offertoriums gesungen. Wird nicht gesungen, entfällt das Offertorium.[3]

In der Musikliteratur entstanden Offertorien als chorische oder instrumentale Begleitung der Gabenbereitung.

Bedeutende Offertorien

Chor

Chor, Orgel, Trompeten und Gemeinde

Orgel

Siehe auch

Literatur

  • Rebecca Maloy: Inside the offertory. Aspects of chronology and Transmission. Oxford University Press, Oxford u. a. 2010, ISBN 978-0-19-531517-2.

Einzelnachweise

  1. Aimé-Georges Martimort (Hrsg.): Handbuch der Liturgiewissenschaft. Bd. I, Herder Verlag, Freiburg/Basel/Wien 1963, S. 395.
  2. Rupert Fischer (Hrsg.): Offertoriale Triplex. Cum Versiculis. Nouvelle édition du livre publié sous le titre „Offertoires neumés“. Abbaye Saint-Pierre de Solesmes, Sablé-sur-Sarthe 1985, ISBN 2-85274-042-7.
  3. Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch Nr. 50, [1].