Olf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Olf (lat.

olfactus

Geruchssinn‘) ist eine Maßeinheit zur Bewertung der Stärke einer Geruchsquelle.[1] Das Olf wurde 1988 von Ole Fanger, Professor an Dänemarks Technischer Universität, eingeführt.[2]

Beschreibung

Ein Olf ist die Geruchsbelastung, die von einem Normmenschen (erwachsene Person mit einem Hygienestandard von 0,7 Bädern pro Tag, 1,8 m² Hautoberfläche und bei sitzender Tätigkeit) ausgeht. Erfasst werden jedoch nicht nur Gerüche von Lebewesen (Menschen, Tiere, Pflanzen), sondern auch Ausdünstungen von Baustoffen u. ä. (vgl. Sick-Building-Syndrom). Gemessen wird die Geruchstärke durch speziell geschulte Testpersonen, die die Intensität des Geruchs im Vergleich zu genormten Geruchsquellen erschnüffeln.

Beispiele typischer Geruchsemissionen
Person (ruhend) 1 olf
12-jähriges Kind 2 olf
Starker Raucher 25 olf
Athlet nach dem Sport 30 olf
Marmor 0,01 olf/m²
PVC/Linoleum 0,2 olf/m²
Teppich, Wolle 0,2 olf/m²
Kunstfaserteppich 0,4 olf/m²
Gummidichtung 0,6 olf/m²

Neben der Geruchsemission, die in Olf angegeben wird, gibt es ein Maß für die Geruchsimmission, bei der der Luftvolumenstrom der Lüftung mit einfließt, das Dezipol.

Siehe auch

Literatur

  • Ole P. Fanger: Introduction of the Olf and the dezipol Units to Quantify Air Pollution Perceived by Humans Indoors. In: Energy and Buildings. 12, 1988
  • F. Bitter, O. Böttcher et al.: Handbuch zur Messung der empfundenen Luftqualität. (PDF; 3,1 MB) Hans Rietschel Institut, November 2004, abgerufen am 6. Februar 2014 (deutsch, Definition des olf auf S. 2).
  • R. Jütte: Geruch und Riechen – oder: Was sagt uns ein Olf?. In: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift. 130, 2005, S. 2940–2946, doi:10.1055/s-2005-923332.

Weblinks

Wiktionary: Olf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Legrum: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft, Vieweg + Teubner Verlag (2011) S. 48, ISBN 978-3-8348-1245-2.
  2. F. Bitter, O. Böttcher et al.: Handbuch zur Messung der empfundenen Luftqualität. (PDF; 3,1 MB) Hans Rietschel Institut, November 2004, abgerufen am 6. Februar 2014 (deutsch, S. 41).