Operndorf Afrika

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Das Operndorf aus der Luftperspektive
Neben der Schule befinden sich die Wohnhäuser für die Lehrer

Das Operndorf Afrika ist ein in Burkina Faso teilverwirklichtes Projekt eines interkulturellen Ortes, der 30 km nordöstlich der Hauptstadt Ouagadougou entsteht. Schirmherr ist der Bundespräsident a. D. der Bundesrepublik Deutschland Horst Köhler.[1] Die Idee des Operndorfs geht auf den Künstler, Theater- und Filmemacher Christoph Schlingensief zurück.

Hintergrund

Hinter der Idee steckt der Film- und Theaterregisseur Christoph Schlingensief, Initiator und Visionär des Projekts „Oper für Afrika“. Mit dem Bau des Operndorfes wollte sich der Künstler seinen Wunsch nach einem Ort der interkulturellen und internationalen Begegnungen erfüllen. Ein Ort, an dem Menschen unterschiedlicher Herkunft sich kreativ und künstlerisch verwirklichen und sich miteinander über die Kreativität austauschen können.[2] Schlingensief wollte mit dem Operndorf auch den Blick auf das stereotype Bild von hungernden Kindern und leidenden Menschen in Afrika ändern, das in der westlichen Welt vorherrscht.[3] Deswegen sollte das Operndorf sich zu einer Plattform entwickeln, die einen postkolonialen Diskurs anstößt, womit neue und differenzierte Afrikabilder entstehen können.[4] Drei Säulen sah Schlingensief für das Operndorf vor, die jeweils Bildung, Gesundheit und Kultur tragen sollten. Seit der Grundsteinlegung im Frühjahr 2010 wurden mit dem Bau der Schule und einer Krankenstation die ersten beiden Säulen bisher realisiert. Ein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung erlag Schlingensief seinem Krebsleiden. Die Geschäftsführung der Festspielhaus Afrika gemeinnützigen GmbH übernahm seine Frau Aino Laberenz.[5] Im Beirat sitzen Burkinaben und Deutsche, u. a. Amelie Deuflhard, Peter Raue, Matthias Lilienthal, Claudia Kaloff und Antje Vollmer.[6]

Konzept

Künstlerisches Konzept

Das Operndorf Afrika versteht sich als globales Kunstprojekt mit der Vision, Kunst wieder mitten im Leben anzusiedeln. Dabei steht der Begriff „Oper“ für eine vereinende Kunstform, die emotionale, politische und gesellschaftsverändernde Qualitäten bildet. Mit dem Operndorf Afrika soll eine Sensibilisierung der unterschiedlichen Kulturen angeregt werden und ebenso als Rückkopplung sich der europäisch geprägte Zugang zur Kunst durch Lernen von anderen Kulturen erweitern und direkter werden. Schlingensief selber wollte, dass der Kunstbegriff neu definiert werden würde: „Ich fordere uns alle auf, unsere Vorstellungen von Kunst über Bord zu werfen und in den Reichtum eines solchen Ortes zu investieren. Mit der Schule fangen wir an. Sie soll das Zentrum sein. Was für eine Kunst, wenn uns Kinder und Jugendliche, die einen Unterricht besuchen können, an ihrem Wissen teilnehmen lassen! Was für ein Fest, wenn sie ihre eigenen Bilder machen, Instrumente bauen, Geschichten schreiben, Bands gründen. Und was für eine Oper, wenn in der Krankenstation, die wir bauen wollen, ein neugeborenes Kind schreit.“[7]

Die künstlerischen Projekte des Operndorfs Afrika entstehen durch die Personen, die sich für das Operndorf engagieren und sie im Prozess weiterentwickeln. Als Gemeinschaftsprojekt wird es mit den dort lebenden Menschen unter Maßgabe ihrer Bedürfnisse und Möglichkeiten vorangetrieben, neue Konstellationen entstehen, das Operndorf Afrika wird zu einem eigenständigen Organismus. Als symbolisches Bild formte sich das Modell des Schneckenhauses. Es steht für das langsame Heranwachsen eines großen Organismus, der einen offenen, nicht vorauszubestimmenden Weg nimmt. Schon in der Entstehungsphase bot das Operndorf Afrika einen Raum, in dem kulturelle Begegnungen, Workshops und Austausch stattfinden konnten und sich bis heute weiter entwickeln können.[6]

Architekturkonzept

Kérés spezielle Dachbautechnik lässt die Luft zirkulieren

Diébédo Francis Kéré, der Architekt des Operndorfes, und Christoph Schlingensief waren sich einig über die zentralen Fragen, die den Bau des Operndorfes begleiten sollen: Was erwarten und brauchen die Menschen vor Ort? Was ist dort an Baustoffen vorhanden?

Francis Kéré bringt sein Wissen aus Europa mit seiner Kenntnis der Verhältnisse und der Menschen in Burkina Faso zusammen und bildet die Arbeitskräfte vor Ort mit Hilfe seiner Mitarbeiter selber aus, damit sie eigenständig mit den Mitteln, die zur Verfügung stehen, umgehen können. Kéré hat die Verwendung von Naturstoffen, wie Lehm, Sand und Stein, vor Ort rehabilitiert und verbindet die traditionellen Bauweisen seines Landes mit neuen ökologischen und nachhaltigen Konzepten. Lehm gibt es in Fülle, er galt allerdings lange als „Arme-Menschen-Baustoff“ und nicht baugerecht. Die Menschen wissen aus Erfahrung, dass ein Lehmbau eine Regenzeit meist nicht überlebt. Deshalb streben sie nach teuren und vor Ort schlecht handhabbaren Baustoffen, wie beispielsweise Zement. Kéré hat nun eine Technik entwickelt, den Lehm so anzumischen, dass er dem Regen standhält – mit minimalem Einsatz von Strom und Wasser und unter Verwendung von nur ca. 8 Prozent Zement. Diese Lehmziegel können trotz Mangel an Strom und Wasser lokal hergestellt werden. So können die Menschen vor Ort die Projekte eigenständig aufbauen und diese anschließend auch warten und reparieren. Während des Baus der Krankenstation wurden bspw. mehr als 100 Arbeiter aus der Region angestellt und in den in Kooperation mit Grünhelme e.V. in den Gewerken Tischlerei, Schlossarbeiten und Mauerhandwerk aus- und fortgebildet.[8] Auf diese Weise soll ein organisch funktionierendes Operndorf mit einem autarken ökologischen System entstehen, das eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen gewährleistet. Francis Kéré hat für das Operndorf Afrika nach Maßgabe der örtlichen Möglichkeiten und Notwendigkeiten spezielle Gebäudemodule entworfen, die eine langfristige und vielseitige Nutzung garantieren. Seine Klimatechnik schafft eine konstante, angenehme Temperatur ohne Strom, indem die Gebäude entworfen wurden, dass Fenster und Innenhöfe mit dem Effekt von Zu- und Abluft zu einem natürlichen Kühlsystem werden.[9]

Mit der Unterstützung durch zahlreiche Förderer und Freunde aus Europa und aus Burkina Faso werden diese Module nun nach und nach von den einheimischen Arbeitern gebaut und in Form eines ständig wachsenden Schneckenhauses um den zentralen Platz, wo einmal das Festspielhaus mit Festplatz stehen wird, angesiedelt. Um das Vorankommen der Bauarbeiten zu erleichtern und besser zu organisieren, haben Christoph Schlingensief und Francis Kéré mit ihrem Team aus Europa und aus Burkina Faso den Bau des Operndorfes in drei Phasen eingeteilt.

Bauphasen

Erste Bauphase (realisiert)

Als Erstes wurden die Module gebaut, die die wichtigsten Voraussetzungen für Ausbildung und das selbständige Entdecken der eigenen Möglichkeiten schaffen.[10] Im Oktober 2011, nicht einmal eineinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung, nahm die Grundschule ihren Betrieb auf. Rund 300 Kinder werden hier unterrichtet, in Klassen von jeweils 50 Kindern, was deutlich unter dem Durchschnitt einer normalen burkinischen Schule liegt.[11] Neben den üblichen Fächern wird ein Schwerpunkt auf filmische, musikalische und darstellende Kreativität der Kinder gelegt. Dazu stehen für die Kinder eigens ein Tonstudio sowie ein Filmvorführraum zur Verfügung. Laut der UNESCO sind die Lernergebnisse der Operndorf-Grundschule weit über dem Landesdurchschnitt. Auch die Fehlzeiten sind deutlich geringer. Immer wieder wird seitens des Bildungsministeriums der Vorbildcharakter des Schulmodells für das burkinische Bildungssystem betont.[12] Insgesamt umfasste die erste Bauphase 16 Gebäude, darunter Wohnkomplexe für die Lehrer, Werkstätten sowie eine Kantine.[13] Die Kantine wird von den Müttern der Schüler betrieben und versorgt die rund 300 Kinder sowie einen Großteil der Bauarbeiter. Dabei steht im Mittelpunkt nicht nur, dass die Kinder genug zu essen bekommen, sondern auch, dass Essen bei Bedarf mit nach Hause genommen werden kann.[14]

Zweite Bauphase (realisiert)

Die Krankenstation

Die zweite Bauphase wurde im April 2012 mit dem Bau der Krankenstation begonnen. Im April 2014 wurde die Krankenstation fertiggestellt, mit der offiziellen Eröffnung am 7. Juni 2014 war der zweite Bauabschnitt beendet. Die Krankenstation umfasst eine Ambulanz, eine Apotheke, eine Zahnklinik und eine Geburtenstation. Um im Vorfeld die Krankenstation auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort abzustimmen, entstand eine Kooperation zwischen Operndorf und der Universität Witten/Herdecke, die mittels zweier Forschungsreisen die lokalen Bedürfnisse analysierte. Auf den Untersuchungen der Universität Witten/Herdecke konnte eine Krankenstation entstehen, die den internationalen Standards der WHO entspricht.[15] Rund 5000 Menschen bietet die Krankenstation eine Erstanlaufstelle und entlastet das vier Kilometer entfernte Kreiskrankenhaus. Vor allem den Frauen kommt der Neubau zugute. Mussten sie zuvor zuhause entbinden, wird in der Krankenstation ärztliche Betreuung sowie medizinische Erstversorgung für die Neugeborenen gewährleistet. Anders als in vielen anderen Hilfsprojekten wird diese Krankenstation im Rahmen des nachhaltigen und ganzheitlichen Ansatzes des Projektes von burkinischen Ärzten betreut und von der burkinischen Regierung finanziert. Während der Eröffnungsfeier ging die Krankenstation deshalb in die Trägerschaft des Landes Burkina Faso über.[16]

Hintergründe zur Krankenstation
Wie auch die anderen Gebäude im Operndorf wurde die Krankenstation von dem burkinischen Architekten Francis Kéré entworfen. Der vielfach ausgezeichnete Architekt (u. a. Aga Khan Award-Gewinner) schuf eine räumliche Trennung zwischen Gesundheit und Krankheit. Wie in Burkina Faso üblich, bezieht im Krankheitsfall die ganze Familie Quartier und versorgt und bekocht das kranke Familienmitglied. Dafür wurden teilüberdachte und begrünte Innenhöfe im Gebäude installiert. Diese lassen zusammen mit den Fenstern das Gebäude atmen. Francis Kérés Bauwerk nutzt den Effekt der Ab- und Zuluft für ein natürliches Kühlsystem. Über zwei Innenhöfe strömt kühle, vorgefilterte Luft in das Gebäude, während die kleineren innenliegende Höfe mit Öffnungen nach oben einen Kamineffekt erzeugen und heiße Luft abtransportieren.

Wie bei den anderen Gebäuden des Operndorfs auch, ist bei der Krankenstation der Hauptbaustoff Lehm, der vor Ort zu Ziegeln gefertigt wurde. Auch alte Baumbestände wurden in die Planung und den Bau integriert. Ergänzt wurden diese durch Bäume, die anlässlich des Richtfestes als Zeichen der Gemeinschaft zwischen Operndorf und den Einwohnern der umliegenden Dörfer gepflanzt wurden. Während der zehnmonatigen Bauarbeit waren mehr als 100 Arbeiter aus der Region beschäftigt. In Kooperation mit Grünhelme e.V. wurden diese in den Gewerken Tischlerei, Schlosserarbeiten und Mauerhandwerk aus- und fortgebildet. Damit das Operndorf sich langfristig selbst versorgen kann, ist eine alternative Energieversorgung mittels Solaranlage für die Krankenstation in Planung.[17]

Dritte Bauphase (in Planung)

Schwerpunkt der dritten Bauphase ist der Bau einer kulturellen Begegnungsstätte (Festspielhaus) in der Mitte des Geländes, dies bildet das Herzstück des Projektes. Das Operndorf Afrika ist konzipiert als ein Ort, der Kunst und Leben miteinander vereint. Das 'Festspielhaus' ist daher als multifunktionales Gebäude konzipiert, das gleichermaßen Ort der Versammlung und der Kunst ist, aber auch als Marktplatz oder Schulaula dienen kann.[6]

Projekte

Veranstaltungen

Seit Oktober 2012 findet im Operndorf Afrika ein monatliches Kulturprogramm vor Ort statt. Das Programm umfasst Theateraufführungen, Konzerte, Workshops und Filmvorführungen. Zudem taucht das Operndorf Afrika auch immer wieder in der (inter-)nationalen Kunst- und Kulturszene auf.[18]

Deutscher Pavillon auf der Biennale in Venedig 2011

Auf der 54. internationalen Kunstausstellung in Venedig zeigte der deutsche Pavillon eine Einzelpräsentation von Christoph Schlingensief. Im linken Seitenflügel wurden seine Pläne für das Operndorf Afrika ausgestellt. Der Pavillon wurde mit dem Goldenen Löwen für den besten nationalen Beitrag geehrt.[19] Zudem gab es eine Podiumsdiskussion um das Operndorf an der u. a. Aino Laberenz, Francis Kéré und Chris Dercon teilnahmen.[20] Letzterer benannte das Operndorf Afrika in einem Interview (Januar 2012) als das zurzeit aufregendste Museum weltweit. Museen wären künftig auch Kunstschulen und Zentren sozialer Aktivitäten.[21]

Dokumentation Knistern der Zeit

Knistern der Zeit ist ein Dokumentations-Film von Sibylle Dahrendorf über das Operndorf Afrika.[22] Für die Dokumentation begleitete die Filmemacherin das Projekt von Mai 2009 bis Oktober 2011. Der Film zeigt Schlingensiefs Suche nach einem geeigneten Ort, den er zuerst in Kamerun suchte und sich schließlich für Burkina Faso entschied, wie das Operndorf anfängt zu wachsen und wie 2011 die Grundschule eröffnet wird. Gleichzeitig dokumentiert Dahrendorf die Entwicklung wie das Projekt Operndorf immer weniger Anti-Bayreuth und immer mehr konkrete Hilfe wird. Sibylle Dahrendorf begleitete den schon krebskranken Schlingensief hautnah und zeigt seine Vision und seinen unermüdlichen Einsatz das Projekt entstehen zu lassen. Mit Schlingensiefs Tod im August 2010 verliert der Film seinen Protagonisten, mit dem Operndorf lebt sein Traum allerdings weiter.[23] Knistern der Zeit kam im Juni 2012 in die Kinos. Die Süddeutsche Zeitung würdigte Knistern der Zeit als eine „große Hommage an diesen großen verschollenen Kunstdorf-Wilden“ und die Zeit beschrieb „ein Gefühl, das einen nie mehr verlässt, wenn man einmal mit der Künstlernatur Schlingensief in Berührung gekommen ist.“[24]

Fotoworkshop „Mach Dir ein Bild“

Im Januar 2013 reiste die Fotografin Marie Köhler für vier Monate ins Operndorf Afrika, um dort in Zusammenarbeit mit Fotografen aus Ouagadougou einen Workshop für Kinder anzubieten. Das Fotografieprojekt hatte das Ziel, einen künstlerischen Dialog zu eröffnen. Dazu wurden die Kinder des Operndorfs mit einer eigenen Kamera ausgestattet. Wegen der hohen Temperaturen war es nur möglich, mit analogen Kameras zu arbeiten. Somit war es den Kindern aber auch möglich, Bilder doppelt zu belichten. In über 15.000 Fotos dokumentierten sie ihr tägliches Umfeld und ohne jegliche Vorurteile ihren natürlichen Alltag.[25] Die Ergebnisse wurden in einem Bildband Mach dir ein Bild in Zusammenarbeit mit dem Kettler-Verlag herausgegeben.[26] Aus den Ergebnissen entstand zudem auch die gleichnamige Fotoausstellung, die unter anderem im Operndorf Afrika zu sehen war, als auch im Goethe-Institut in Burkina Faso, in Berlin sowie auf verschiedenen Kunst- und Kulturveranstaltungen wie dem Kontakt-Festival in Bamberg oder bei der Millerntor Gallery in Hamburg.[27]

Spendenauktion „Auktion 3000“

Zur Unterstützung und dem Fortbestand des Operndorf Afrika organisierte das Operndorf-Team rund um Aino Laberenz am 8. März 2012 die Wohltätigkeits-Spendenauktion „Auktion 3000“. In der Berliner Nationalgalerie Hamburger Bahnhof wurden 84 Werke versteigert, die prominente Künstler und Galerien gespendet hatten.[28] Die Versteigerung wurde von dem Kunstmäzen Peter Raue moderiert und musikalisch von der Sängerin Patti Smith begleitet. Den höchsten Preis bei der Versteigerung erzielte mit 66.000 Euro eine Arbeit von Sigmar Polke. Ein Originalkostüm Schlingensiefs vom Wiener Burgtheater brachte 20.000 Euro, ebenso wie eine Türtafel, die Patti Smith ihrem engen Freund Schlingensief gewidmet hatte. Mit der Aktion wurden mehr als eine Million Euro eingenommen. Das Geld sicherte den Weiterbau des Projekts.[29]

Besuch des Schirmherrn Horst Köhler

Seit Anbeginn des Projekts ist Bundespräsident a. D. der Bundesrepublik Deutschland Horst Köhler Schirmherr des Operndorf Afrika. Im Mai 2012 besuchte er das Operndorf Afrika zum ersten Mal und weihte den zu diesem Zeitpunkt fertiggestellten Fußballplatz ein.[1]
Im Rahmen der Afrika-Tage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sprach Horst Köhler auch über das Operndorf. In diesem Zusammenhang äußerte er auch seine Wünsche für das Operndorf: „Was ich mir wünsche: dass wir den Knick in der westlichen Optik erkennen. Uns verunsichern lassen. Den eigenen Maßstab nicht zum Maß aller Dinge machen. Afrika aus seinem Kontext heraus verstehen lernen. Die Irritation und Reibung, die dadurch entsteht, zur produktiven Kraft werden lassen. Und zuhören. Immer wieder zuhören.“[30]

Festival au Désert

Im Herbst 2013 fand im Operndorf das Festival au Désert statt. Die jährliche Veranstaltung gilt als eine der wichtigsten und größten kulturellen Events Westafrikas. Radio Eins bezeichnete das Fest als eine Art „Woodstock Malis“. Wegen der politisch instabilen Lage in Mali lud das Operndorf das Festival 2013 auf sein Gelände nach Burkina Faso ein. Damit sicherte es die Existenz des Festival au Désert. Zudem organisierte das Operndorf den kulturellen Austausch und brachte das Festival au Désert im Januar 2014 nach Berlin. Vom 8. bis 10. Januar wurde das Wüstenfest zum ersten Mal außerhalb Westafrikas aufgeführt. Unter anderem fanden Veranstaltungen in der Volksbühne Berlin, in der Akademie der Künste in Berlin und im Kino Babylon statt.[31]

Weblinks

Commons: Operndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Weit und breit keine Oper in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 20. Mai 2012, Seite 25
  2. http://presse.festspielhaus-afrika.com/media/2014-05-20_Leporello/Operndorf_Leporello_web.pdf
  3. Wenn sich ein Lebenstraum postum erfüllt. In: sueddeutsche.de. 3. Februar 2012, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  4. http://presse.festspielhaus-afrika.com/media/2014-05-20_Leporello/Operndorf_Leporello_web.pdf
  5. „Ein Dorf für eine Oper“ (Memento des Originals vom 5. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/architektur.mapolismagazin.com, Artikel von Laura Zimmer im mapolis Architekturmagazin, 25. März 2011, abgerufen am 28. März 2011
  6. a b c Website Operndorf Afrika
  7. http://www.operndorf-afrika.de/index.php/das-projekt/articles/unsere-oper-ist-ein-dorf.html
  8. http://presse.festspielhaus-afrika.com/media/newsletter/operndorf_newsletter_2014-04.pdf
  9. http://presse.festspielhaus-afrika.com/media/newsletter/operndorf_newsletter_2014-04.pdf
  10. Tätigkeitsbericht der Festspielhaus Afrika gemeinnützige GmbH zum Geschäftsjahr 2011
  11. http://www.operndorf-afrika.de/index.php/das-projekt/articles/in-afrika-lernen.html
  12. http://www.n-tv.de/leute/Schlingensief-Traum-wird-Realitaet-article4484231.html
  13. http://presse.festspielhaus-afrika.com/media/2014-05-20_Leporello/Operndorf_Leporello_web.pdf
  14. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/newslog.operndorf-afrika.de
  15. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-wh.de
  16. http://presse.festspielhaus-afrika.com/media/2014-05-20_krankenstation_einweihung/2014-05-20_pm_operndorf_krankenstation.pdf
  17. Grünhelm Horst Köhler zu Gast in Burkina Faso (Memento des Originals vom 22. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gruenhelme.de, gruenhelme.de, 20. Mai 2012
  18. Facebook-Seite Village Opera
  19. „Goldener Löwe für Schlingensiefs Pavillon“, sueddeutsche.de, 4. Juni 2011
  20. http://www.deutscher-pavillon.org/2011/de/schlingensiefs-operndorf-in-afrika-ein-%E2%80%9Edorfgesprach%E2%80%9C-am-deutschen-pavillon
  21. Jennifer Higgie und Sam Thorne: Interview: Chris Dercon. 1. Januar 2012, frieze magazine.
  22. Knistern der Zeit, Filmgalerie451.de
  23. Knistern der Zeit – Christoph Schlingensief und sein Operndorf in Burkina Faso (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive), ZDF.de vom 9. Juni 2013
  24. Film "Knistern der Zeit": Schlingensiefs Aura wirkt fort. In: Zeit Online. 6. Juni 2012, abgerufen am 22. Juli 2014.
  25. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.machdireinbild.com
  26. [1]
  27. Website Fotoworkshop Operndorf
  28. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vogue.de
  29. „Schlingensiefs Operndorf bekommt eine Million“ Spiegel Online, 9. März 2012
  30. Operndorf-Leporello pdf
  31. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 26. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radioeins.de

Koordinaten: 12° 32′ 44,8″ N, 1° 16′ 49,4″ W