Optischer Datenspeicher

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Beschreibbare optische Datenträger
Größenvergleich zwischen LaserDisc (30 Zentimeter Durchmesser) und CD/DVD (12 Zentimeter Durchmesser)

Als optischer Datenspeicher (auch optische Platten genannt) werden auswechselbare Massenspeicher bezeichnet, die durch optische Abtastung (meist mittels Laser) gelesen oder beschrieben werden.

Die bekanntesten optischen Speichermedien heute sind die CD-ROM (Beginn der nennenswerten Verbreitung seit etwa 1981) und deren Weiterentwicklungen DVD (seit etwa 1996) und Blu-ray Disc (seit etwa 2007). Daneben wurden noch diverse andere Medien und auch die Hybridvariante der Magneto-Optical Disc entwickelt. Diese haben jedoch in der Praxis eine geringere Bedeutung. Nur einmal beschreibbare optische Speichermedien werden WORM (vom englischen write once, read many, deutsch einmal schreiben, vielfach lesen) genannt und für die Archivierung von digitalen Informationen eingesetzt.

Optische Speichermedien sind zwar nicht anfällig für Datenverluste aufgrund eines mechanischen Versagens des Magnetkopfes wie bei Festplatten oder dem Versagen von Schaltkreisen wie bei Flash-Speichern, allerdings sind sie der natürlichen Alterung ausgesetzt und anfällig für Kratzer auf der Oberfläche. Bei einem möglichen Defekt eines optisches Laufwerkes bleibt die Datenscheibe jedoch unversehrt. Zudem bewahren Verfahren zur digitalen Fehlerkorrektur die vollständige Datenkonsistenz bei mäßigen Oberflächenkratzern auf.[1] Datenträger mit höherer Datendichte wie Blu-Ray Discs sind mit entsprechend höherer Fehlertoleranz ausgestattet.

Geschichte

Das Unternehmen Foto-Mem wurde 1967 mit dem Ziel gegründet, Massenspeicher für Computer zu entwickeln, die im Gegensatz zu den damals üblichen Verfahren Daten nicht magnetisch auf Trommeln, Bändern oder Platten speichern, sondern auf optischen Medien. Anfang der 1970er Jahre gelang es Foto-Mem, eines seiner FM-360-Systeme an die New York Times zu verkaufen, die damit Inhalte alter Ausgaben archivieren wollte. Schließlich ging Foto-Mem das Geld aus und die Firma musste 1973 Konkurs anmelden, ohne je ein vollständig funktionierendes Gerät installiert zu haben.

Typen

Tabelle der gebräuchlichsten Formate

Es gibt viele verschiedene Formate optischer Platten:

Name Ursprünglich
für
Kapazitäta
[GB]
Nicht
beschreibbar
Einmal-
beschreibbar
Wieder-
beschreibbar
RAM-Version Größere Versionb
CD Audio 0,7 CD-DA (Audio)
CD-ROM (Daten)
CD-R CD-RW
DVD Video 4,7 DVD-Video
DVD-Audio
DVD-ROM
DVD+Rc
DVD-R
DVD+RWc
DVD-RW
DVD-RAM DL (8,5 GB)
DL Flipper (2 × 8,5 GB)
BD HD-Video 25 BD-ROM BD-R BD-RE DL (50 GB)
BDXL (100–128 GB)
a Die wirklichen Kapazitäten können je nach Fabrikat um einige Prozent von den angegebenen abweichen. CD-Rs gibt es z. B. u. a. mit 650 MB oder 700 MB.
b Die größeren Versionen gibt es i. A. sowohl als ROM, einmal- oder wiederbeschreibbare Version.
c Die Hersteller konnten sich bei den beschreibbaren Versionen der DVD nicht auf ein Format einigen, so gibt es die Plus- und die Minus-Variante.

Übersicht optischer Datenspeicher

Name Kapazitäta Experimentellb Zeitraumc
Laserdisc (LD) 300 MB 1971–2001
Compact Disc (CD) 650–900 MB seit 1981
MiniDisc (MD) 140 MB seit 1989
Magneto Optical Disc (MOD) 0,1–16,7 GB seit 1990
Phasewriter Dual (PD) 600 MB 1995–1999
Digital Versatile Disc (DVD) 4,7–17 GB seit 1995
Laser Intensity Modulation Direct OverWrite (Limdow-Disc) 2,6 GB 10 GB seit 1996
GD-ROM 1,2 GB seit 1997
Fluorescent Multilayer Disc 50–140 GB 1998–2003
Versatile Multilayer Disc (VMD) 5–20 GB 100 GB 1999–2010
Ultra Density Optical (UDO) 30–60 GB seit 2000
HD-FVD (FVD) 5,4–15 GB seit 2001
Enhanced Versatile Disc (EVD) DVD 2002–2004
HD DVD 15–51 GB 1 TB 2002–2008
Blu-ray Disc (BD) 25–100 GB 400 GB seit 2002
Professional Disc for Data (PDD) 23 GB 2003–2006
Digital Multilayer Disk 22–32 GB 2004–2007
Multiplexed Optical Data Storage (MODS-Disc) 250 GB – 1 TB seit 2004
Universal Media Disc (UMD) 900 MB – 1,8 GB seit 2004
Holographic Versatile Disc (HVD) 3,9 TB seit 2004
Protein-coated Disc (PCD) 50 TB seit 2005
M-DISC 4,7 GB (DVD-Format), 25 GB (Blu-Ray-Format),

100 GB (Blu-ray – BD-R XL)

seit 2009
a Die wirklichen Kapazitäten können je nach Fabrikat um einige Prozent von den angegebenen abweichen. CD-Rs gibt es z. B. u. a. mit 650 MB oder 700 MB.
b Das beinhaltet Prototypen und theoretische Größen.
c Angaben von Beginn der Entwicklung bis zu Vermarktungsende oder Aufgabe der Entwicklung.

Vorteile

  • Geringe Abnutzung durch berührungsloses Lesen
  • Geringe Medienkosten

Nachteile

  • Einige beschreibbare und wiederbeschreibbare Medien – hier vor allem CD-R, CD-RW, DVD±R und DVD±RW – haben nur eine begrenzte zeitliche Haltbarkeit.
  • Bei unsachgemäßer Lagerung können Probleme während des Lesevorganges auftreten.
  • Begrenzte Zahl an Schreibzyklen bei wiederbeschreibbaren Medien (DVD-RAM max. 1.000.000, andere CD/DVD-Formate max. 1.000, in der Realität meistens deutlich weniger).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Optical Storage Media. (PDF; 424 kB) In: Rheinisch-Westfaelische Technische Hochschule Aachen — Lehrstuhl für Informatik. Abgerufen am 25. Dezember 2020.