Organisationale Devianz

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Der Begriff Organisationale Devianz wird in der Kriminologie und der Soziologie in Abgrenzung zu individueller Devianz verwendet. Organisationale Devianz beinhaltet die Anwendung von regelwidrigen oder illegalen Mitteln in und von Organisationen. Individuelle Devianz bezieht sich im Gegensatz dazu auf Einzeltaten, mit denen Akteure versehentlich, fahrlässig oder gezielt von den internen Regeln der Organisation oder von externen Regeln wie Gesetzen abweichen. Bei der organisationalen Devianz sind Regelverstöße also vorrangig am Nutzen der Organisation und Vorteilnahmen des Personals an den Anreizsystemen der Organisation orientiert.[1][2][3][4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Pohlmann, Markus und Kristina Höly: Manipulationen in der Transplantationsmedizin. Ein Fall von organisationaler Devianz? In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychiatrie 2017 (69), S. 181–207.
  2. Ashforth, Blake E., Dennis A. Gioia, Sandra L. Robinson und Linda K. Trevino: Re-viewing organizational corruption. The Academy of Management Review 2003 (33), S. 670.
  3. Palmer, Donald: Normal organizational wrongdoing. A critical analysis of theories of misconduct in and by organizations. 2012, Oxford University Press.
  4. Pinto, Jonathan, Carrie R. Leana und Frits K. Pil: Corrupt organizations or organizations of corrupt individuals? Two types of organization-level corruption. The Academy of Management Review 2008 (33), S. 685–709.