Oriani-Klasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Oriani-Klasse
Das Typschiff Alfredo Oriani
Schiffsdaten
Land Italien Italien
Schiffsart Zerstörer
Bauwerft Odero Terni Orlando, Livorno
Bauzeitraum 1935 bis 1937
Stapellauf des Typschiffes 30. Juli 1936
Gebaute Einheiten 4
Dienstzeit 1937 bis 1954
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
106,7 m (Lüa)
101,6 m (Lpp)
Breite 10,15 m
Tiefgang max. 3,42 m
Verdrängung Standard: 1.559 ts/ 1.584 t
Einsatz: 2.470 ts/ 2.510 t
 
Besatzung 207 Mann
Maschinenanlage
Maschine 3 Dampfkessel,
2 Getriebeturbinensätze
Maschinen-
leistung
48.000 PS (35.304 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
38 kn (70 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Bei Indienststellung

  • 4 × 12 cm SK (L/50)
  • 4 × 3,7 cm MK (L/54)
  • 6 × 13,2-mm-MG
  • 6 × Torpedorohre ⌀ 53,3 cm
  • bis zu 56 Seeminen
Sensoren

Radar

Sonar

Die Oriani-Klasse war eine Klasse von vier Zerstörern der Königlich Italienischen Marine, die im Zweiten Weltkrieg und teilweise danach zum Einsatz kamen.

Allgemeines

Bei den Zerstörern der Oriani-Klasse handel es sich um eine Weiterentwicklung der vier Zerstörer der Maestrale-Klasse, gebaut von 1931 bis 1934. Unterschiede der in den Abmessungen gleich gebliebenen Klasse waren eine um 4000 PS gesteigerte Antriebsleistung und Umstellung bzw. Verstärkung der Flugabwehrbewaffnung von zwei 4-cm-MK und vier 13,2-mm-MG auf vier 3,7-cm-MK und sechs 13,2-mm-MG. Die Zerstörer wurden nach den italienische Dichtern Alfredo Oriani, Vincenzo Gioberti, Giosuè Carducci und Vittorio Alfieri benannt, weshalb sie auch als Poeti-Klasse bezeichnet wurden und waren die Vorläufer der 17 Einheiten umfassenden Soldati-Klasse.

Liste der Schiffe

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
OA Alfredo Oriani Odero Terni Orlando,
Livorno
28. Oktober 1935 30. Juli 1936 15. Juli 1937 Kriegsbeute Frankreich 1948
GB Vincenzo Gioberti 2. Januar 1936 19. September 1936 27. Oktober 1937 versenkt am 9. August 1943 durch brit. U-Boot HMS Simoom
CD Giosuè Carducci 5. Februar 1936 28. Oktober 1936 1. November 1937 versenkt am 28. März 1941 in der Schlacht bei Kap Matapan
AF Vittorio Alfieri 4. April 1936 20. Dezember 1936 1. Dezember 1937 versenkt am 28. März 1941 in der Schlacht bei Kap Matapan

Technische Beschreibung

Rumpf

Der Rumpf eines Zerstörers der Oriani-Klasse war 106,7 Meter lang, 10,15 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 2510 Tonnen einen mittleren Tiefgang von 3,42 Metern.

Antrieb

Der Antrieb erfolgte drei ölbefeuerte DampferzeugerKesseln des Thornycroft-Typs – und zwei Parsons-Getriebeturbinesätze mit denen eine Gesamtleistung von 48.000 PS (35.304 kW) erreicht wurde. Die Leistung wurde an zwei Wellen mit je einer Schraube abgegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 38 Knoten (70 km/h) und die maximale Fahrstrecke 2190 Seemeilen (4056 km) bei 18 Knoten, wofür 510 Tonnen Schweröl gebunkert werden konnten.

Bewaffnung

3,7 cm L/54 Breda Modell 38 in Doppellafette

Artillerie

Die Artilleriebewaffnung bestand aus vier 12-cm-Geschützen[1] in Kaliberlänge 50 von OTO in zwei Doppellafetten. Diese befanden sich in Bootsmittellinie, eine vor dem Brückenaufbau und die andere auf dem achteren Deckshaus.

Flugabwehr

Die Flugabwehrbewaffnung bestand aus vier 3,7-cm-Maschinenkanonen[2] von Breda und sechs 13,2-mm-Maschinengewehren Breda Modell 1931. Bedingt durch die starken alliierten Streitkräfte kam es später zu einer Verstärkung der Abwehrbewaffnung gegen Flugzeuge.

Torpedos

Die Torpedobewaffnung bestand aus zwei, um 360° schwenkbaren, Dreifachtorpedorohrsätzen im Kaliber 53,3 cm, welche Torpedos des Typs Si 270/533.4 x 7.2 "M" verschossen.[3] Diese waren in Bootsmittellinie, zwischen dem Schornstein und dem achteren Deckshaus aufgestellt. Die Mitnahme von Reservetorpedos war nicht vorgesehen.

Besatzung

Die Besatzung hatte eine Stärke von 207 Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften.

Siehe auch

Literatur

  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01426-2, S. 162–163.

Weblinks

Commons: Oriani-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 12-cm-Geschütz L/50 (Ansaldo Modell 1926, 1936, 1937, 1940 und OTO Modell 1931, 1933, 1936). In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 16. September 2021 (englisch).
  2. 3,7-cm-Maschinenkanone L/54 (Breda Modell 1932, 1938, 1939). In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 16. September 2021 (englisch).
  3. Italienische Torpedos im 2.WK. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 16. September 2021 (englisch).