OsiriX

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OsiriX

OsiriX.png
Basisdaten

Kategorie Medizin
Lizenz kommerziell (64-Bit- und MD-Versionen, seit Februar 2015)
osirix-viewer.com

OsiriX ist eine Software zur Darstellung und Verarbeitung radiologischer DICOM-Bilddaten. Sie läuft unter dem Betriebssystem macOS und wurde von dem Radiologen Antoine Rosset entwickelt. Es ist 3D-, 4D- und 5D-Postprocessing sowie eine Bildfusion von Positronen-Emissions-Tomographie und CT-Daten möglich.

Historie

In den frühen 1990er Jahren beschäftigte sich Osman Ratib mit dem damals jungen DICOM-Standard. Er veröffentlichte das Programm Osiris als Shareware-DICOM-Viewer. 2003 arbeitete er als Chairman an der University of California, Los Angeles (UCLA) und holte Antoine Rosset für ein einjähriges Stipendium nach Los Angeles. Dort entwickelten sie OsiriX neu.

Weltweit arbeiten laut Hersteller 600.000 Benutzer mit OsiriX.[1]

Seit Februar 2015 wurde das Projekt von Open Source auf kommerziell geändert.

Motivation der Entwickler

Die kostenlose Software OsiriX bietet ähnliche Möglichkeiten der Bildverarbeitung wie kommerzielle erhältliche radiologische Postprocessingworkstations; diese kosten jedoch zwischen 30.000 und 150.000 Euro.

OsiriX Foundation

2008 wurde die OsiriX Foundation gegründet. Sie soll als Stiftung das Weiterbestehen des Projektes und die Verbreitung der Software sichern und die Möglichkeit geben, beispielsweise Doktoranden für die Weiterentwicklung anzustellen.

Meetings

In den Jahren 2005, 2006 und 2007 fanden Nutzertreffen in Chicago (RSNA), 2008 in Wien (ECR) statt.

Auf dem RSNA 2007 und 2008 wurden von Apple OsiriX-Kurse angeboten, und auch im September 2008 veranstaltete Apple ein OsiriX-Training in Cupertino.

Umfang der Software

OsiriX als Medizinprodukt

OsiriX ist nur für den privaten Gebrauch oder für Forschungszwecke einsetzbar. Software für die Befundung und Nachverarbeitung medizinischer Bilder unterliegt in den meisten Industrieländern einer regulatorischen Kontrolle durch die Behörden. In der EU ist die Medizinprodukterichtlinie 2017/745 maßgeblich, und in den USA ist eine FDA 510(k) premarket notification vorgeschrieben.

Die Firmen Pixmeo SARL[2] und aycan Digitalsysteme GmbH[3] bieten in den USA und in der EU FDA- und CE-gekennzeichnete Versionen mit Support und Dokumentation an, die in der EU als Medizinprodukte der Klasse IIb eingestuft und für die Diagnostik am Menschen zugelassen sind.

Literatur

  • R. Weidenhagen, G. Meimarakis, K.-W. Jauch, C. R. Becker, R. Kopp: OsiriX: Eine Open-Source-Lösung für die Planung von Aortenstentgrafts. In: Gefässchirurgie, 2008, Band 13, S. 278–290, doi:10.1007/s00772-008-0608-6.
  • Maryse Fortin, Michele C. Battié: Quantitative Paraspinal Muscle Measurements: Inter-Software Reliability and Agreement Using OsiriX and ImageJ. In: Physical Therapy & Rehabilitation Journal, 2012, Band 92, Nr. 6, S. 853–864, doi:10.2522/ptj.20110380.
  • Atsushi Sano, Takehiro Tsuchiya: Virtual Bronchoscopy Using OsiriX. In: Journal of Bronchology & Interventional Pulmonology, 2014, Band 21, Nr. 2, S. 113–116, doi:10.1097/LBR.0000000000000051.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The birth of OsiriX
  2. FDA- und CE-gekennzeichnete Version. Homepage von Pixmeo SARL.
  3. FDA- und CE-gekennzeichnete Version. Homepage von aycan Digitalsysteme GmbH.