Osmia leaiana
Osmia leaiana | ||||||||||||
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Osmia leaiana, Weibchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Osmia leaiana | ||||||||||||
(Kirby, 1802) |
Osmia leaiana ist eine solitäre Wildbienenart der Gattung Gattung Osmia aus der Gruppe der Mauerbienen (Familie Megachilidae).
Merkmale
Weibchen
Die Weibchen besitzen eine Größe zwischen 9 und 10 Millimeter. Sie haben einen schwarzen Körper, die Tergite des Hinterleibs manchmal mit mehr oder weniger metallisch blauem oder grünem Glanz. Die Behaarung ist bis auf die leuchtend orangerote Bauchbürste weißlich. Die Haarbinden auf der Oberseite des Hinterleibs sind schütter und undeutlich. Die Mandibeln sind an der Basis verdickt, mit einer mittleren Rippe und an der Basis mit einer aufstehenden Ecke. Das Scutellum und das Mittelfeld des Propodeums sind stark glänzend, das übrige Propodeum durch die dichte Punktierung matt. Die Art ist von verwandten Arten, insbesondere Osmia niveata im Gelände und auf Fotos nicht unterscheidbar. Artmerkmal ist: Der Vorderrand des Clypeus trägt in der Mitte zwei (gelegentlich auch nur einen) vorspringenden Höcker, er ist nicht ausgerandet.
Männchen
Die Männchen besitzen einen metallisch grünlich oder blau glänzenden Körper mit rotbrauner Behaarung. Ihre Größe beträgt zwischen 8 und 10 Millimeter. Der erste Sternit des freien Hinterleibs besitzt keine Sonderbildungen wie vorstehende Lamellen oder Höcker. Das Mittelfeld des Pronotums ist glatt und glänzend und sehr deutlich von den matten Seitenfeldern abgesetzt. Auch sie sind im Gelände nicht von verwandten Arten unterscheidbar.
Verbreitung
Ihre Verbreitung erstreckt sich in Europa nach Norden hin bis um den 64. nördlichen Breitengrad. Südlich ist sie bis nach Nordafrika verbreitet. Osmia leaiana besiedelt fast die gesamte Paläarktis, vom Atlantik im Westen bis zum Pazifik (Region Chabarowsk,[1]) im Osten. Die Art ist aus der Türkei,[2] dem nördlichen Iran[3] Kasachstan und Jakutien angegeben.
Ökologie
Osmia leaiana nistet in vorhandenen Gängen in Totholz und in hohlen Pflanzenstängeln, sie besiedelt auch Löcher von künstlichen Nisthilfen. Zellwände und Nestverschluss bereitet sie aus gekauten Blättern. Für Pollen ist sie auf Korbblütler (Asteraceae) spezialisiert, wobei sie vor allem von rot blühenden Disteln und Flockenblumen angegeben wird. Die Flugzeit der Art reicht in Mitteleuropa etwa von Mai bis August.
Kuckucksbienen
Ihre Kuckucksbienen sind Stelis phaeoptera und möglicherweise auch Stelis punctulatissima.
Taxonomie
Die Art wurde als Apis leaiana im Jahr 1802 durch den englischen Entomologen William Kirby erstbeschrieben. Innerhalb der Gattung Osmia wird Osmia leaiana zur Untergattung Helicosmia gerechnet. Synonyme sind Apis hirta Geoffroy, 1785 (nec Schrank, 1781), Apis ventralis Panzer, 1798, Osmia atra Schenk, 1853, Osmia confusa Morawitz, 1869, Osmia solskyi Morawetz, 1870, Osmia truncatula Thomson, 1872, Osmia bidens Pérez, 1879, Osmia forsii Alfken, 1924.[4] Es werden zwei Unterarten unterschieden:
- Osmia leaiana leaiana
- Osmia leaiana schachti
Die Unterart schachti wurde durch Klaus Warncke[5] als Osmia ventralis schachti nach Material aus Marokko (Oukaïmeden) beschrieben und ist nur von dort bekannt.
Quellen
- F. Amiet, M. Herrmann, A. Müller, R. Neumeyer: Fauna Helvetica. Band 9: Apidae. Teil 4: Anthidium, Chelostoma, Coelioxys, Dioxys, Heriades, Lithurgus, Megachile, Osmia, Stelis. Herausgegeben von Centre Suisse de Cartographie de la Faune (CSCF) & Centre de Coordination pour la Protection des Amphibiens et des Reptiles de Suisse (karch). Neuchâtel 2004, ISBN 2-88414-021-2.
- Erwin Scheuchl: Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band II: Megachilidae – Melittidae. 2. Auflage. Apollo Books, Kirkeby, Dänemark 2006, ISBN 87-88757-61-7.
- Andreas Müller, Albert Krebs, Felix Amiet: Bienen. Mitteleuropäische Gattungen, Lebensweise, Beobachtung. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-89440-241-5.
Einzelnachweise
- ↑ M. Yu. Proshchalykin: Check list of the Bees (Hymenoptera, Apoidea) of the southern part of the Russian Far East. In: Far Eastern Entomologist. Band 143, 2004, S. 1–17.
- ↑ Hikmet Özbek: Distribution of the tribe Osmiini bees (Hymenoptera: Megachilidae) of Turkey. Part II: the genera Haetosmia, Osmia and Protosmia. In: Atatürk University Journal of the Agricultural Faculty. Band 44, Nr. 2, 2013, S. 121–143.
- ↑ Ahmad Nadimi, Ali Asghar Talebi, Yaghoub Fathipour: The tribe Osmiini (Hymenoptera: Megachilidae) in the north of Iran: new records and distributional data. In: Entomofauna. Band 34, Nr. 17, 2013, S. 205–220.
- ↑ Stefan Ungricht, Andreas Müller, Silvia Dorn: A taxonomic catalogue of the Palaearctic bees of the tribe Osmiini (Hymenoptera: Apoidea: Megachilidae). In: Zootaxa. Band 2008, 1865, S. 1–253.
- ↑ Klaus Warncke: Die Bienengattung Osmia Panzer, 1806, ihre Systematik in der Westpaläarktis und ihre Verbreitung in der Türkei. 1. Untergattung Helicosmia Thomson, 1872 (Hymenoptera, Apidae). In: Entomofauna. Band 9, Nr. 1/1, 1988, S. 1–45.
Weblinks
- Palaearctic Osmiine Bees – Systematic and Biology of a Fascinating Group of Solitary Bees, von Andreas Müller. abgerufen am 13. Juni 2016
- Osmia leaiana. BWARS, Bees, Wasps & Ants Recording Society. abgerufen am 13. Juni 2016