Osmocen
Strukturformel | |||||||||||||
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Ekliptische Konformation | |||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||
Name | Osmocen | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C10H10Os | ||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer, kristalliner Feststoff[1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 320,42 g·mol−1 | ||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||
Dichte |
2,58 g·cm−3[2] | ||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||
Löslichkeit |
löslich in Diethylether[4] | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Osmocen, oder auch Di(cyclopentadienyl)osmium, [Os(C5H5)2], abgekürzt [OsCp2], ist eine metallorganische Verbindung aus der Familie der Metallocene. Es ist isoelektronisch zu Ferrocen und Ruthenocen und bildet wie diese ebenfalls einen Sandwichkomplex. Im Gegensatz zu Ferrocen und Ruthenocen, welche gut untersuchte Verbindungen sind, ist über Osmocen, aufgrund des Preises, der geringen Verfügbarkeit und der Toxizität von Osmium, weit weniger bekannt.
Herstellung
Osmocen wurde zuerst durch Ernst Otto Fischer und Heinrich Grumbert synthetisiert.[5] Es kann u. a. durch die Reaktion von Osmiumtetroxid mit Bromwasserstoff und anschließender Umsetzung mit Zink und Cyclopentadien hergestellt werden.[4]
Eigenschaften
Osmocen ist ein weißer Feststoff, der kommerziell verfügbar ist. Wie die isoelektronischen Verbindungen Ferrocen und Ruthenocen aus der gleichen Gruppe, bildet Osmocen eine ekliptische Struktur mit einer Os–C-Bindungslänge von 222 pm.[6][7] Der Abstand zwischen den Ringen beträgt 371 pm.[2] Osmocen ist im Vergleich zu Ferrocen und Ruthenocen weniger reaktiv gegenüber elektrophiler aromatischer Substitution, zeigt aber die größte Tendenz zur Bildung von Addukten mit Lewis-Säuren.[8] Das Osmoceniumkation [OsCp2]+ dimerisiert unter Bildung einer Os-Os-Bindung mit einem Os-Os-Abstand von 304 pm.[7][9] Dagegen ist das Osmoceniumkation des Pentamethylcyclopentadienylliganden [OsCp*2]+ als Monomer beständig.[10]
Verwendung
2009 berichteten Horst Kunkely und Arnd Vogler über die Möglichkeit der photolytischen Wasserspaltung mit Hilfe von Osmocen als Katalysator.[11]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Datenblatt Osmocen bei AlfaAesar, abgerufen am 3. Januar 2012 (PDF) (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b F. Jellinek: Die Struktur des Osmocens. In: Zeitschrift für Naturforschung B. 14, 1959, S. 737–738 (online).
- ↑ Eintrag zu Bis(cyclopentadienyl)osmium bei ChemicalBook, abgerufen am 30. Dezember 2011.
- ↑ a b J. C. A. Bobyens, D. C. Levendis, Michael I. Bruce, Michael L. Williams: Crystal structure of osmocene, Os(η-C5H5)2. In: Journal of Crystallographic and Spectroscopic Research. Band 16, Nr. 4, 1986, S. 519–524, doi:10.1007/BF01161040.
- ↑ E. O. Fischer, Heinrich Grumbert: Über Aromatenkomplexe von Metallen, XXIX. Di-cyclopentadienyl-osmium. In: Chem. Ber. Band 92, Nr. 9, 1959, S. 2302–2309, doi:10.1002/cber.19590920948.
- ↑ A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 1699–1703.
- ↑ a b Christoph Elschenbroich: Organometallchemie. B. G. Teubner Verlag, 2008, ISBN 978-3-8351-0167-8 (Seite 458 in der Google-Buchsuche).
- ↑ Sally A. Kur, Arnold L. Rheingold, Charles H. Winter: Synthesis, Characterization, and Halogenation of Decakis(acetoxymercurio)osmocene. Crystal and Molecular Structure of Decachloroosmocene. In: Inorg. Chem. Band 34, Nr. 1, 1995, S. 414–416, doi:10.1021/ic00105a067.
- ↑ Michael W. Droege, W. Dean Harman, Henry Taube: Higher oxidation state chemistry of osmocene: dimeric nature of the osmocenium ion. In: Inorg. Chem. Band 26, Nr. 8, 1987, S. 1309–1315, doi:10.1021/ic00255a023.
- ↑ Didier Astruc: Organometallic Chemistry and Catalysis. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, 2007, ISBN 978-3-540-46128-9 (Seite 251–270 in der Google-Buchsuche).
- ↑ Horst Kunkely und Arnd Vogler: Wasserspaltung durch Licht mit Osmocen als Photokatalysato. In: Angewandte Chemie. Band 121, Nr. 9, 16. Februar 2009, S. 1713–1715, doi:10.1002/ange.200804712.