Osteoblast
Osteoblasten (von altgriechisch ὀστέον ostéon, deutsch ‚Knochen‘, und βλαστός blastós, deutsch ‚Keim, Spross‘; Singular der Osteoblast) sind Zellen, die für die Bildung von Knochengewebe beim Knochenumbau verantwortlich sind. Sie entwickeln sich aus undifferenzierten Mesenchymzellen, embryonalen Bindegewebszellen. Sie bilden die Grundlage der Knochensubstanz, die Knochenmatrix (Osteoid), indem sie vor allem Typ-1-Kollagen und Calciumphosphat in Form von Hydroxylapatit in den interstitiellen Raum ausscheiden. Osteoblasten besitzen lange Zellausläufer, mit denen sie mit dem nichtmineralisierten Gewebe oder über gap junctions mit benachbarten Osteoblasten in Verbindung bleiben.[1] Als einer der Begründer der Osteoblastenlehre kann Henri Louis Duhamel du Monceau angesehen werden. Im Jahr 1867 hatte Carl Gegenbaur erstmals die zuinnerst gelegenen Zellen der Knochenhaut als „Osteoblasten“ beschrieben. Weitere bedeutende Vertreter der Osteoblastenlehre, der 1901 noch von Barth und Marchand widersprochen wurde, waren unter anderem Erich Lexer und seine Schule, Bürkle de la Camp und H. Matti.[2]
Beim Prozess der Knochenbildung verändern sich Osteoblasten zu einem Gerüst aus nicht mehr teilungsfähigen Osteozyten, das langsam mineralisiert und mit Calcium aufgefüllt wird.
Gegenspieler der Osteoblasten sind die Osteoklasten. Osteoblasten regulieren die Funktion von Osteoklasten direkt durch die Sekretion von Signalstoffen.
Entartete Osteoblasten können Osteoblastome, eine Art von Knochentumoren verursachen.
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Heinzeller, Carl M. Büsing: Histologie, Histopathologie und Zytologie für den Einstieg. Georg Thieme, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-13-126831-0, S. 83.
- ↑ Hermann Ecke, Uwe Stöhr, Klaus Krämer: Unfallchirurgie. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Mit einem Geleitwort von Rudolf Nissen. Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 204–216, hier: S. 211 f.