Ostner Fahrzeugfabrik
Die Ostner Fahrzeugfabrik von Willy Ostner baute von 1921 bis 1955 Motorräder und leichte Lieferwagen.
Gründung und Motorradbau
Willy Ostner gründete 1921 eine Fahrzeugfabrik in Dresden. Er stellte ab 1925[1] oder 1927 Motorräder her. Es entstanden die O.D.-Motorräder, die bis 1936 gebaut wurden.
Nutzfahrzeugbau
Im Jahr 1932 begann Willy Ostner mit der Produktion der O.D.-Lieferdreiräder.[1] Diese wurden so gut verkauft, dass Ostner 1935 die ehemaligen Elite-Diamant-Werke in Brand-Erbisdorf übernehmen konnte. Dort konnten die Dreirad-Lieferwagen mit 200- und 400-cm³-Motoren hergestellt werden. Es wurden auch Vierrad-Lieferwagen mit einem 600-cm³-Zweitaktmotor gebaut und anschließend mit einem 1,1-Liter-Motor vom Ford Eifel. Ab 1945 ließ sich Willy Ostner in Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz) nieder und begann 1948 Gespannwagen für die Landwirtschaft zu bauen. Ab 1950 wurde ein modernisierter Vierrad-Lieferwagen als Typ Rex 4 gebaut, der auch später mit einem Diesel-Motor zu bekommen war. Ab 1955 folgten die Eilfrachter Rex 15 und 18.
Übernahme
Am 1. Mai 1955 wurde die Ostner Fahrzeugfabrik von den Faun-Werken übernommen. Die Produktion der Ostner-Eilfrachter wurde noch bis 1958 fortgeführt. Von den Ostner-Lieferwagen wurden von 1950 bis 1958 insgesamt 1672 Nutzfahrzeuge gebaut. Die von Faun weiterentwickelten Lieferwagen wurden nun unter dem Namen "Faun F 24 Eilfrachter" noch bis 1970 gebaut. Danach wurde das Werk bis 1989 als Reparaturwerk für Faun-Muldenkipper benutzt und anschließend für die Instandsetzung von Fahrzeugen der Bundeswehr.
Die Werksanlagen in Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz) wurden in den frühen 1990er-Jahren abgerissen. Heute befindet sich auf dem Areal ein Supermarkt der Kaufland-Kette.
Literatur
- Werner Oswald: Deutsche Last- und Lieferwagen 1945–1969. Motorbuch-Verlag, Stuttgart, ISBN 3-613-01197-2, S. 483.
Weblinks
- O.D. (Ostner Dresden). www.od-ostner.de, abgerufen am 16. September 2018.
Einzelnachweise
- ↑ a b Hans Christoph von Seherr-Thoss: Die deutsche Automobilindustrie. Eine Dokumentation von 1886 bis heute. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1974, ISBN 3-421-02284-4, S. 191.