Oswald Zoeggeler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Oswald Zoeggeler, auch Oswald Zöggeler (* 1944 in Meran) ist ein italienischer Architekt.

Leben und Wirken

Oswald Zoeggeler studierte 1963–1965 an der Technischen Hochschule Wien und 1965–1968 an der Architekturhochschule Venedig, die Doktorarbeit schrieb er 1969 zusammen mit Carlo Scarpa. Außerdem absolvierte er in der Zeit zwischen 1969 und 1973 verschiedene Architekturpraktika – in London bei James Stirling, James Cubitt, Denys Lasdun sowie bei Wilhelm Holzbauer in Amsterdam.

1974 gründete er ein Architekturbüro in Meran zusammen mit Willy Gutweniger und G. Piarulli. Nachdem er in der Zeit von 1974 bis 1986 Assistent von Architekten wie Carlo Scarpa, Gino Valle, Luciano Semerani und an der Architekturhochschule Venedig war, gründete er 1975 sein eigenes Architekturbüro in Bozen.

1981 war er Gastdozent an der Technischen Hochschule München und seit 1987 ordentlicher Professor an der Universität Florenz,[1] ebenso von 1989 bis 1994 Gastdozent an der Technischen Hochschule Innsbruck. Im Zeitraum von 1998 bis 2000 war er Mitglied des „Städtebaulichen Gestaltungsbeirates“ in Linz. Er war zudem von 2002 bis 2004 Professor an der Fakultät für Architektur der Universität Triest.

Zoeggeler veröffentlichte 1992 zusammen mit dem Architekten Lamberto Ippolito das Buch „Die Architektur für ein italienisches Bozen 1922–1945“. Die Publikation dokumentierte zwar die Bautätigkeit und das architektonische Schaffen während der faschistischen Regierungszeit in Bozen in umfassender Weise, blendete zugleich aber aufgrund »naiver Bezugnahme auf die evidente ästhetische Qualität der Bauten des Ventennio« die politischen und herrschaftsgeschichtlichen Dimensionen totalitärer Architektur völlig aus.[2]

Zu den Projekten seines Büros zählen u. a. öffentliche und private Bauten, Wohnanlagen, Gewerbe- und Industriegebäude, Altbausanierungen und energetische Sanierungen sowie energieeffiziente Gebäude und nachhaltige Architektur.

Ausstellungen (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2017 Ehrenmitglied der Südtiroler Kammer der Architekten[3]

Werke (Auswahl)

  • 1976: Flötenhäuser – Wohnanlagen mit 288 Wohnungen, Bozen[4]
  • 1985: Mittelschule Archimede, Bozen
  • 1986: Maison Palais – Wohnanlage mit 50 Wohnungen
  • 2003: Hermann-von-Gilm-Schule, Meran
  • 2012: Don Bosco Widum und Musikschule, Brixen
  • 2012: Umgestaltung der Villa Pretz, Bozen

Dokumentarfilm

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Oswald Zoeggeler unifi.it
  2. So die Einschätzung bei Hannes Obermair: „Stadt im Umbruch“ – das Bozner Beispiel „revisited“. In: Razionalismi. Percorsi dell'abitare – Zweckmäßig wohnen, Bolzano/Bozen 1930–40. Bozen: La Fabbrica del Tempo/Die Zeitfabrik 2015, S. 35–40, Bezug: S. 36 doi:10.13140/RG.2.1.2831.5927.
  3. Ehrenmitglieder der Kammer der Architekten RLD arch.bz.it
  4. „Flötenhäuser“ – Wohnanlagen mit 288 Wohnungen – arch.atlas. Abgerufen am 13. Juni 2019.