Otis Elevator Company

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Otis Elevator Company

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Rechtsform Corporation
ISIN US68902V1070
Gründung 1853
Sitz Farmington, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Judy Marks[1]
Mitarbeiterzahl 66.000[2]
Umsatz 11,89 Mrd. USD (2016)[3]
Branche Maschinenbau
Website www.otis.com
Stand: 2016
Otis-Aufzug von 1856 in Glasgow

Die Otis Elevator Company ist der weltweit größte Produzent für Aufzugsanlagen. Der weltweite Marktanteil wird mit etwa 28 Prozent beziffert, der weltweite Umsatz im Jahre 2015 mit rund 12 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen beschäftigt weltweit aktuell etwa 69.000 Mitarbeiter, davon rund 2.200 in Deutschland, fast 600 in Österreich, circa 460 in der Schweiz und etwa 9.000 in den USA.[2] Von 1975 bis 2020 war Otis Teil der UTC-Unternehmensgruppe.

Geschichte

Das Unternehmen wurde im Jahre 1853 von Elisha Graves Otis in New York City gegründet, nachdem dieser eine sichernde Fangvorrichtung erfunden hatte.

1908 baute die Otis einen Automobil-Prototyp für die Sultan Motor Company in Springfield, Massachusetts. Eine reguläre Produktion der meist als Taxi verkauften Fahrzeuge fand bis etwa 1910 statt, danach entstanden die Fahrzeuge bei Sultan selber.[4]

Otis wurde in Deutschland erstmals 1911 beim Bau des Hamburger St. Pauli-Elbtunnels aktiv.[5]

Die deutsche Niederlassung Flohr-Otis entstand 1951 durch Übernahme der Firma Carl Flohr, Berlin-Borsigwalde.[6]

Im Jahr 1975 wurde die Otis Elevator Company Teil des amerikanischen Konzerns United Technologies Corporation.

Otis installierte die weltweit erste Aufzugsanlage im Demarest Building in Manhattan, weitere unter anderem im Eiffelturm, CN Tower, Burj Khalifa und im Empire State Building. Auch die Aufzüge im ehemaligen World Trade Center stammten von Otis. Der OTIS Shibayama Test Tower war zum Zeitpunkt seiner Errichtung mit 154 Metern bis 2007 der höchste Testturm der Welt. Er hat 39 Stockwerke über und sechs Stockwerke unter dem Erdboden. Ein Anbau hat weitere drei oberirdische Stockwerke. Die komplette Gebäudefläche beträgt 12.793 Quadratmeter. Im Turm befinden sich elf Aufzugsschächte für die Entwicklung zukünftiger Aufzüge, wie beispielsweise des doppelstöckigen Aufzugs und des seillosen linearen Aufzugs.[7]

Im Februar 2007 verhängte die EU-Wettbewerbskommission eine Rekordkartellstrafe von 224,93 Mio. Euro wegen der Mitwirkung im Aufzugs- und Fahrtreppenkartell, dem außer Otis auch Kone, Schindler und ThyssenKrupp angehörten. Geschädigte Firmen verklagen die Täter auch auf Schadenersatz.

Forschungs- und Entwicklungszentren befinden sich in den USA, Japan, China, Frankreich, Deutschland, Österreich und Spanien. Otis verfügt über Fertigungsstätten in Europa, Asien und Amerika und Niederlassungen in mehr als 200 Ländern.

2015 hat Otis das Unternehmen strategisch erweitert: Durch die Übernahme von zwei Unternehmen stieg Otis in den Brandschutzmarkt ein. Die Otis-Brandschutzsparte soll unter dem Namen Kidde aufgebaut werden und vertreibt unter anderem Feuerlöscher, Löschdecken, Löschwassertechnik und Fluchtwegbeleuchtungen; außerdem bietet sie Brandschutz-Schulungen an.[8]

2020 wurde im Zuge von weiteren Übernahmen der Konzernmutter die Otis Elevator Company neu via Spin-Off unter dem Namen Otis Worldwide an die Börse gebracht.[9]

Otis Deutschland

Die Unternehmenszentrale für Deutschland befindet sich in der Otisstraße in Berlin-Tegel. Insgesamt wurde 2016 mit 2.200 Mitarbeitern ein Umsatz von 514 Millionen Euro in Deutschland erwirtschaftet.[10]

Otis Österreich

Die österreichische Aufzugsfirma Anton Freissler bestand seit 1868, also rund hundert Jahre eigenständig, 1969 wurde Otis Mehrheitseigentümer. Als Otis-Tochter wurde in den 1970er-Jahren, der Konzernphilosophie folgend, Freissler in Freissler-Otis umbenannt. Im Jahr 1991 erfolgte die Umbenennung in „Otis Austria“ GmbH.

Die Zentrale von „Otis Österreich“ befindet sich in Wien und beschäftigte im Jahre 2009 550 Mitarbeiter, mit denen das Tochterunternehmen einen Umsatz von 120 Millionen Euro erwirtschaftete. In Österreich werden 30.000 Aufzugsanlagen betrieben.[11]

Otis Spanien

Die spanische Tochter von Otis ist Zardoya Otis. United Technologies hält 50 % der Aktien an diesem eigenständigen Unternehmen.[12] Die restlichen Aktien werden im Freiverkehr gehandelt. Zardoya Otis produziert in Madrid und San Sebastian für den spanischen Markt und den Export in andere Länder. Hauptquelle für den Umsatz des Unternehmens ist aber die Wartung von Aufzügen, Fahrtreppen und automatischen Türen. In diesem Bereich werden über 70 % der Umsätze gemacht.

Weblinks

Commons: Otis Elevator Company – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. United Technologies Appoints Judy Marks as President of Otis. In: United Technologies. 9. Oktober 2017, abgerufen am 14. Oktober 2017.
  2. a b OtisWorldWide.com – About Otis, abgerufen am 8. August 2017
  3. Statisa.com – Otis Elevator Company, abgerufen am 8. August 2017
  4. Beverly R. Kimes, H. A. Clark jr.: Standard Catalogue of American Cars 1805–1942., Krause Publications, 1996; ISBN 978-0-87341-428-9: S. 1448.
  5. Otis Celebrates 100 Years of Operation in Germany. In: prnewswire.com. Abgerufen am 7. November 2021 (englisch).
  6. AUSLANDSKREDIT. Rein geschäftliches Interesse. In: Der Spiegel. Nr. 25, 1951 (online).
  7. Informationen zum OTIS Shibayama Test Tower (Memento vom 7. Januar 2011 im Internet Archive)
  8. Sebastian Pfeiffer: Otis steigt in den Brandschutzmarkt ein (Memento des Originals vom 22. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tga.at.
  9. finanzen net GmbH: Megadeal: Diese beiden US-Konzerne fusionieren - das passiert am 3. April. In: boerse-online.de. 4. April 2020, abgerufen am 24. April 2020.
  10. Otis.com Otis in Deutschland, Geschäftsjahr 2016, abgerufen am 8. August 2017
  11. Otis Elevator Company - Die Art und Weise, wie Sie sich bewegen, neu erfinden. Abgerufen am 24. April 2020.
  12. 4-Traders.com Zardoya Otis, abgerufen am 8. August 2017