Ototara-Kalkstein
Der
, allgemein als
bekannt[1], ist ein heller cremefarbener Kalkstein aus der Gegend um
, Neuseeland. Die Entstehungszeit des Steins wird zeitlich in die regionale geologischen Stufe des Whaingaroan eingeordnet. Diese Stufe entspricht dem globalen Unteroligozän und ist damit in absoluten Alterswerten dem Zeitraum von vor 33.9 bis 28.1 Millionen Jahren zuzuordnen.[2]
Geografie
Das Gebiet, in dem der
gefunden wird, gehört zu einer größeren zusammenhängenden Landschaft, die den südlichen Teil von
und großräumig den Küstenbereich von
umfasst. Abgebaut wird der
derzeit nur im
(Steinbruch) bei
, 6 km nordwestlich vom Stadtzentrum von
gelegen. In der Gegend um
wird ein Vorkommen von etwa 450 Megatonnen von der Qualität des
vermutet.[4]
Beschaffenheit
Der Kalkstein ist grob strukturiert, porös, und trotz seines relativ leichten Gewichts, fest. Seine Farbe ist hell braun und in cremig-weiß übergehend. Seine teilweisen großflächigen, farblichen Streifen geben Skulpturen, die aus dem Stein gefertigt werden, eine besondere Atmosphäre. Der Stein ist leicht zu schneiden und eignet sich deshalb auch besonders in Quaderform als Baumaterial.
Der Gehalt an Calciumcarbonat CaCO3 liegt zwischen 86 % und 98 %, meist aber über 93 %. Die Anteile an Siliciumdioxid SiO2 liegen bei rund 1 %, Eisen(III)-oxid Fe2O3 bei 0,43 % und Aluminiumoxid Al2O3 bei 0,5 %. Der
hat wegen seiner Beschaffenheit und seinen Eigenschaften auch den Ruf der qualitativ beste Kalkstein in der Region
zu sein.[4]
Verwendung
Da der Kalkstein über gute Bearbeitungseigenschaften verfügt und durch seine Farbstruktur sehr ansprechend wirkt, wird er sehr gerne im Hausbau und zur Fassadengestaltung verwendet. Besonders in
, aber auch landesweit, fand der
bei der Errichtung von Steinbauten seit den 1860ern Verwendung.[1] Anfänglich wurde der Kalkstein zumeist in Kirchenbauten, Gebäuden von Banken, Rathäusern, Theatergebäuden, sowie anderen öffentlichen Gebäuden oder in privaten Residenzen als tragender Stein und zugleich als gestalterisches Mittel verwendet. Das Bild des historischen Stadtkerns von Oamaru wird von Bauten aus
geprägt. Viele dieser Bauten wurden von der Architektengemeinschaft Forrester & Lemon entworfen. In anderen Bauwerken wurde der helle Stein mit hartem, blaugrauem Basalt („Bluestone“) als Kontrast kombiniert, so beim Bahnhof Dunedin, dem Registry Building der University of Otago und dem Christchurch Arts Centre. Heute dient der
als Baumaterial nur noch zur Fassadenverkleidung, für schmuckhafte Innenwände oder kleinere Gebäude, da der Kalkstein aufgrund seiner geringen Festigkeit Erdbeben schlecht widerstehen kann.[5] 2009 versuchte der
, den Kalkstein als Baumaterial für den Häuserbau zu verbieten.[6] Für die Herstellung von Steinskulpturen findet der Kalkstein weite Verwendung, einige Künstler der Region arbeiten fast ausschließlich mit diesem Stein.
Literatur
- P. J. Forsyth:Geology of the Waitaki Area. Hrsg.:Institute of Geological & Nuclear Sciences Limited.Lower Hutt2001, ISBN 0-478-09739-5 (englisch).
- Bob Brathwaiten, Tony Christie, Bruce Thompson:Mineral Commodity Report 21 - Limestone, marble and dolomite. Hrsg.:Institute of Geological & Nuclear Sciences Limited.Lower Hutt2000 (englisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b
P. J. Forsyth:Geology of the Waitaki Area. Hrsg.:Institute of Geological & Nuclear Sciences Limited.Lower Hutt2001, ISBN 0-478-09739-5, S. 46,47 (englisch).
- ↑ Geological Society of New Zealand Inc 2003 Annual Conference 1 - 4 December University of Otago Dunedin Field Trip Guides Compiled by Simon Cox & Belinda Smith Lyttle PDF (S.FT8-7)
- ↑
Totara Estate Granary (Barn)l.New Zealand Historic Places Trust, abgerufen am 26. Dezember 2011 (englisch).
- ↑ a b
Bob Brathwaiten, Tony Christie, Bruce Thompson:Mineral Commodity Report 21 - Limestone, marble and dolomite - Coastal Otago. Hrsg.:Institute of Geological & Nuclear Sciences Limited.Lower Hutt2000 (englisch).
- ↑
Jason M. Ingham:The Performance of Unreinforced Masonry Buildings in the 2010/2011 Canterbury Earthquake Swarm. Hrsg.:The University of Auckland.Auckland2011, S. 65 (englisch, Report an dieRoyal Commission of Inquiry).
- ↑
Lynda Van Kempen:Oamaru stone banned in Central.Otago Daily Times, 5. August 2009, abgerufen am 26. Dezember 2011 (englisch).