Ottmarsheim (Besigheim)

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Ottmarsheim
Stadt Besigheim
Koordinaten: 49° 1′ 1″ N, 9° 12′ 8″ O
Höhe: 288 (186–330) m
Einwohner: 2382 (31. Dez. 2017)
Eingemeindung: 1. September 1971
Postleitzahl: 74354
Vorwahl: 07143

Ottmarsheim ist ein Dorf im Landkreis Ludwigsburg im nördlichen Baden-Württemberg, das zu Besigheim gehört.

Ottmarsheim im Kieserschen Forstlagerbuch um 1685

Geographie

Geographische Lage

Ottmarsheim liegt fast fünf Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Besigheim in einer nur das Dorf und seine Flur umfassenden Gebietsexklave der Stadt auf der Hochfläche nördlich der Mundelsheimer Nord- und der Hessigheimer Südschlinge des Neckars. Durch den Ort zieht westwärts der Hörschelgraben, der linke Hauptoberlauf des Talbachs, welcher über den Liebensteiner Bach in den Fluss Neckar entwässert. Der Siedlungsbereich erstreckt sich vom untersten Haus am Hörschelgraben auf etwa 280 m bis auf etwa 315 m ü. NHN auf den Randhügeln des flachen Tälchens. Südöstlich des Wohnbereichs liegt in wenig Abstand ein neueres Gewerbegebiet an der Stadtgrenze zu Mundelsheim mit einem kleineren Teil auch auf dessen Gemarkung. Im Osten der Gemarkung umfasst sie einen Teil der größeren Waldinsel am Bergabfall unter dem Wunnenstein, das übrige Gebiet ist offen und steht überwiegend unterm Pflug.

Nachbargemeinden

An die Ottmarsheimer Gebietsexklave von Besigheim grenzen die Gemeinden Neckarwestheim im Norden und Nordosten, als einzige im Nachbar-Landkreis Heilbronn, Mundelsheim im Osten und Südosten, Hessigheim nur wenig im Südwesten und Gemmrigheim im Westen.

Einwohnerentwicklung

Von 1939 bis 2014

Datum Einwohner
17. Mai 1939 571
13. September 1950 670
6. Juni 1961 641
27. Mai 1970 751
31. Dezember 1970 760
1. September 1971 791
31. Dezember 1971 843
31. Dezember 1975 836
31. Dezember 1980 910
31. Dezember 1981 898
31. Dezember 1982 920
31. Dezember 1983 1007
31. Dezember 1984 1082
31. Dezember 1985 1142
31. Dezember 1986 1155
25. Mai 1987 1160
Datum Einwohner
31. Dezember 1987 1187
31. Dezember 1988 1217
31. Dezember 1989 1230
31. Dezember 1990 1245
31. Dezember 1991 1295
31. Dezember 1992 1334
31. Dezember 1993 1370
31. Dezember 1994 1540
31. Dezember 1995 1648
31. Dezember 1996 1766
31. Dezember 1997 1816
31. Dezember 1998 1842
31. Dezember 1999 1891
31. Dezember 2000 1908
31. Dezember 2001 1928
31. Dezember 2002 1978
Datum Einwohner
31. Dezember 2003 1987
31. Dezember 2004 1995
31. Dezember 2005 1984
31. Dezember 2006 1964
31. Dezember 2007 1946
31. Dezember 2008 1947
31. Dezember 2009 1968
31. Dezember 2010 2087
31. Dezember 2011 2125
31. Dezember 2012 2147
31. Dezember 2013 2201
31. Dezember 2014 2222
31. Dezember 2015 2274
31. Dezember 2016 2295
31. Dezember 2017 2382

Quelle: Statistik der Stadt Besigheim[1]

Geschichte

Ottmarsheim wurde im Jahre 766 erstmals urkundlich erwähnt. Somit ist Ottmarsheim die älteste Gemeinde im Landkreis. Ottmarsheim war im Jahre 766 jedoch nur eine Poststelle. Der Ort wurde zum 1. September 1971 nach Besigheim eingemeindet.

Wappen

Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Ottmarsheim zeigte in geteiltem und oben gespaltenem Schild oben vorne in Gold eine liegende schwarze Hirschstange, hinten den schwarzen Großbuchstaben A, unten in Rot ein goldenes Hifthorn an grüner Fessel. Der Großbuchstabe verweist auf die Schreibweise Autmaresheim, unter der der Ort 766 zum ersten Mal erwähnt wurde.

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche St. Hippolyt ist eine spätgotische Westturmkirche, die 1502 im Wesentlichen vollendet wurde. Innen an den Wänden und der Decke im Hauptschiff befindet sich barocker Stuck aus den Jahren 1748–1759. Die Orgelempore zeigt künstlerisch wertvolle barocke Brüstungsbilder. Der Chor hingegen zeigt ein gotisches Netzrippengewölbe.

Im Ort gibt es ein in den 1980er Jahren renoviertes kleines Rathaus von 1765. Im Rathaus hat sich die Zelle des Ortsgefängnisses erhalten. Im Obergeschoss ist außerdem eine Heimatstube eingerichtet.

Persönlichkeiten

Ehrenbürgerurkunde für Karl Luithle, 1935

Söhne und Töchter der Stadt

  • Christian Friedrich Hermann (* 16. Januar 1825; † 6. April 1891), äußerst fortschrittlicher Landwirt, besonders bekannt geworden durch ein neues System im Hopfenanbau, die nach ihm benannten Hermannschen Drahtanlagen. Für seine Verdienste vielfach ausgezeichnet, u. a. 1870 mit der silbernen landwirtschaftlichen Medaille der Württembergischen Centralstelle für die Landwirtschaft. Sein musterhaft geführter Betrieb wurde seinerzeit auch Klein-Hohenheim genannt.

Ehrenbürger

  • Heinrich Härlin aus Ludwigsburg († 12. Februar 1921), Jagdpächter, Stifter der ersten Ottmarsheimer Kinderschule, Ehrenbürger seit 12. Februar 1903
  • Christian Hekel aus Ottmarsheim (* 12. August 1840; † 22. Mai 1931), Gemeinderat und Stellvertreter des Bürgermeisters, Waldmeister, Fleischbeschauer, Rechner der Darlehenskasse, Ortssteuerbeamter, Ehrenbürger seit 12. August 1930
  • Karl Luithle aus Ottmarsheim (* 10. Juni 1870; † 24. März 1957), Gerber, Ladenbesitzer, Gemeindepfleger, Ehrenbürger seit 21. November 1935

Literatur

  • 1250 Jahre Ottmarsheim. Beiträge zur Ortsgeschichte. Besigheim 2016
  • Ottmarsheim. In: Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Marbach (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 48). H. Lindemann, Stuttgart 1866, S. 272–276 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks

Commons: Ottmarsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise