Otto Franzius

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Otto Franzius (* 30. Mai 1877 in Bremen; † 29. März 1936 in Hannover) war ein deutscher Bauingenieur für Wasserbau und 1933 bis 1934 Rektor der Technischen Hochschule Hannover.

Leben

Otto Franzius war ein Nachkomme des fürstlich ostfriesischen Kanzellisten und Registrators Jan Niklas Franzius am Hof in Aurich um 1720. Sein Urgroßvater war der erste ostfriesische Baudirektor Jan Niklas Franzius, seit 1815 in preußischen und dann in hannoverschen Diensten. Sein Großvater war der Amtmann von Fürstenau Carl Egbert Franzius. Er war der zweite Sohn des Bremer Versicherungsdirektors Carl August Franzius und seiner Ehefrau Clara, geb. Streckfuß. Brüder seines Vaters waren Ludwig Franzius[1] und Georg Franzius. Seine Mutter, wie auch Georg Franzius Ehefrau, waren Enkelinnen des preußischen Staatsrats Streckfuß. Eine dritte Schwester Streckfuß war mit Carl Franzius, einem Sohn Ludwig Franzius' verheiratet, der als Schiffbauingenieur in Kiel auf der Germania-Werft Kriegsschiffe baute.

Otto Franzius heiratete 1905 Thekla Grahlmann aus einer ostfriesischen Familie in Ostiem, mit der er vier Kinder hatte. 1926 erwarb er die Villa in der Güntherstraße 9 in Hannover, eine Lage die für ihn die Planung des Maschsees interessant machte.

Im März 1936 unterzog sich Otto Franzius während seiner Arbeit in Berlin als Gutachter im Prozess zum Einsturz der Baugrube der S-Bahn Line einer Mandelperation, in deren Folge er an Komplikationen starb. In seinem Arierfragebogen für Berufsbeamte von 1936 gab er "Konfuzianer" als Religion an. Dieses philosophische Glaubensbekenntnis beruhte auf der engen Freundschaft und dem tiefen Eindruck, den die Persönlichkeit des chinesischen Wasserbaudirektors Li Yizhi und die Architektur des Futse Miau (Konfuzius Tempel) in Nanjing auf ihn machte.

Wasserbau

Franzius studierte an der TH Berlin, München und Dresden unter anderem bei Hubert Engels, der wiederum früher für seinen Onkel Ludwig gearbeitet hatte.

Für seinen Entwurf einer Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal bei Brunsbüttel erhielt er 1903 den Schinkelpreis. 1904 wurde er preußischer Regierungsbaumeister des Wasserbaufaches bei der Wasserbau-Inspektion Rathenow. Anfang 1906 wechselte er zur Kaiserlichen Werft Kiel, wo er 1907 zum Marinehafenbaumeister ernannt wurde. Zwischen 1906 und 1909 unternahm er im Auftrag der Reichsregierung wissenschaftliche Erkundungsreisen in die Niederlande, nach England und Schottland, an die Häfen der amerikanischen Ostküste und an den Panamakanal.

Ab 1909 arbeitete er als Assistent an der TH Berlin. Nach dem Tod seiner beiden Onkel Ludwig und Georg übernahm er für den Springer Verlag die Modernisierung des Handbuches der Ingenieurwissenschaften für die Gebiete Grundbau und Verkehrswasserbau. Vom 1. April 1913 an war er Staatsbaurat in seiner Geburtsstadt Bremen, bis er zum 1. November des Jahres einen Ruf als ordentlicher Professor für Wasserbau an die TH Hannover erhielt. Für sein Fach gründete er die Versuchsanstalt für Grund- und Wasserbau (nach seinem Tod in Franzius-Institut umbenannt). Neben seinen internationalen Hafenbauprojekten plante sein Institut den Talsperrenbau für die Harzwasserwerke[2] zur Wasserversorgung seiner Heimatstadt Bremen und baute die Steinbachtalsperre in der Eiffel für den Zweckverband der Wasserwirtschaft in Euskirchen.

Vom Mai 1933 bis Februar 1934[3] war er Rektor der TH Hannover, ein Amt, das ihm wegen seiner persönlichen Bekanntschaften mit vielen Größen der Partei und Führung der NSDAP wie Adolf Hitler, Erich Ludendorff, Kriebel und Graf zu Reventlow, sowie insbesondere zu seinem Nachbarn Rust in Hannover-Waldhausen zufiel. Franzius wurde zur Inszenierung seiner Wahl als erster nationalsozialistischer Rektor im Mai 1933 in die NSDAP rückwirkend zum 1. Januar 1929 aufgenommen (Mitgliedsnummer 114.614).[4] Von Seiten der Hochschule war seine Wahl als Schutz vor der radikalen Studenten- und Dozentenschaft gedacht, während die Partei ihn als Türöffner zur bürgerlich-technischen Intelligenz brauchte.

Als Rektor, der ab 1933 nur noch als ausführendes Organ des Ministers und lokaler Führer der TH fungierte, hatte er aufgrund der Erlasse des Ministers Rust die Streichung von Gustav Noske als Ehrenbürger der Technischen Hochschule Hannover, die Relegation des Studenten Kurt Otto aus politischen Gründen sowie letztlich auch der Vertreibung des Honorarprofessors Hugo Kulka von der Hochschule aus rassistischen Gründen mitzuverantworten[5]. Auch gehörte er – wie alle professoralen Kollegen der TH Hannover – zu den Unterzeichnern des Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler im November 1933. Seine persönliche Remonstration Im Februar 1934 im Ministerium in Berlin bei seinem Nachbarn, Vorgesetzten und Führer Rust gegen den Einfluss der Parteiorganisationen auf die Hochschulführung endete in einer Demütigung durch Rust, die er mit einem in Berlin aufgenommenen Photo mit der Bemerkung "der verärgerte Rektor der TH" dokumentierte. Danach trat er unter Vorwand vom Rektorat zurück um sich wieder ganz seinen wissenschaftlichen Projekten, insbesondere der Zusammenarbeit mit der chinesischen Wasserstraßenverwaltung, der Maschseeplanung und dem Talsperrenbau im Harz, Thüringer Wald und Eifel zu widmen.

1935 äußerte er sich gegenüber Karl von Terzaghi, der ihn zu Weihnachten besuchte, jedoch negativ zu Hitler und hielt aufgrund der Aufrüstungspolitik einen Krieg mit der Sowjetunion für unvermeidlich.[6] Das Gespräch war mit ein Grund dafür, dass Terzaghi ein Angebot von Fritz Todt für eine Professur in Deutschland ausschlug. In seinen persönlichen Tagebüchern stellte er sich als nüchternen, skeptischen Technokraten dar, dem es um den Fortschritt der Menschheit ging, wobei die Regierungsform ein nebensächliches Ärgernis ist. 1935 gibt er in seinen Notizen seiner Enttäuschung darüber Ausdruck, dass von Hitler eine moralische Erneuerung des deutschen Volkes mit Beseitigung der Kirche etwa im Sinne des Konfuzianismus nicht erfolgt sei. Ausführliche Gespräche über Volk, Moral und christliche Kirche führte er mit seinem Freund, dem Kieler Marinepfarrer a. D. Hans Weicker, deren Ergebnisse er für einen Vortrag über den nationalsozialistischen Staat vor Studenten festgehalten hat.

Durch eine technische Lösung prägte Otto Franzius bis heute das Stadtbild von Hannover: Im September 1925 beauftragte der neu gewählte Oberbürgermeister Arthur Menge Franzius, gemeinsam mit dem Stadtbauamt ein Projekt über den Bau eines Maschsees auszuarbeiten – eine Projektidee, die bereits kurz nach der Jahrhundertwende aufkam. Franzius zeichnete für den wasserbaulichen und wasserwirtschaftlichen Teil verantwortlich, das Stadtbauamt unter der Leitung von Karl Elkart für den städtebaulichen. Im Januar 1926 bewilligte der Magistrat der Stadt 14.000 Mark, um Dichtungsversuche zu unternehmen. Diese waren notwendig, weil das Projekt erstmals den Gedanken aufbrachte, den See nicht in die Masch einzugraben und von der durchfließenden Leine zu speisen. Vielmehr sollte der Maschsee schüsselartig auf die Masch und damit über den Pegel der Leine gebaut und durch ein Pumpwerk gespeist werden. Dadurch wurde auch das Problem einer drohenden Verschlammung des Sees durch im Flusswasser mitgeführte Schwebstoffe gelöst.[7] Damit schuf Otto Franzius letztlich den Entwurf, der sich als tragfähig und finanzierbar erwies,[8] auch wenn der erste Spatenstich erst am 21. März 1934 erfolgte und der See am 21. Mai 1936 einige Monate nach Franzius Tod eingeweiht wurde. Großen Einfluss auf die Gestaltung von Maschsee und Maschpark hatten seine Erfahrungen in China, wo er die weltberühmten Seeanlagen mit ihren Tempeln, Mauern und Bogenbrücken z. B. am Westsee bei Hangzhou und in Beijing besuchte.

China

Im November 1929 reiste Franzius auf Einladung von Li Yizhi, dem Präsidenten der TH Nanjing (Hehai Ingenieursschule) und Direktor der Huai-Wasserbau-Kommission der chinesischen Nationalregierung in Nanjing, für sieben Monate nach China. Li hatte vor der Revolution 1911 in Danzig Mathematik und danach bei Engels an der TH Dresden Wasserbau studiert und kannte Franzius seit 1919. Li's Neffe Li Fudu studierte bei Franzius in Hannover und diente ihm in China als Übersetzer und Assistent. Ursprünglich sollte Engels diese Aufgabe übernehmen, konnte die Reise aber aus Altersgründen nicht mehr wagen.

Über die Chinareise verfasste er ein Tagebuch in Briefen, um seine Familie über seine Aktivitäten zu unterrichten und – wie sein Vorbild Ludwig Franzius – seinen Kindern und Enkeln eine genaues Profil seiner Persönlichkeit zu hinterlassen.

Zwischen November 1929 und Mai 1930 betreute Franzius die von Li Yizhi theoretisch ausgebildeten etwa 30 Ingenieure der Huai Kommission in Tsingkiang pu (Huai'an) an Huai he und Kaiserkanal erarbeitete mit ihnen die Pläne für die Ableitung der Huai Hochwasser über den Kaiserkanal in den Yangtse, vermittelte den jungen chinesischen Ingenieure Stand und Praxis der amerikanischen und europäischen Technik in Wasserbau und Elektrifizierung und begann mit Li Pläne für die Regulierung des Yellow River zu entwickeln. In einem persönlichen Vortrag überzeugte er den Staatspräsidenten Chiang Kai-shek von der Bedeutung der Regulierung der Flüsse für Chinas Zukunft und forderte Investitionen in die Forschung zur Simulation des Sedimenttransports in Flussmodellen für den Gelben Fluss, den Huai He und den Kaiserkanal.[9]

Während einer durch Bürgerkriegsunruhen erzwungenen Arbeitspause, in der die beiden Li und Franzius sich in Nanjing in Sicherheit brachten, wurde er in den Kreis der deutschen Militärberater der Kuomintang Nationalregierung aufgenommen und lernte dort deren Leiter Oberst Kriebel, den militärischen Organisator des Putschversuchs der NSDAP 1923 in München kennen. Mit Kriebel und anderen eher Hitler-kritischen Repräsentanten des NS-Staates mit China-Erfahrung plädierte er später während der NS-Diktatur für ein Zusammengehen des Deutschen Reiches mit China. Diese Gruppe verlor aber gegen Ribbentrop, der den Antikominternpakt mit Japan durchsetzte und damit die Katastrophe des Japanischen Einfalls in China 1937 ermöglichte, die im Massaker von Nanjing 1937 ihren Höhepunkt fand.

Mitgliedschaften

1933 wurde Franzius Gründungspräsident des Rotary-Clubs Hannover.

1934 wurde er in die Abteilung Wasserrecht der Akademie für Deutsches Recht berufen.[10]

Franzius war seit 1914 Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Bodenmechanik (Degebo) gehörte er seit 1928 an.[10]

Auszeichnungen

  • 1931: Ehrendoktor zum Dr.-Ing. E. h. auf Vorschlag der Abteilung Bauingenieurwesen der TU Braunschweig[11]
  • 1903: Schinkelpreis in der Kategorie Wasserbau für den Entwurf zu einer Schwebefähre über den Kaiser-Wilhelm-Kanal[12][13]
  • Benennung des Franziuswegs in Hannover-Nordstadt nahe der Universität
  • 2008: Benennung der Otto-Franzius-Straße in Hildesheim für seinen Vorschlag von 1918, die Trasse des Mittellandkanals so zu führen, dass Hildesheim durch einen Stichkanal angeschlossen werden konnte.[14]

Heutige Bewertung: Umdeutung Franziusweg

2014 berief die Stadt Hannover einen Beirat aus Fachleuten zur Überprüfung, ob es bei Personen als Namensgeber für Straßen „eine aktive Mitwirkung im Nazi-Regime oder schwerwiegende persönliche Handlungen gegen die Menschlichkeit gegeben hat“. Er regte die Umbenennung der nach Franzius benannten Straße an. Franzius habe als Verfechter der Nazi-Ideologie die Entlassung von missliebigen Personen aus der Universität betrieben:[15][16]

1957 war in der Nordstadt von Hannover der Franziusweg angelegt worden, der seinerzeit „nach dem Gründer der Versuchsanstalt für Wasserbau“, Otto Franzius benannt wurde.[17] Aufgrund der NS-Vergangenheit des Namensgebers wurden um die Wende zum Jahr 2018 die Anwohner der Straße angeschrieben, die mehrheitlich für eine Umdeutung des Straßennamens und für Ludwig Franzius abstimmten: Der Stadtbezirksrat bestimmte daraufhin einstimmig, auf die neue Bedeutung des Straßennamens durch eine gesonderte Legendentafel am Straßenschild hinzuweisen.[18]

Schriften (Auswahl)

  • Gemeinsam mit dem Marine-Hafenbaumeister Heinrich Mönch publizierte Franzius um 1905 eine Darstellung Der Bau der neuen Trockendocks auf der kaiserlichen Werft in Kiel.[19]
  • Entwurf für eine Schiffbarmachung der Leine von Hannover bis Northeim: Im Auftrag des Vereins für die Leineschiffahrt. Göhmann, Hannover 1919.
  • mit Hermann Proetel: Der wasserwirtschaftliche Ausbau der Rur (Roer) in der Nord-Eifel. Hamel, Düren-Rheinland 1927.
  • Der Grundbau. Unter Benützung einer ersten Bearbeitung von O. Richter. Springer, Berlin 1927.
  • mit Wilhelm Buchholz und Karl Heinze: Die Wasserwege Niedersachsens. Hannover 1930.
  • Der Huangho und seine Regelung. Teil 1. In: Die Bautechnik. 9 (12. Juni 1931), Heft 26, S. 397–404.
  • Der Huangho und seine Regelung. Teil 2. In: Die Bautechnik. 9 (10. Juli 1931), Heft 30, S. 450–455.
  • Die Regelung des Hwai Ho, des Kaiserkanals usw. In: Die Bautechnik. 11 (19. September 1933), Heft 40, S. 568–578.
  • Hochwasserkatastrophe in China. VDI Nachrichten´Jg. 11, Nr. 38 (23. September 1931)
  • Die Rückkehr zur Landeskultur. Sonderabdruck aus der Monatsschrift Volk und Reich. 1933, Heft 8, S. 690–699.
  • Gutachten über die Peiner Kastenspundwand. Ilseder Hütte, Abt. Peiner Walzwerk, 1933.
  • Nationalsozialismus, eine Weltanschauung? In: Hannoversche Hochschulblätter. (März 1934) Nr. 6, S. 77–78.
  • Der Verkehrswasserbau: Ein Wasserbau-Handbuch für Studium und Praxis. Springer, Berlin 1927, in englischer Übersetzung Waterway Engineering. Cambridge 1936.
  • Ostasien-Weltreise 1929-30 Typoskript Familienarchiv Georgia+Roland Franzius

Literatur

  • Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover, 1831–1931. Bibliothek der Technischen Hochschule, Hannover 1931, S. 77.
  • Alfred Steck: Nachruf auf Professor Otto Franzius. In: Bautechnik. Jg. 14, Heft 19, Mai 1936, ISSN 0005-6820, S. 263–264.
  • Eduard Hünerberg: Nachgelassene Sammlung Prof. Otto Franzius, Hannover. Eine beachtliche Ostasien-Sammlung. Kunstauktionshaus Hünerberg, Braunschweig 1963 (Auktionskatalog).
  • Helmut Weihsmann: Bauen unterm Hakenkreuz. Architektur des Untergangs. Promedia, Wien 1998, ISBN 3-85371-113-8, S. 507.
  • Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 120.
  • Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik. Synchron – Wissenschaftsverlag der Autoren, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8 (Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. 6).
  • Susanne Kuss: Der Völkerbund und China. Technische Kooperation und deutsche Berater 1928–34. LIT, Münster u. a. 2005, ISBN 3-8258-8391-4 (Berliner China-Studien. 45; zugleich: Dissertation, Universität Freiburg 1998).
  • Michael Jung: Professoren für die Partei. In: Universität Hannover. Festschrift zum 175-jährigen Bestehen der Universität Hannover. Band 1. Hildesheim 2006.
  • Michael Jung: Voll Begeisterung schlagen unsere Herzen zum Führer. Die Technische Hochschule Hannover und ihre Professoren im Nationalsozialismus. BOD, Norderstedt 2013, ISBN 978-3-8482-6451-3, S. 55, 57f., 91, 115–125, 214–220, 242, 256.
  • Michele Barricelli, Holger Butenschön, Michael Jung, Jörg-Detlef Kühne, Lars Nebelung, Joachim Perels: Nationalsozialistische Unrechtsmaßnahmen an der Technischen Hochschule Hannover. Beeinträchtigungen und Begünstigungen von 1933 bis 1945. Hrsg. vom Präsidium der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2016, ISBN 978-3-7319-0429-8, passim; vollständig als PDF-Dokument

Franzius-Institut der Leibniz Universität Hannover

„Franzius-Institut“ an der Nienburger Straße in Hannover

Otto Franzius errichtete 1914 das Institut für Grund- und Wasserbau am Lehrstuhl gleichen Namens. Mit dem Einzug in die heute denkmalgeschützten Neubauten nach Plänen von Franz Erich Kassbaum wurde das Institut 1927 in Hannoversche Versuchsanstalt für Grund- und Wasserbau umbenannt. Seit 1936 trägt es die zusätzliche Bezeichnung „Franzius-Institut“, seit 1972 heißt es „Franzius-Institut für Wasserbau und Küsteningenieurwesen“. Lehrstuhlinhaber war unter anderen Walter Hensen. In den 2000er Jahren gab die Universität dem Institut den Namen „Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen“ und verwendet auf ihrer Internetseite die Kurzbezeichnung „Franzius-Institut“.[20] 2016 wurde es offiziell nach Ludwig Franzius umbenannt, nachdem eine Kommission zu dem Schluss kam, dass Otto Franzius in die nationalsozialistische Hochschulpolitik verwickelt war.[21] Der neue Name ist Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Walter Sbrzesny: Franzius, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 377 (Digitalisat).
  2. Harzwasserwerke, Geschichte
  3. Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert – Online-Bibliographie: Otto Franzius abgerufen am 3. März 2010.
  4. Michael Jung: Voll Begeisterung schlagen unsere Herzen zum Führer. Die Technische Hochschule Hannover und ihre Professoren im Nationalsozialismus. S. 215–218.
  5. Michael Jung: Voll Begeisterung schlagen unsere Herzen zum Führer. Die Technische Hochschule Hannover und ihre Professoren im Nationalsozialismus. S. 57, 59, 115–125.
  6. Richard Goodman: Karl Terzaghi: The engineer as an artist. ASCE 1999, S. 154. Goodman wertete Terzaghis Tagebücher aus.
  7. Städtisches Presseamt Hannover (Hrsg.): Hannovers Maschsee. Zu seiner Eröffnung am 21. Mai 1936. Hannover 1936, S. 19.
  8. Der Maschsee. Landeshauptstadt Hannover, archiviert vom Original am 21. Mai 2009; abgerufen am 27. November 2015 (PDF, S. 7).
  9. Iwo Amelung: Der Gelbe Fluß in Deutschland. Chinesisch-deutsche Beziehungen auf dem Gebiet des Wasserbaus in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. In: Seminar für Sprache und Kultur Chinas der Universität Hamburg (Hrsg.): Oriens extremus: Zeitschrift für Sprache, Kunst und Kultur der Länder des Fernen Ostens. Band 38, Harrasowitz, Wiesbaden 1995, ISSN 0030-5197, S. 164f.
  10. a b Otto Franzius †. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 80, Nr. 18, 2. Mai 1936, S. 536.
  11. Ehrendoktoren 1900–1986 alphabetisch (Memento vom 26. Juni 2013 im Internet Archive) (PDF) abgerufen am 3. März 2010.
  12. 150 Jahre Schinkel-Wettbewerb. Preisgekrönte Ideen und Projekte. Wettbewerbssieger 1852–2006. (online).
  13. online (Memento des Originals vom 11. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yumpu.com
  14. Drei neue Straßen im Gewerbegebiet Münchewiese. Pressemeldung vom 19. Dezember 2008, abgerufen am 3. März 2010.
  15. Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 2. Oktober 2015, S. 18
  16. Diese zehn Straßen sollen umbenannt werden in: Onlineausgabe Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 2. Oktober 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015
  17. Helmut Zimmermann: Franziusweg, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 81
  18. nrs: Franziusweg: Name wird umgedeutet. In: Stadt-Anzeiger Nord (Beilage in den Madsack-Tageszeitungen Hannoversche Allgemeine Zeitung und Neue Presse) vom 1. Februar 2018, S. 4
  19. Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-Vereines, Band 57, 1905, S. 53; Vorschau über Google-Bücher
  20. Internetseite der Universität Hannover [1], abgerufen am 1. Oktober 2015
  21. Mitteilung Universität Hannover