Otto Georg zu Münster-Langelage

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Graf Otto Georg zu Münster-Langelage (* 18. November 1825 in Schandau; † 9. Februar 1893 in Blasewitz) war ein deutscher Kreishauptmann und Reichstagsabgeordneter.

Leben

Er wurde als zweiter Sohn des Königlich Sächsischen Kammerherrn und Kreisoberforstmeisters Hermann Adolf Ernst Graf zu Münster, Freiherr von Oër (1779–1838) und dessen Frau Marianne Charlotte von Metzsch-Reichenbach (1797–1869) geboren. Am 6. November 1866 heiratete er in Störmthal Mathilde Walpurgis Amalie von Watzdorf (* 1840), mit der er vier Kinder hatte.

1871 wurde er für den Wahlkreis Sachsen 23 (Plauen) für die Liberale Reichspartei in den Deutschen Reichstag gewählt. Er war Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Rochlitz und der Amtshauptmannschaft Plauen. Nach einer nur wenige Monate dauernden Amtszeit als Kreishauptmann von Zwickau wurde er im Oktober 1876 in Nachfolge von Léonçe Freiherr von Könneritz (1835–1890) Kreishauptmann von Leipzig. Als Königlich Sächsischer Wirklicher Geheimer Rat und Hausmarschall war er von 1876 bis 1887 in diesem Amt. Bei seinem Ausscheiden wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt. 1887 erhielt er von der Universität Leipzig den Ehrendoktortitel.[1]

Zwei heutige Straßen im Leipziger Stadtteil Reudnitz waren ursprünglich nach Otto Graf zu Münster, Freiherrn von Oer benannt: die seit 1887 bestehende »Münsterstraße« wurde im Jahr 1891 in die »Obere Münsterstraße« (heute: Albert-Schweitzer-Straße) und die »Untere Münsterstraße« (später: »Gelbkestraße«, heute: Kippenbergstraße) geteilt.

Graf zu Münster wurde 1847 Angehöriger der Leipziger Corps Guestphalia I und Misnia III.[2]

Literatur

  • Graf zu Münster-Langelage, Otto Georg, in: Georg Hirth (Hrsg.): Deutscher Parlaments-Almanach. 9. Ausgabe 9. Mai 1871. Verlag von Franz Duncker, Berlin 1871, S. 232 (Digitalisat)
  • Max Eschner: Leipzigs Denkmäler, Denksteine und Gedenktafeln. Otto Wigand, Leipzig 1910, S. 176.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Band 99, Justus Perthes, Gotha 1926, S. 380
  • Stadtarchiv Leipzig (Hrsg.): Lexikon Leipziger Straßennamen. Verlag im Wissenschaftszentrum, Leipzig 1995, S. 18, 79
  • Genealogisches Reichs- und Staatshandbuch auf das Jahr 1802, S. 648, Digitalisat, Grafen von Münster

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, abgerufen am 31. Oktober 2020 (Ordnung nach Graduierungsjahr).
  2. Kösener Korpslisten 1910, 148/5; 151/82.