Otto Janke

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Georg Carl Otto Janke (* 19. Dezember 1818 in Magdeburg; † 7. Dezember 1887 in Berlin[1]) war ein deutscher Verlagsbuchhändler in Berlin.

Leben

Louise von François bei Otto Janke

Der promovierte Philologe Janke war 1843 als Verlagsbuchhändler der Gründer des nach ihm benannten Verlag von Otto Janke mit Sitz in der Anhalterstraße 8 in Berlin-Kreuzberg, der sich hauptsächlich mit der Herausgabe von Werken der Belletristik des 19. Jahrhunderts einen Namen machte. Als Publikationsort von Romanen hatte sein Verlag im 19. Jahrhundert in Deutschland eine führende Stellung inne. Zu den dort verlegten Autoren gehörten: Willibald Alexis, Albert Emil Brachvogel, August Kühne (1829–1883) unter dem Pseudonym J. v. Dewall, Karl Gutzkow, George Hesekiel, Mór Jókai, Fanny Lewald, Wilhelm Raabe, Friedrich Spielhagen, Iwan Turgenew, Hans Wachenhusen.[2] Mit Joseph Victor von Scheffel geriet er über die Erstauflage des „Ekkehard“ (1855) in Streit, so dass er seine Verlagsrechte abtrat. Popularität erlangte Janke’s Collection belletristischer Romane zu wohlfeilen Preisen, die mehrere Hundert Bände umfasste. 1864 gründete Otto Janke die Deutsche Romanzeitung[3], die über Jahrzehnte bis zur Abgabe 1921 wichtiges Standbein des Verlages war.

Otto Janke war verheiratet mit Anna geb. Sello. Seine Söhne Gustav Janke (1849–1901) und Richard Janke (1852–1897) übernahmen 1885 den Verlag und bauten ihn weiter aus. Nach dem Tod von Gustav Janke führte dessen Frau Editha geb. Rhens den Verlag bis zur Übernahme durch ihren Sohn Erich Janke (* 1878) am 1. Januar 1903 fort. Der Verlag bestand in Berlin bis 1945.

Schriften

  • Mein Wirken als deutscher Verleger, 1843-68. Selbstverlag, Berlin 1868, OCLC 251481544.

Verlagskatalog

  • Verlags-Katalog von Otto Janke in Berlin. Enthaltend die Erscheinungen von 1843 bis Ende 1892. Ausgegeben Januar 1893. (Janke, Berlin 1893.)

Literatur

  • Karl Friedrich PfauJanke, Otto. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 631.
  • Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. 1. bis 6. Bd. Verlag der Buchdruckerei Franz Weber, Berlin (später: Verlag von Rudolf Schmidt, Eberswalde), 1902–1908. (online auf: zeno.org)
  • Gerhard Friesen (Hg.): „Es ist schwere Sache mit der Belletristik“. Karl Gutzkows Briefwechsel mit Otto Janke 1864–78. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens. Bd. XXII. Frankfurt a. M., 1981, S. 1–206.

Einzelnachweise

  1. Sterberegister Standesamt Berlin 2, Nr. 724/1887
  2. Liste nach ADB.
  3. Deutsche Romanzeitung (Digitalisat)

Weblinks

Commons: Otto Janke Verlag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien