Otto Mehlen

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Otto Mehlen (* 18. September 1807 in Neuendeich, Uetersen; † 27. Januar 1877 in Uetersen) war ein deutscher Kapitän und Grönlandfahrer.

Leben

Otto Mehlen war ein Uetersener „Original“ und fuhr von 1836 bis 1854 als Grönlandkommandeur von Hamburg aus zur See. Er kommandierte von 1836 bis 1838 die Brigg Hoffnung. Die Hoffnung war 68 Kommerzlast groß und trug die Flaggennummer 136. Sie wurde 1780 in Sonderburg gebaut und 1800 rekonstruiert. Als Grönlandfahrer hatte sie 38 bis 45 Mann Besatzung an Bord. Von 1831 bis 1837 war ihr Reeder Peter Heinrich Mohrmann, dem sie „allein und eigenthümlich“ gehörte. Von 1838 bis 1851 besaß Conrad E. Warnecke das Schiff. Von 1852 bis 1853 und von 1855 bis 1857 fuhr es für die „Grönlandsche A.G.“.

Von 1839 bis 1854 befehligte Mehlen das Schiff De(r) junge Conrad, ein Vollschiff von 158 Kommerzlasten. Es trug die Flaggennummer 188 und hatte 53 bis 62 Mann Besatzung an Bord. Das Schiff wurde 1826 gebaut und war zuerst eine dänische Fregatte. Von 1839 bis 1854 sandte die Reederei Warnecke das Schiff auf Walfang. Otto Mehlen nahm seinen Sohn Nikolaus schon als Schuljunge ab 1854 auf diesem Schiff mit ins Eismeer.

Otto Mehlen hatte einen Bruder (nach anderen Quellen einen Sohn) gleichen Namens gehabt, denn in verschiedenen Logbüchern taucht mehrmals ein zweiter Otto Mehlen von Uetersen auf, der 1835 als Steuermann auf dem Walfänger Aeolus fuhr und 1838 als Speckschneider auf der Hoffnung tätig war. Dieser zweite Otto Mehlen wurde später Kommandeur, denn das Journal des Walfängers Flora aus Elmshorn berichtet 1854 mehrmals: „13. May … wir sahen die beiden Mehlen.“„22. May … Es waten die beiden O. Mehlens hier am Bord.“

Siehe auch

Literatur

  • Die Grönlandfahrerfamilie Carl in „Schleswig-Holsteins Grönlandfahrt“ Seite 226/227 und Bildtafel XXI
  • An- und Abmusterungslisten, Passen-Protokoll. Handels-Marine der Nieder-Elbe 1846.
  • Handels-Marine der Elbe und Weser 1847. Verzeichnis der Hamburger. See-, Dampf- und Segel-Schiffe. Journale 1847/48
  • Wanda Oesau: Schleswig-Holsteins Grönlandfahrt auf Walfischfang und Robbenschlag vom 17.–19. Jahrhundert, Seite 232 (J.J. Augustin Glückstadt, Hamburg, New York 1937)
  • Hans Ferdinand Bubbe: Versuch einer Chronik der Stadt und des Klosters Uetersen - Teil V–VI, Seite 85 (Heydorn, Uetersen 1939)
  • Wanda Oesau: Hamburgs Grönlandfahrt auf Walfischfang und Robbenschlag vom 17.–19. Jahrhundert, Seite 146, 157, 174 und 227 (J. J. Augustin Glückstadt, Hamburg, New York 1955)
  • Lothar Mosler: Blickpunkt Uetersen, Geschichte und Geschichten 1234 bis 1984, Seite 56/57 (C.D.C. Heydorn, Uetersen 1995)
  • Marlen Sönnichsen: Die Pinnau – Von der Klappbrücke bis zur Drehbrücke in 21 Folgen Folge 4: Walfang und Tranbrennerei in Uetersener Nachrichten vom 15. November 2003
  • Joost C.A. Schokkenbroek Trying-out / An Anatomy of Dutch Whaling and Sealing in the Nineteenth Century, 1815–1885 Seite 133 (Aksant Academic Publishers, 2008) (en)