Otto Pünter

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Otto Pünter (* 4. April 1900 in Bern; † 13. Oktober 1988 ebenda) war ein Schweizer Journalist.

Leben

Pünter absolvierte nach seiner Matur eine kaufmännische Ausbildung in Neuenburg. Danach arbeitete er auch im Ausland als Kaufmann und Bankangestellter.

1927 wurde er Mitarbeiter der Presseagentur Res Publica und begann mit dem Aufbau des sozialdemokratischen Pressedienstes Insa. In den 1930er Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs organisierte er einen eigenen antifaschistischen Nachrichtendienst, der als Gruppe Pakbo mit dem Informations- und Widerstandsnetz von Sándor Radó zusammenarbeitete. Von Pünter wurden kriegswichtige Informationen auch an den britischen Nachrichtendienst weitergeleitet, darunter die Produktionsstandorte der V1- und V2-Raketen, was zur Bombardierung dieser Anlagen führte.

Sein Pressedienst lieferte von 1937 an auch militärisch relevante Informationen aus Italien an die republikanische Regierung in Spanien. Nachdem Radós drei leistungsstarke Kurzwellensender (Rote Drei) Ende 1943 zwangsweise abgeschaltet worden waren, leitete Pünter wichtige Informationen über Di Pao Chen Chu, Presseattaché an der chinesischen Gesandtschaft in Bern, über China an die Sowjetunion weiter.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Pünter Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Bundeshausjournalisten und von 1956 bis 1965 Presse- und Informationschef der Schweizerischen Rundfunkgesellschaft (SRG).

1975 wurde Pünter in West-Berlin für seine Verdienste mit der Hans-Bredow-Medaille ausgezeichnet.

Personen der „Roten Kapelle“

Schriften (Auswahl)

  • 1967: Der Anschluss fand nicht statt
  • 1978: Wie es war: Erinnerungen eines Journalisten 1919–1977

Literatur

  • Bernd Ruland: Die Augen Moskaus. Schweizer Verlagshaus: Zürich 1973
  • Peter Kamber: Geheime Agentin. BasisDruck: Berlin 2010, ISBN 978-3-86163-097-5. (Internet-Anhang, PDF-Datei; 4,2 MB)
  • Sándor Radó: Dora meldet ... Militärverlag der DDR: Berlin 1974

Weblinks