Otto von Gemmingen (1852–1892)

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Otto Franz Sigmund Karl von Gemmingen (* 15. Januar 1852 auf Schloss St. Gróth bei Steinamanger; † 27. März 1892 in Edéa in Kamerun) war großherzoglich hessischer Rittmeister. Er hatte das Kommando der Schutztruppen im deutschen Posten in Edéa im heutigen Kamerun, wo er 1892 an Tropenfieber verstarb. Eine Gedenktafel in der Sarolta-Kapelle in Fränkisch-Crumbach erinnert an ihn.

Leben

Blick in die Gruft der Sarolta-Kapelle in Fränkisch-Crumbach mit Sarkophag der Mutter und Gedenktafel für Otto von Gemmingen, Zeichnung um 1895

Er war ein Sohn des großherzoglich hessischen Kammerherrn Adolph von Gemmingen (1822–1902) und der Gräfin Sarolta Batthyány von Németh-Ujvár (1823–1892). Die Eltern waren in Fränkisch-Crumbach begütert, über die Mutter und weitere Verwandte bestanden jedoch auch Kontakte nach Ungarn. Otto wurde bis 1863 im Elternhaus erzogen, besuchte danach bis 1866 das Gymnasium in Feldkirch und bis 1869 ein Privatinstitut sowie die großherzogliche Realschule in Mainz. 1870 trat er als Avantageur in das 1. großherzoglich hessische Leibgarde-Chevauxlegers-Regiment ein. In der Schwadron seines Bruders Karl (1846–1923) nahm er am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. 1872 wurde er zum Secondeleutnant befördert, im selben Jahr wurde er vom hessischen Großherzog Ludwig III. mit dem Militärverdienstkreuz ausgezeichnet. 1876 erfolgte die Beförderung zum Regiments-Adjutant, 1890 zum Rittmeister. Als solcher kam er in das Posensche Ulanen-Regiment Nr. 10 Prinz August von Württemberg. 1891 wurde ihm das Kommando bei der Schutztruppe in Edéa in Deutsch-Westafrika angeboten. Er folgte dem Ruf, erkrankte aber bald an Tropenfieber, woran er im März 1892 verstarb. In der Heimat war unterdessen seine Mutter Sarolta im Januar 1892 verstorben und in Fränkisch-Crumbach beigesetzt worden. Der Vater ließ ihr im Schlosspark ein aufwändiges Mausoleum, die so genannte Sarolta-Kapelle, errichten, in dem zur Einweihung im Oktober 1892 auch eine Gedenktafel für Otto von Gemmingen angebracht wurde.

Literatur