Oxxxymiron

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Oxxxymiron (Berlin 2022)

Oxxxymiron (* 31. Januar 1985 in Leningrad; bürgerlicher Name Miron Janowitsch Fjodorow, russisch Мирон Янович Фёдоров) ist ein russischer Rapper und Filmdarsteller.

Biografie

Fjodorow wurde in Leningrad als Sohn russisch-jüdischer Eltern geboren. Im Alter von neun Jahren zog seine Familie mit ihm nach Essen. Fjodorow besuchte dort das Maria-Wächtler-Gymnasium. Im Jahr 2000 zog die Familie erneut um, diesmal nach Slough in der Nähe von London. 2008 schloss er sein Studium an der University of Oxford mit einem Abschluss in Englischer Literatur ab.[1]

Fjodorow trat bereits in London unter dem Pseudonym Oxxxymiron auf. Der musikalische Durchbruch gelang ihm in Sankt Petersburg, wo er bei Battle-Rap Wettbewerben auftrat.[2] Videos seiner Duelle im Battle-Rap erreichten inzwischen in der Summe über 100 Millionen Aufrufe. Einige Medien bezeichneten Oxxxymiron als „bekanntesten Battle-Rapper der Welt“.[3][4]

Oxxxymiron (Sankt Petersburg 2017)

Er ist ebenfalls politisch aktiv. Im Jahr 2019 rief er zum Protest gegen Wahlmanipulationen bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Russland auf. Er setzte sich außerdem für die Freilassung von Jegor Schukow ein.[5] Anfang 2021 wurde er in Sankt Petersburg bei Protesten gegen Wladimir Putin verhaftet.

Oxxxymiron äußerte sich zum russischen Überfall auf die Ukraine mit den Worten „Ich weiß, dass die meisten Menschen in Russland gegen diesen Krieg sind, und ich bin überzeugt: Je mehr Menschen ihre wirkliche Haltung dazu bekunden, desto schneller können wir dieses Grauen beenden.“[6] Seine in Russland geplanten Konzerte sagte er ab, stattdessen gab er außerhalb Russlands Benefizkonzerte unter dem Motto „Russians against war“; je ein Konzert in Istanbul, London und Berlin.[7][8] Für dieses Projekt wurde eigens eine Spenden-Website eingerichtet[9], alle dort gesammelten Gelder einschließlich der Einnahmen aus Ticketverkäufen sollten zu Gunsten ukrainischer Flüchtlinge gehen. Die Frage, ob er nach Russland zurückgekehrt sei, ließ er unbeantwortet. Später rief er zu Aktionen im Internet via Email auf. Im Internet könne alle blockiert, gelöscht und vom Staat eingeschränkt werden, aber die E-Meil sei „eine zu Unrecht vergessene Art der Kommunikation“ – denn Mails seien „so konservativ wie Birkenrindentexte und so zuverlässig wie das Nokia 3310“. Es sei nicht auf sofortige Befriedigung durch Likes aus, sondern könne ein hochwertiges Werkzeug sein zur Infiltration der Gesellschaft.[10]

Diskografie

Studioalben[11]

  • 2011 – „Вечный Жид“ (Ewiger Jude)
  • 2015 – „Горгород“ (Gorgorod)
  • 2021 – „Красота и уродство“ (Schönheit und Hässlichkeit)

Filmografie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The man who was raised in Slough and raps in Russia. 17. November 2012, abgerufen am 14. Mai 2022 (englisch).
  2. Alexandra Guzeva, RBTH: Russia's Eminem: Oxxxymiron brings Russian rap to the world. 24. März 2017, abgerufen am 15. Mai 2022 (englisch).
  3. Russischer Rapper Oxxxymiron wird bei Demonstrationen verhaftet – Warum Putin einen Kampf gegen Rap führt. 3. Februar 2021, abgerufen am 15. Mai 2022.
  4. Is the world’s biggest battle rapper now Oxxxymiron of Russia? In: The Source. 11. Februar 2018, abgerufen am 15. Mai 2022 (englisch).
  5. Мосгорсуд отказался от денег Оксимирона и оставил студента Егора Жукова под арестом. Abgerufen am 15. Mai 2022 (russisch).
  6. Gerrit Schlaf: Es ist Krieg. Was tut die Kultur? In: Die Zeit. 10. März 2022, S. 53 (zeit.de).
  7. Ivan Nechepurenko: A Russian Rapper Brings His Banned Antiwar Message to Istanbul. In: The New York Times. 17. März 2022, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 10. Mai 2022]).
  8. Fette Beats für den russisch-ukrainischen Frieden. Abgerufen am 10. Mai 2022.
  9. Russians Against War, abgerufen am 15. Mai 2022
  10. «Страшный сон для доносчика и цензора». Оксимирон запустил почтовую рассылку под названием «Онлифанс», Meduza, 15. September 2022
  11. Oxxxymiron discography - RYM/Sonemic. Abgerufen am 14. Mai 2022 (englisch).