P6-Bajonett
Das P6-Bajonett (auch K6 Bajonett) ist ein Objektivanschluss, der Anfang der 1950er Jahre von der Firma VEB Kamera-Werke Niedersedlitz für die Mittelformatkamera „Praktisix“ entwickelt worden ist. Es handelt sich nicht um eine offizielle Bezeichnung, sondern um eine in der Anwenderschaft gebräuchliche Bezeichnung. Das Auflagemaß beträgt 74,1 mm.
Das Bajonett ist ein so genanntes Steck- oder Klemmbajonett. Erst werden die Objektive in einer festgelegten Stellung in den Kamera-seitige Teil des Bajonetts, der aus einem Klemmring besteht, eingeführt. Die Stellung ist durch eine Kamera-seitige Kerbe im Anschluss und eine passende Schraube am Objektiv-seitigen Endes des Bajonetts definiert. Das Objektiv wird durch eine leichte Drehung des Klemmrings arretiert. Bei dieser Art des Anschlusses wird daher das Objektiv nicht gedreht.
Die Kameras, die den P6-Anschluss verwenden, sind
- Praktisix,
- Pentacon Six (TL)
- Exakta 66,
- Kiev 6C,
- Kiev 60,
- Kiev 88CM,
- Kiev 90 und
- Hartblei- und Araxfoto-Modelle.
Sowohl die Exakta 66 wie die nur in sehr kleiner Stückzahl gebaute Kiev 90 besitzen erweitertes, jedoch abwärtskompatibles P6-Bajonett, das eine elektrische Übertragung von Blendeninformationen erlaubt.
Objektive wurden von Pentacon, Carl Zeiss Jena, Meyer-Optik, Schneider-Kreuznach, Kiev und anderen Firmen angeboten.
Die Dresdner Kleinbildkameras der Marken Praktina, Pentina, Altix und Exakta haben meist ebenfalls Bajonett-Anschlüsse, die aber schon allein wegen des kleineren Auflagemaßes und des kleineren Bildkreises nicht direkt kompatibel sind. Es werden jedoch Adapter von P6 auf viele gängige Objektiv-Anschlüsse angeboten.
Weblinks
- The Pentacon Six System (Englisch)
- Praktisix System (Jp/Eng/Deu/Rus)