PKP-Baureihe TKt48

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
PKP-Baureihe TKt48
PKP Tkt48-102, Jaslo.jpg
Nummerierung: TKt48-1 …-191
Anzahl: PKP: 191
Werklokomotiven: 18
Hersteller: Cegielski, Posen
Fablok, Chrzanów
Baujahr(e): 1950–1957
Achsformel: 1'D1'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 14.200 mm
Höhe: 4.480 mm
Fester Radstand: 1.700 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 150 m
Leermasse: 78 t
Dienstmasse: 98 t
Reibungsmasse: 67,25 t
Radsatzfahrmasse: 16,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Treibraddurchmesser: 1.450 mm
Laufraddurchmesser: 850 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 500 mm
Kolbenhub: 700 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 97
Strahlungsheizfläche: 15,5 m²
Rohrheizfläche: 58,5 m²
Überhitzerfläche: 49,1 m²
Verdampfungsheizfläche: 123 m²
Wasservorrat: 10 m²
Brennstoffvorrat: 6 t Kohle
Bremse: Westinghouse bzw. Knorr

Die PKP-Baureihe TKt48 war eine Tenderdampflokomotive der Polnischen Staatsbahn (PKP). Ursprünglich für den Einsatz im Vorstadtverkehr vorgesehen, kamen die Lokomotiven später vor allem vor Personen- und Güterzügen auf den Mittelgebirgsstrecken im Süden Polens zum Einsatz.

Geschichte

Projektiert wurde die Lokomotive ab 1948 im zentralen polnischen Konstruktionsbüro in Posen. Grundlage der Konstruktion waren nie umgesetzte Pläne für eine Baureihe 83 der DR, welche von den Linke-Hofmann-Werken in Breslau stammten. Geliefert wurden in den Jahren 1950–57 über 200 Lokomotiven von den polnischen Lokomotivfabriken Cegielski und Fablok, von denen 191 Stück zur PKP gelangten.

Für ihr ursprüngliches Einsatzgebiet im schnellen Vorstadtverkehr erwiesen sich die Lokomotiven wegen ihrer eher geringen Leistung als ungeeignet. Dank der relativ hohen Reibungsmasse waren die Lokomotiven jedoch ideal für den Betrieb auf den Mittelgebirgsstrecken. Auf den Strecken im Riesengebirge und im Vorland der Hohen Tatra bewährten sich die Lokomotiven als echte Universallokomotiven. Hinzu kommt, dass für diese Maschinen aufgrund der Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h in beide Fahrtrichtungen die Notwendigkeit des Drehens entfiel – ein großer Vorteil bei ihrem Einsatz gerade auf Nebenstrecken.

Die Lokomotiven waren noch bis Ende der 1980er Jahre in großen Stückzahlen im planmäßigen Einsatz. Erst mit der Stilllegung der meisten Nebenbahnen in Polen ab 1989 verloren die Lokomotiven ihr Einsatzgebiet, und sie wurden ausgemustert und verschrottet.

Die albanische Eisenbahn Hekurudha Shqiptare hatte Ende der 1950er Jahre sechs Lokomotiven erworben. Die „avullore“ waren bis 1986 im Einsatz. Anfangs zogen sie auf der Linie DurrësPeqin, der ersten Eisenbahnstrecke Albaniens, Personen- und Frachtzüge. Später wurden sie im Hafen Durrës und zum Betriebsbahnhof Shkozet für Rangieren von Frachtwagons eingesetzt.[1]

Museal erhalten blieben folgende Lokomotiven:

Konstruktive Merkmale

Rahmen, Kessel und Aufbauten der Lokomotive sind eine Schweißkonstruktion. Der Rahmen ist als Barrenrahmen ausgeführt. Ungewöhnlich ist das Aussehen des Führerhauses mit den abgeschrägten Stirnwänden und den kurzen Windleitblechen am Schornstein. Aufgrund dieses Aussehens ist diese Maschine gerade bei Eisenbahn(foto-)freunden bisweilen nicht unumstritten.

Bilder

Literatur

  • Zdenek Bauer: Dampflokomotiven, Verlag Slovart, Prag, 1985, ohne ISBN

Siehe auch

Weblinks

Commons: PKP class TKt48 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Lokomotiva „Tkt-48“, historia e objektit muzeal që do të përkujtojë ish-stacionin e trenit të Tiranës. In: Gazeta Mapo. 25. Juli 2018, abgerufen am 1. April 2019 (albanisch).