Padel-Tennis
Padel-Tennis, Pádel oder Paddle-Tennis (von engl. paddle; hier Paddel) sind vom Tennis abgeleitete Rückschlagspiele.
Dieser Artikel beschreibt in der Hauptsache das in Spanien und Südamerika weit verbreitete Spiel Pádel, er geht aber auch auf das ältere Paddle-Tennis und weitere Varianten ein. Pádel wird im Gegensatz zu den anderen Spielen nur im Doppel gespielt.[1]
Es gibt außer dem Pádel und Paddle-Tennis noch weitere Varianten in den USA, wie etwa die Ost- und Westküstenversion von Paddle-Tennis selbst, Platform-Tennis genannt. Weiterhin gibt es One-Wall und Four-Wall-Paddleball sowie eine Beach-Variante. Auch wenn der Einfluss von Tennis offensichtlich ist, gibt es auch Einflüsse von Spielen, die ihre Wurzeln in weitaus älteren Spielen haben, wie Jeu de Paume, Fronton oder im Baskenland Basque Pelota (Pelota Vasca).
Es handelt sich dabei um dem Tennis ähnliche, beziehungsweise davon abgeleitete Spiele, die auf kleineren Feldern mit kurzen Schlägern ohne Bespannung gespielt werden. Waren die Schläger früher aus Holz, bestehen sie heute mit wenigen Ausnahmen aus Kunststoff, der auch mit Kohlenstofffasern verstärkt sein kann. Die Spielfelder haben bis auf Ausnahmen die Spielfeldmarkierungen, die beim Tenniseinzelspiel Verwendung finden. Außerdem werden bei einigen Varianten die Wände der Spielbereichs- oder Spielfeldumrandung teilweise oder komplett den Regeln entsprechend mit einbezogen.
Name und Übersetzung
Die deutsche Übersetzung Padel-Tennis bezieht sich zuerst auf das ältere in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Episkopalpriester Frank Peer Beal in New York ins Leben gerufene Spiel Paddle-Tennis.
Der Ursprung des Namens Paddle-Tennis bezieht sich auf die Ähnlichkeit der früher hauptsächlich aus Holz gefertigten Schläger zu Kanu-Paddeln.
Der spanische Name Pádel des jüngeren und in der spanischsprachigen Welt populäreren Spiels ist die spanische Form des Wortes Paddle. Es wurde unter anderem auch zur besseren Unterscheidung zum in den USA gespielten Paddle-Tennis eingeführt. Des Weiteren werden Fremdwörter in die spanische Sprache seltener in ihrer ursprünglichen Form übernommen, zum größeren Teil folgt man der Regel, das Wort in Spanisch so zu schreiben, dass die ursprüngliche Aussprache im Spanischen weitestgehend erhalten bleibt.
Zur besseren Unterscheidung der beiden Spiele hat sich auch im Englischen die spanische Bezeichnung „Pádel“ neben „Paddle-Tennis“ etabliert.
Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen Spiele
Die Unterschiede bezüglich der Spielfeldgröße sind eher gering. Die Spielfeldmarkierungen entsprechen der im Tennis-Einzel verwendeten Spielfeldaufteilung, wobei beim Westküstenstil des Paddle-Tennis die Aufschlagsfelder mit einer weiteren Linie geteilt werden.
Die Hauptunterschiede findet man in der Einbeziehung der die Spielzone umgebenden Wände oder Zäune und deren Abstand zum eigentlichen Spielfeld. Während beim Paddle-Tennis ein Zaun, der nicht mit ins Spiel einbezogen wird, die Spielfläche umgibt, besteht die einschließende Umrandung beim Platform-Tennis aus festem Material, wie etwa Kunststoffglaswänden. Diese werden ganz ins Spiel mit einbezogen und sind wie die Zäune beim Paddle-Tennis in einem Abstand zum Spielfeld installiert. Die Bälle, mit denen Platform-Tennis gespielt wird, entsprechen eher denen vom Squash.
Beim Pádel sind die einschließenden Wände sowie Zaunanteile zugleich auch der äußere Spielfeldrand, wobei nur die Wände in das Spiel mit einbezogen werden können, nicht aber der Zaun.
Geschichte des Paddle-Tennis
Die Wurzeln des Paddle-Tennis liegen circa hundert Jahre zurück. Der Episkopalpriester Frank Peer Beal wird als Begründer des Paddle-Tennis genannt. Sein Anliegen war es, Freizeitaktivitäten für die Kinder des Viertels Lower-Manhattan zu schaffen. Er konnte die Stadt New York dazu bewegen, Spielfelder im Washington Square Park in Greenwich Village einzurichten, was im Jahr 1915 geschah. Das erste Turnier wurde 1922 ausgetragen und ein Jahr später wurde die „United States Paddle Tennis Association“ ins Leben gerufen. Im Jahr 1941 wurde Paddle-Tennis in nahezu 500 US-amerikanischen Städten gespielt.
Murray Geller, ein bekannter Spieler der 1940er und 1950er Jahre, modernisierte das Spiel, um es interessanter für Erwachsene zu machen. Geändert wurde unter anderem die Spielfeldgröße und die Einführung des Aufschlags von unten. Auch beim Pádel darf der Aufschlag nur als Unterhandschlag ausgeführt werden, wobei die Hüfthöhe als Grenze gilt, ähnlich zum Badminton.
Die Grundmaße des Paddle-Tennis-Spielfeldes sind 50 auf 20 Fuß, entsprechend ca. 16,5 auf 6,5 Meter. Die Schläger sind solide ohne Bespannung, früher zumeist aus Holz, heute zumeist aus Kunststoffmaterialien, wobei sich Paddle-Schläger eher an die alten Holzschläger anlehnen. Pádel-Schläger dagegen haben ein stärkeres Profil. Die Maße der Paddle-Schläger sind limitiert auf 18" Zoll in der Länge und 9,5" Zoll in der Breite, das entspricht ca. 46 cm in der Länge und 24 cm in der Breite.
Geschichte des Pádel
Enrique Corcuera aus Mexiko wird als Begründer des Pádel genannt. Ende der 1960er Jahre baute er, an der gegenüberliegenden Stirnseite eines kleinen an der Wand seines Hauses anliegenden Tennisfeldes, eine ca. drei Meter hohe Wand und schloss beide Spielfeldseiten mit einem Maschendrahtzaun ab. Es wurden wie beim Paddle-Tennis Schläger aus Holz verwendet, die in diesem Sport schon seit geraumer Zeit durch Schläger aus Kunststoffmaterialien verdrängt wurden.
Bei einem Besuch wurde sein Freund Alfonso Hohenlohe aus Spanien 1974 durch den Enthusiasmus von Enrique Corcuera für das neue Spiel begeistert. Er brachte es nicht nur mit zurück nach Spanien, sondern arbeitete auch weiter an Details des Regelwerks und des Spielfeldes. Schon bald darauf wurden die ersten beiden Spielfelder in Marbella gebaut. Das Spiel wurde in recht kurzer Zeit gut aufgenommen. Der Tennisspieler Manolo Santana begann Turniere zu organisieren und das Spiel bekannt zu machen. Pádel breitete sich im weiteren schnell an der gesamten Costa del Sol aus.
Nur ein Jahr später, 1975, begeisterte das Spiel Alfonso Hohenlohes argentinischen Freund Julio Menditeguy und die ihn begleitenden Spieler der argentinischen Polo-Mannschaft, die in Marbella zu Besuch waren. Sie nahmen die Idee mit nach Argentinien, wo Pádel einen ungeahnten Erfolg hatte und zum zweitbeliebtesten Sport des Landes wurde.
Pádel breitete sich weiterhin in Süd- und Mittelamerika mit verschieden starkem Erfolg aus und erreichte auch die USA und Kanada. Am stärksten hat sich Pádel in den Ländern Spanien, Argentinien und Brasilien entwickelt. In den 1990er Jahren waren Spanien, Frankreich, Italien, Österreich und Belgien, später auch die Schweiz, die europäischen Länder, die an den Welt- und Europameisterschaften teilnahmen.
Pádel wird, im Gegensatz zu den anderen erwähnten Spielen, nur im Doppel gespielt. Weltmeisterschaften werden seit 1992 alle zwei Jahre ausgetragen und seit 2005 wurde eine Pro-Tour nach dem Vorbild der ATP World Tour im Tennis etabliert. Bislang wurde der Sport aufgrund seiner historischen Entwicklung hauptsächlich von Spielern aus Spanien, Argentinien und Mexiko dominiert.
Das Pádel-Spiel
Pádelschläger und -bälle
Schläger
Die Schläger sind solide ohne Bespannung. Die Konstruktion besteht zumeist aus Schaumstoff als Kern mit einer stabilen glatten Kunststoffhaut verschiedener Stärke, die bei höherwertigen Schlägern oft auch mit Kohlenstofffasern in mehr oder weniger großen Anteilen verstärkt ist. Preise für Schläger beginnen bei ca. 20 Euro und reichen bis zu 400 Euro.
Einige Tennisschlägerhersteller bieten auch Pádel-Schläger an, des Weiteren gibt es jüngere Firmen, die mit diesem Sport und seinem Erfolg gewachsen sind.
Die Schläger müssen die Maximalmaße von 45,5 cm in der Länge, 26 cm in der Breite sowie 38 mm Stärke einhalten. Die Schlagfläche sollte eine Länge von 30 cm und eine Breite von 26 cm nicht überschreiten. Generell sollte sie plan sein, die Oberflächenstruktur im Speziellen kann glatt oder aufgeraut sein.
Im Bereich der zentralen Schlagfläche kann der Schläger eine nicht limitierte Anzahl von Löchern mit einem Durchmesser zwischen 9 und 13 mm haben. Im Randbereich von 4 cm, gemessen von der Umrandung aus, können Löcher von einfacher runder oder länglicher Form mit größeren als den vorab genannten Maßen in der Konstruktion verwendet werden, mit dem Vorbehalt, dass sie normales Spiel erlauben.
Der Rahmen und Griff sollten frei von Erweiterungen sein, solange es sich nicht um konstruktive Maßnahmen handelt, die in vernünftigen Maßen gehalten, der Verbesserung der Abnutzung, Verringerung der Vibrationen und Verbesserung der Gewichtsverteilung dienen.
Am Griffende muss zur Verhütung von Unfällen ein Riemen oder eine Kordel für das Handgelenk angebracht sein, deren maximale Länge sollte 35 cm sein (falls das Herumrutschen des Riemens, bzw. der Kordel stört, hilft Abkleben mit Klebeband, um dadurch die eigentliche Schlaufe etwas zu verkleinern).
Bälle
Die Bälle haben die gleiche Größe wie Tennisbälle, aber einen etwas geringeren Luftdruck, so dass sie etwas langsamer sind. Die Bälle sind somit kaum zu unterscheiden von Tennisbällen. Die bekannten Tennisausstatter haben zumeist Pádel-Bälle im Angebot.
Die Produzenten zeigen meist an, dass die Bälle von der F.E.P. (Federación Español de Pádel) anerkannt sind, da diese in offiziellen Wettbewerben verwendet werden können.
Der Ball aus Gummi soll eine gleichmäßige Kugelform besitzen und eine einheitliche Farbe haben, entweder Gelb oder Weiß. Der Durchmesser sollte im Mittel zwischen 6,35 und 6,67 cm liegen und sein Gewicht zwischen 56,0 und 59,4 Gramm. Er sollte, fallengelassen aus einer Höhe von 2,54 m, beim Abspringen von einer harten Oberfläche wieder eine Höhe von 135 bis 145 cm erreichen. Der Innendruck des Balles sollte zwischen 4,6 und 5,2 kg pro 2,54 cm² liegen. Wenn in größeren Höhen ab 1290 Meter über Meeresspiegel gespielt wird, sollte der verwendete Ball eine Absprunghöhe von mehr als 121,92 cm und weniger als 135 cm erreichen.
Spielfeld
Die relativ kleinen Abmessungen des Spielfeldes und die haltbaren Materialien, die bei der Konstruktion eingesetzt werden können, machen eine relativ günstige Konstruktion auch in Städten auf kleinem Raum möglich. In Madrid findet man zum Beispiel in vielen Wohnsiedlungen Spielfelder und die allermeisten Sportzentren der Kommune sowie kommerzielle Fitness- bzw. Sportcenter bieten Pádel-Felder zum Mieten an.
Der Grundriss des Spielfeldes ist ein Rechteck von 20 auf 10 Metern mit einer Toleranz von 0,5 %.
An den Stirnseiten schließt eine Mauer das Spielfeld U-förmig ein, wobei die Mauer an den Stirnseiten sowie die ersten beiden Meter an den Längsseiten entlang eine Höhe von drei Metern hat und sich die Höhe für die weiteren zwei Meter Mauer entlang des Spielfeldrandes auf zwei Meter verringert. Das Material der Mauerteile sollte ein gleichförmiges Abprallen des Balles ermöglichen, da dieser Teil der Spielfeldumrandung zur Spielfläche gehört. Die freigebliebenen Teile der Spielfeldseiten werden mit Maschendrahtzaun oder Drahtgitter mit einer Mindesthöhe von drei Metern geschlossen. Des Weiteren wird auf den Mauerteilen, die eine Höhe von drei Metern haben, ebenfalls ein Maschendrahtzaun oder Drahtgitter von ein Meter Höhe angebracht. In einer zweiten Variante können die Zäune der Spielfeldumrandung auch einheitlich rundherum mit einer Höhe von 4 Metern abschließen (siehe Zeichnungen).
Zumindest bei größeren Turnieren werden die Mauern der Spielfelder durch Kunststoffglas gebildet, womit man Zuschauern rund um das Spielfeld herum Plätze zum Zuschauen anbieten kann. Türen für den Zutritt werden in der Mitte der Spielfeldseiten eingebaut, wobei verschiedene Varianten im Rahmen der Regeln möglich sind. Die Türgriffe im Spielfeldraum sollten eingelassen sein, um Verletzungen vorzubeugen.
Netz
Das zehn Meter lange Netz teilt das Spielfeld mittig in der Länge, d. h. die Mittellinie auf der Netzoberkante hat einen Abstand von 10 Metern zu den beiden Stirnseiten. Die Höhe des Netzes im Zentrum des Spielfeldes sollte 0,88 Meter und an den Pfosten am Spielfeldrand maximal 0,92 Meter betragen. Die Pfosten selber sollten eine maximale Höhe von 1,05 Metern nicht überschreiten.
Spielfeldmarkierungen
Die Markierungslinien sollten eine Breite von 5 cm haben. Die Aufschlagslinien werden parallel zu Netz und Stirnseite in einem Abstand von drei Metern von der selbigen und einem Abstand von 6,95 Metern vom Netz aufgebracht. Die entstandene Fläche zwischen den Aufschlagslinien und dem Netz wird mit einer weiteren Linie parallel zu den Seitenbegrenzungen in die vier Aufschlagsfelder geteilt.
Spielfeldboden
Die Spielfeldoberfläche kann bestehen aus porösem Beton, Zement, künstlichem Rasen oder aus einem synthetischen teppichähnlichen Belag. Die Farbe des Spielfeldbelags sollte Grün, Blau oder Erdbraun sein.
Regeln
Die im Folgenden aufgezählten Regeln stellen nur einen Auszug aus dem gesamten Regelwerk dar.
Aufschlag, Seitenwahl, Seiten- und Spielfeldwechsel
- Der Gewinner des Losentscheids kann zwischen dem Aufschlagsrecht und der Spielfeldseite wählen. Der Aufschlag darf nur hinter der Aufschlaglinie ausgeführt werden, d. h. aus dem drei Meter breiten Feld zwischen der Stirnwand und der Aufschlagslinie. Der Aufschlag muss dabei als Unterhandschlag erfolgen, das heißt, der Ball muss unterhalb der Hüfte getroffen werden. Dabei darf außerdem weder das Aufschlagfeld noch die Aufschlagslinie mit den Füßen berührt werden und außer normalen notwendigen kleinen Bewegungen mit den Füßen ist weder Gehen, Laufen oder Springen erlaubt.
- Nach dem Aufschlag muss der Ball in dem schräg gegenüberliegenden gegnerischen Aufschlagfeld aufspringen, ohne vorher im Feld der aufschlagenden Mannschaft den Boden beziehungsweise die Netzkante zu berühren. Nach dem Abspringen darf der Ball nicht den Spielfeldrand bildenden Zaun berühren, sehr wohl aber die Wände. Zu den am schwierigsten anzunehmenden Aufschlägen zählen die Bälle, die in der äußersten Ecke des Aufschlagsfeld aufkommen und dann recht flach weiter an die Seitenwand prallen.
- Auf Spielfeldern, bei denen konstruktionsbedingt die Ecke der Seitenwand durch den versetzt angebrachten Zaun übersteht, bestehen beim Aufschlag zwei Möglichkeiten, wenn der Ball genau auf diese Ecke trifft. Entweder springt der Ball in Richtung des annehmenden Spielers ab und es wird daraufhin normal weitergespielt. Oder aber er springt wieder zurück in Richtung der aufschlagenden Mannschaft; in diesem Fall ist der Aufschlag ungültig und wird ohne Verlust als erster bzw. zweiter Aufschlag wiederholt.
- Die Mannschaft mit Aufschlagrecht wechselt nach jedem Aufschlag die Seiten in ihrem Spielfeld, so dass der Aufschlag stets einmal von der rechten und darauf von der linken Seite ausgeführt wird.
- Aufschläge, die das Netz berühren, aber danach im korrekten Aufschlagfeld aufkommen, müssen wiederholt werden.
- Beide Mannschaften wechseln die Spielfelder, wenn die Summe der Spiele eine ungerade Zahl erreicht. Falls dieser Wechsel einmal vergessen wurde, sollte das sofort beim Bemerken korrigiert werden. Die maximale Ruhezeit beim Wechsel der Spielfelder ist 90 Sekunden.
Aufschlag und Ballwechsel
- Zwei misslungene Aufschläge hintereinander bedeuten den Verlust des Punktes.
- Das Misslingen des Aufschlags in seiner Ausführung, wie zum Beispiel das Verfehlen des Balles führen genauso wie das fehlerhafte Treffen des Balles zu Punktverlust.
- Kommt der Ball nicht im korrekten schräg gegenüberliegenden Aufschlagsfeld auf, führt dies zum Punktverlust
- Der Ball trifft im korrekten Aufschlagfeld auf, springt dann aber an den Zaun. Beim Aufschlag hat dies einen Punktgewinn für die nicht aufschlagende Mannschaft zur Folge, im weiteren Spielverlauf nach dem Aufschlag gewinnt die den Schlag ausführende Mannschaft den Punkt.
- Wenn es mehr als 25 Sekunden bis zum Aufschlag dauert nach dem Ende des letzten Ballwechsels, folgt Punktverlust.
- Der Ball muss nach jedem Schlag zunächst den Boden auf der gegnerischen Spielfeldseite berühren, ehe er die Rückwand oder den Zaun berührt. Davon ausgenommen ist das Berühren der Netzkante.
- Der Ball darf maximal einmal den Boden auf einer Spielfeldseite berühren. Kann der Ball nicht vor dem zweiten Bodenkontakt auf derselben Seite retourniert werden, ist dies ein Punktgewinn für die Mannschaft, die den Ball geschlagen hatte.
- Das Treffen des Mitspielers führt ebenfalls zum Punktverlust.
- Das Netz und die Netzpfosten dürfen während eines Spiels weder mit dem Schläger noch von den Spielern inklusive getragener Sachen berührt werden.
- Volleyschläge von Bällen, die das Netz noch nicht überquert haben, sind ungültig.
Reihenfolge der Rückgabe
- Die Mannschaft, die den Aufschlag erwidert, muss einen ihrer Spieler bestimmen, der die ersten Aufschläge jedes Spieles eines Satzes bis ans Ende desjenigen erwidert. Danach kann dies neu entschieden werden.
- Die Erwiderung des Aufschlags wird von den Spielern der nicht aufschlagenden Mannschaft abwechselnd gespielt. Diese Reihenfolge darf während des Satzes nicht gewechselt werden. Den Aufschlagseitenwechsel führt nur die aufschlagende Mannschaft nach jedem Aufschlag durch. Der zweite Aufschlag nach einem Fehler im ersten, wird stets von der gleichen Aufschlagsseite wie der erste ausgeführt.
- Falls die Reihenfolge durcheinander kommt, wird diese inkorrekte Reihenfolge in dem Spiel, in dem der Fehler passiert oder der Fehler bemerkt wird, weiter eingehalten und im darauffolgenden Spiel wieder die ursprüngliche für diesen Satz ausgemachte Reihenfolge eingehalten.
Aufschlagswiederholung
- Wenn der Ball das Netz beim Aufschlag berührt und danach vor dem zweiten Aufkommen im gegnerischen Feld nicht den Zaun berührt.
- Wenn der Ball nach dem Berühren des Netzes oder der Netzpfosten, falls diese ins Spielfeld ragen, einen gegnerischen Spieler berührt, einschließlich der Gegenstände die dieser trägt, wie etwa seine Mütze oder den Schläger.
- Wenn der Gegner nicht bereit war.
- Falls das Netz beim wiederholten zweiten Aufschlag auch berührt wird, hat der aufschlagende Spieler nur einen weiteren Versuch.
Zählweise
Die Zählweise ist bis auf eine Ausnahme komplett identisch zum Tennis.
Die Punktfolge lautet 15, 30, 40 und mit dem vierten Punkt ist das Spiel gewonnen, wenn dies mit zwei Punkten im Vorteil geschieht. Ab dem dritten Punkt, also 40, wird bei Gleichstand nur noch „Vorteil“ und „Gleichstand“ genannt. Diejenige Mannschaft, die bei Vorteil einen Punktgewinn erzielt, gewinnt das Spiel. Einen Satz gewinnt die Mannschaft, die zuerst sechs Spiele mit einem Vorteil von zwei Spielen gewinnt. Bei einem Gleichstand von fünf Spielen muss also bis sieben zu fünf gespielt werden. Falls es zum Gleichstand von sechs Spielen kommt, wird wie im Tennis ein Tie-Break gespielt, wenn dies vorher ausgemacht wurde. Andernfalls wird so lange gespielt, bis eine Mannschaft einen Vorteil von zwei gewonnenen Spielen erreicht hat. Beim Tennis wird generell beim Stande von 6:6 nur ein Tie-Break gespielt.
Im Tie-Break schlägt die Mannschaft und der Spieler auf, der dies auch bei normaler Fortsetzung des Spiels getan hätte. Den Tie-Break gewinnt die Mannschaft, die zuerst sieben Punkte mit zwei Punkten Vorteil bzw. bei höheren Punktzahlen als sieben, einen Vorteil von zwei Punkten erspielt. Die Mannschaften tauschen im Tie-Break nach jeweils sechs gespielten Punkten die Spielfeldseite.
Literatur
- Carlos Gonzáles-Carvajal: Escuela de Pádel - Del Aprendizaje a la Competición. Tutor, Madrid 2008, ISBN 978-84-7902-532-8